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1231 - Im Würgegriff des Grauens

1231 - Im Würgegriff des Grauens

Titel: 1231 - Im Würgegriff des Grauens
Autoren: Jason Dark
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Aura um sich herum aufgebaut, die sie nicht durchbrechen konnte. Er hielt seine Gefühle unter Kontrolle. Das elegante und schicke Äußere allerdings täuschte. Dahinter steckte etwas ganz anderes. Ein dämonisches Etwas. Das Grauen, auch geboren in einer anderen Dimension, mit der er paktierte.
    »Sagen Sie was, Jane!«
    »Ja, das werde ich.« Sie nickte entschlossen. »Ich werde etwas sagen, und ich werde Sie auch fragen, was ich dort in diesem verdammten Spiegel mit meinen eigenen Augen gesehen habe.«
    »Ich bitte Sie!«, erklärte er locker, »das wissen Sie doch längst. Wir haben von zwei Existenzen gesprochen, die viele Menschen besitzen. Eigentlich jeder. Ich habe herausgefunden, dass die zweite Existenz des Menschen sein Unterbewusstsein ist, und das ist nun mal mit Träumen oder Albträumen gespickt. Sie sind ja angeblich zu mir gekommen, um Ihre Albträume loszuwerden.«
    »Aber das Gesicht im Spiegel ist nicht mein Albtraum gewesen, verflucht noch mal. Das war etwas anderes. Es war Ihre Existenz, nicht wahr?«
    »Wie ich Ihnen schon sagte, Jane.«
    Fast hätte sie gelacht. Im letzten Moment fiel ihr ein, dass es nicht hierher passte, und sie zwang sich förmlich, die nächsten Worte auszusprechen. »Es ist also so, dass Sie es schaffen, Ihre zweite Existenz zeitgleich mit der ersten erscheinen zu lassen.«
    »So kann man es sehen. Es ist wunderbar, Jane. Mich kann nichts erschüttern. Ich brauche vor meinen Träumen keine Angst zu haben. Ich kann mit ihnen umgehen. Ich kann mit ihnen spielen, und ich kann sie manipulieren…«
    »Wie auch Ihre Patienten!«, sprach sie dazwischen.
    »Nein, die heile ich.«
    »Klar.« Diesmal lachte Jane und warf den Kopf zurück.
    »Klar, indem Sie ihnen die Träume nehmen. Indem sie ihr Unterbewusstsein stören. Mein Gott, das muss man sich mal vorstellen! Sie rauben ihnen die Chance, sich im Schlaf befreien zu können. Sie treiben sie dann in den Wahnsinn, wenn ich das richtig sehe.«
    »Nein, nein, Jane.« Er blieb cool. »Ich treibe sie nicht in den Wahnsinn. Ich denke, da sind Sie falsch informiert oder haben sich etwas Falsches ausgedacht. Ich helfe ihnen und sorge dafür, dass es ihnen gut geht.«
    Das wollte die Detektivin so nicht akzeptieren. »Aber sie haben keine Träume mehr!«, rief sie.
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    Barker blitzte sie an. »Wer sagt Ihnen das?«
    »Ich weiß es!« Jane hatte die Antwort kaum gegeben, da bereute sie sie schon. Mit diesen Worten hatte sie sich verraten, und plötzlich verlor sie die letzte Farbe, die sich noch in ihrem Gesicht befand. Sie hatte sich durch das Gespräch ablenken und zuletzt sogar reinlegen lassen. Sie war zu sehr emotionalisiert gewesen, und jetzt hatte sie das Gefühl noch stärker, eine Angeklagte zu sein, die vor einem gnadenlosen Richter steht.
    Der Psychologe zeigte wieder sein süffisantes Lächeln. »Sie wissen viel, Jane.«
    »Nein, ich weiß nichts.« Jane versuchte zu retten, was noch zu retten war. »Ich weiß eigentlich zu wenig. Ich bin meinetwegen gekommen, nur haben Sie dem Gespräch eine andere Wende gegeben, denn Sie haben sich nicht um meine Probleme gekümmert, sondern um die Ihren. Das genau ist der Unterschied.«
    »Gestatten Sie, Jane, dass ich Ihnen das nun nicht glaube. So etwas können Sie mir nicht erzählen. Es hat nicht lange gedauert, da habe ich Sie durchschaut. Sie sind nicht zu mir gekommen, weil Sie Probleme haben, Sie wollten etwas ganz anderes herausbekommen, Jane. Das weiß ich genau.«
    »Und was, bitte?«
    »Sie wollten mich.«
    Jane verzog die Lippen. »Sehr gut gesagt, Doktor. Aber warum hätte ich Sie haben wollen?«
    »Das werde ich noch herausfinden, meine Liebe. Ich versichere, dass ich es schaffen kann. Darauf können Sie sich verlassen. Wissen Sie«, fuhr er im Plauderton fort, »ich mag keine Menschen, die andere hinters Licht führen wollen. Und nichts anderes haben Sie versucht, Jane. Aber es ist Ihnen nicht gelungen. Es gibt noch immer Personen, die stärker sind als Sie.«
    »Was hätte ich denn bei Ihnen gewollt?«
    Er wiegte den Kopf. »Da gibt es so einiges, über das man nachdenken und sprechen könnte. Sie scheinen sich mit mir beschäftigt zu haben. Sie haben einiges gewusst, das kein normaler Mensch über mich weiß, und ich…«
    »Moment, Doktor. Sie haben Bücher geschrieben.«
    »Ja, das stimmt, doch Ihr Wissen hat mit dem, was in meinen Büchern steht, nichts zu tun. Sie sind gezielt aufgrund bestimmter Vorgänge in meine Praxis gekommen, um
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