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1232 - Anschlag auf Gatas

Titel: 1232 - Anschlag auf Gatas
Autoren: Unbekannt
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möglich", sagte sie. „Unsere Experimente haben das bewiesen. Erforderlich für die Erreichung eines bestimmten Ziels ist lediglich die Kenntnis der Strangeness-Konstante des fremden Universums."
    Jetzt war er im Bild.
    „Ihr habt Erfolg gehabt!" rief er begeistert.
    „Man könnte es so ausdrücken", antwortete Yling bescheiden. „Durch die Konzentration ultrahoher Energiemengen auf einen eng begrenzten Abschnitt des Raumes gelang es uns, eine negative Raumkrümmung zu erzeugen - das heißt: das Raum-Zeit-Gefüge aufzureißen. Durch die entstehende Lücke ließen wir ein paar unbelebte Himmelskörper verschwinden, Felsbrocken von Asteroidengröße."
    Der sonst so zurückhaltende, stets ein wenig linkisch wirkende Waringer war aufgesprungen.
    „Mensch, Mädchen...", brach es aus ihm hervor.
    „Wenn du ein paar Sekunden lang nachdenkst", unterbrach sie ihn schnippisch, „fällt dir was Besseres ein als Mädchen."
    „Verzeih", stammelte er verwirrt und setzte sich wieder hin. „Es ist nur..."
    „Ich nehme an, wir sind beobachtet worden", sagte Yling.
    „Von wem?"
    „Vermutlich von Elementen des Raumes. Wir sahen schattenhafte Echos auf den Orterbildern. Sie verschwanden, wenn man Gravoschocks auf sie abstrahlte. Wer auch immer es gewesen ist - wir müssen davon ausgehen, daß der Dekalog über unsere Experimente informiert ist."
    Geoffry Waringer nickte.
    „Das heißt, wir dürfen keine Zeit verlieren", murmelte er. „Es wird dem Herrn der Elemente nicht schwer fallen, sich auszurechnen, was wir mit unseren Versuchen bezwecken."
    „Richtig. Deswegen habe ich einen weiteren Vorstoß unternommen."
    „Vorstoß?" echote er verständnislos.
    „Die Energieballungen, die wir mit viel Mühe und unter großem Aufwand erzeugten, lassen sich wesentlich einfacher mit dem Selphyr-Fataro-Gerät bewirken. Ich habe mich beim Chef erkundigt: Unter gewissen Bedingungen wird uns das SF-Gerät für Experimentierzwecke zur Verfügung gestellt."
    Mehrere Sekunden lang saß Waringer starr und mit großen, vor Staunen weiten Augen.
    „Das... das ist genial", entfuhr es ihm schließlich. „Eine phantastische Idee!"
    „Ich bin sicher, du wärst bei der Durchsicht unserer Aufzeichnungen selbst darauf gekommen", wies Yling das Kompliment zurück. „Der Gedanke bietet sich förmlich an. In der Zwischenzeit sollten wir uns auf die Ermittlung der Strangeness-Konstante des fremden Universums konzentrieren. Bist du in dieser Hinsicht weitergekommen?"
    Er fuhr sich mit der Hand zum Kopf und kratzte sich an der Schläfe. Seine Miene drückte Verlegenheit aus; „Ich habe mich mit Tormsen Vary unterhalten, sooft ich konnte", sagte er. „Er spricht zu uns, aber er ist nicht gerade das, was man geschwätzig nennt. Außerdem besitzt er nur geringe physikalische Kenntnisse. Ich habe von ihm erfahren, was er weiß, aber das ist nicht viel."
    Er sah auf und blickte Yling an. Seine Augen schienen um Verzeihung zu bitten.
    „Mit anderen Worten: Wir brauchen zusätzliche Informationen von Chort", sagte sie.
    „Darauf läuft es hinaus", gestand er unglücklich.
    „Wann?"
    „Sobald Tormsen auf Chort landet."
    „Ich dachte, er versteht nicht viel von Physik."
    „Langsam, langsam, Mäd... ich meine ..." Er verhedderte sich vollends und versuchte, seine Verlegenheit durch ein freundliches Lächeln zu überbrücken. „Du weißt noch nicht alles. Ernst Ellert hat sich entschlossen, mit Tormsen Vary nach Chort zu gehen. Auf ihn verlasse ich mich, wenn es um die Beschaffung der physikalischen Informationen geht."
    Jetzt war die Reihe, erstaunt zu sein, an Yling.
    „Ellert, der Virenmann?"
    „Ja. Er ist überzeugt, daß ihm der Psychofrost nichts anhaben kann."
    Sie dachte eine Zeitlang darüber nach, dann erschien ein Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht.
    „Das glaube ich sogar", sagte sie leise.
     
    *
     
    Es gab keine Ähnlichkeit mit dem alten Ernst Ellert mehr. Der Mann wirkte athletisch, gestählt - und exotisch. Sein Schädel war haarlos. Die Haut besaß einen bläulichen Schimmer. Die Augen leuchteten wie gläserne Murmeln. Ernst Ellerts neuer Körper war ein atomprogrammierter Virenverbund, erschaffen von den Mitgliedern des Virus-Ordens während der letzten Tage des von Vishna entfachten Kampfes um Terra.
    „Ich sehe nur ein geringes Risiko", erklärte Ellert. „Außerdem brauchst du auf Chort jemand, der auf das Interesse der Außenwelt achtet. Die Eisigen sind, wie du weißt, nur an ihren eigenen Belangen
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