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1231 - Im Würgegriff des Grauens

1231 - Im Würgegriff des Grauens

Titel: 1231 - Im Würgegriff des Grauens
Autoren: Jason Dark
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Gesicht wieder erschienen ist und dabei mit dunklen Augenhöhlen auf Ihren Rücken starrt?«
    »Bluff.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja.«
    »Sie können sich umdrehen?«
    »Nein, das werde ich nicht tun, Doktor. Es bleibt alles so wie es ist. Und jetzt werden wir beide aus diesem Haus verschwinden und einfach auf die Straße gehen.«
    Er schaute sie fast treuherzig an.
    »Damit sollen dann die Probleme gelöst sein?«
    »Zum größten Teil jedenfalls, denke ich.«
    »Wenn Sie das meinen…«
    Jane war längst nicht beruhigt, obwohl sie die Beretta als Argument fest hielt. Die Sicherheit des Mannes war nicht zu erschüttern, und das machte sie schon nachdenklich. Für Jane war es jetzt wichtig, so schnell wie möglich das Penthouse zu verlassen, und das unbeschadet an Leib und Seele.
    Die Chance, ihre Freunde John und Suko anzurufen, war leider dahin. Dazu hätte sie die Waffe aus der Hand legen müssen, und das wollte sie auf keinen Fall.
    »Was soll ich jetzt tun, Jane?«
    »Drehen Sie sich um.«
    »Gut.« Er tat es.
    »Und heben Sie die Arme.«
    »Wie Sie wollen, Jane.«
    Nachdem er das ebenfalls getan hatte, hätte sie eigentlich zufrieden sein können, aber sie war es nicht, denn noch hatten sie die Zelle nicht verlassen, in der er sich sicher fühlte.
    Außer dem Spiegel und einer Lampe gab es keinen Gegenstand in diesem finsteren Raum. Jane fragte sich automatisch, was dieser Mann damit bezweckt hatte, sich ein derartiges Zimmer oder eine derartige Höhle anzulegen.
    Führte er etwa hier seine Patienten hin, um sie zu therapieren?
    Oder kümmerte er sich dabei nur um die besonders schweren Fälle? Sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass jemand in einer derartigen Umgebung wieder gesundete, es sei denn, die Gesundung erfolgte durch die Konfrontation mit dem zweiten Ich des Psychologen, was Jane sich allerdings auch nicht vorstellen konnte, denn sein Gesicht brachte nur Angst und keine Freude.
    Wenige Sekunden später hatten sie den Raum verlassen. Da Jane sich hinter Barker befand, riskierte sie einen Blick zurück.
    Sie sah auch den Spiegel, aber seine gesamte Fläche war leer.
    Da malte sich nichts mehr ab.
    Wenn dieses grauenvolle Gesicht tatsächlich das Abbild der zweiten Gestalt dieses Monstrums war, dann musste sie einfach aus der Hölle stammen oder aus einer anderen Dimension, von der aus sie mit dem Psychologen Kontakt aufgenommen hatte.
    Wieder gingen sie über den weichen und hochflorigen Teppich des Arbeitszimmers. Sie schritten vorbei an den Fenstern.
    Jane spielte mit dem Gedanken, ihren unten wartenden Freunden ein Zeichen zu geben, aber wie hätten sie sie sehen können, denn von den Fenstern selbst waren sie bestimmt zwei Meter entfernt.
    Und so schritten sie auf die Bürotür zu, die nach innen hin einen Wulst aufwies, gebildet durch ein schalldichtes Material, damit Jennifer Flannigan die privaten Gespräche nicht mitbekam.
    Vor der Tür blieb Dr. Barker stehen. »So, und wie geht es jetzt weiter, Jane?«
    »Als wenn Sie das nicht wüssten. Sie werden die Tür öffnen und durch das Vorzimmer gehen.«
    »Aber da sitzt Jennifer.«
    »Ich weiß. Nur sind Sie ja kein dummer Mensch. Sie werden schon genau wissen, was Sie zu tun haben. Denn es lebt sich schlecht mit einer Kugel im Kopf.«
    Barker seufzte. »Wem sagen Sie das, Jane? Die Welt kann manchmal sehr grausam sein.«
    »An diesem Zustand haben Sie doch mitgeholfen, Barker.«
    »Sie irren, ich habe versucht, ihn zu ändern.«
    »Ah, so ist das. Schließen Sie dabei auch die Morde an dem Ehepaar Atkins mit ein?«
    »Cora beging Selbstmord.«
    »Für mich war es Mord.«
    »Was sollen wir uns über Ansichten streiten, Jane. Bringen wir es besser hinter uns.«
    »Das meine ich auch.«
    Der Arzt öffnete endlich die Tür. Er tat es sehr gelassen, wie er überhaupt gelassen reagierte. Dass Jane ihn dabei mit einer Waffe bedrohte, schien er nicht zur Kenntnis zu nehmen. Er wirkte wie jemand, der so etwas gewohnt war, und genau das war es, was Jane so aufregte und sie auch nachdenklich machte.
    Barker übertrat die Schwelle mit einem normalen Schritt. Die Tür war jetzt weit aufgeschwungen, sodass auch Jane einen Blick in das Sekretariat werfen konnte.
    Am äußeren Erscheinungsbild hatte sich nichts verändert.
    Jennifer Flannigan saß hinter ihrem Pult und war damit beschäftigt, die Computer zu beobachten.
    Erst als Barker seinen zweiten Schritt gemacht hatte, schaute sie hoch.
    Sie tat nichts. Sie blieb auf ihrem Platz sitzen, als gäbe es für sie
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