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1231 - Im Würgegriff des Grauens

1231 - Im Würgegriff des Grauens

Titel: 1231 - Im Würgegriff des Grauens
Autoren: Jason Dark
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Detektivin, sie versuchte, sich ihm als Patientin zu nähern, während wir vor der Praxis im Wagen saßen und ihr so etwas wie Rückendeckung geben wollten.
    Dass ich nervös war, äußerte sich in meinem Verhalten. Ich schaute viel öfter als gewöhnlich auf die Uhr und hoffte, sehr bald etwas von Jane hören und sehen zu können.
    Bisher war das nicht geschehen, und das beunruhigte mich, obwohl wir nichts Konkretes abgesprochen hatten.
    Das schlechte Wetter hatte sich zurückgezogen. Der Himmel zeigte viel mehr Blau als Grau, und auch die Sonne erschien hin und wieder als helles Auge.
    Es war hier eine Gegend, in die man auch Touristen führte.
    Alte Häuser, perfekt renoviert, strahlten einen sanften Kleinstadt-Charme aus. Manche von ihnen besaßen flache Dächer, auf die man Penthouses gebaut hatte. Andere wiederum waren mit Gauben verziert, und auf manchem Schornstein - ob in Betrieb oder nicht - hatten sich Vögel niedergelassen, um von oben her die Welt zu beobachten.
    Wir allerdings schauten sie uns von unten an, und was wir sahen, war keine Idylle. Es lag auch an dem Autoverkehr, der hier vorbeiströmte und eine Insel aus Bäumen und Büschen flankierte. Die Themse gurgelte in der Nähe vorbei. Nicht weit entfernt konnte der Fluss über die Albert Bridge überquert werden, die als eleganteste aller Themsebrücken gilt und nachts im Glanz vieler hundert Glühbirnen erstrahlt.
    Parkplätze gab es hier nicht. Wir standen halb auf einem Grünstreifen. Dass dies Ärger geben würde, lag auf der Hand, und Suko, der aussah, als würde er schlafen, bewegte sein rechtes Auge und meldete mir, dass jemand auf dem Weg zu uns war. Er hatte die Gestalt im Außenspiegel entdeckt.
    »Wer ist es?«
    »Der Uniform nach zu urteilen ein Freund und Helfer.« Suko lächelte. »Seine Miene sieht ziemlich grimmig aus.«
    Ich wandte mich um.
    In der Tat kam ein Bobby auf unseren Wagen zu. Manche gaben sich erst gar nicht die Mühe, sie schickten sofort einen Abschleppwagen, aber der Mann musste wohl gesehen haben, dass der Rover belegt war.
    Neben der Fahrerseite blieb er stehen, beugte sich nach unten.
    Durch die Scheibe sah ich sein leicht gerötetes und auch verschwitztes Gesicht.
    Ich ließ sie nach unten fahren und nickte dem Kollegen zu.
    Den Ausweis hielt ich bereits in der Hand, aber er konnte ihn nicht sehen.
    Der Mann war freundlich, er grüßte und wollte zu einem Wortschwall ansetzen, als er zuerst mein Lächeln bemerkte und dann den Ausweis, den ich halb hoch hielt.
    Er schloss den Mund, runzelte die Stirn und war für einen Moment durcheinander.
    »Das ist eine dienstliche Aktion«, erklärte ich ihm. »Deshalb müssen wir an dieser Stelle parken.«
    »Ja, Sir.«
    »Und jetzt gehen Sie bitte, sonst fallen wir noch auf.«
    »Natürlich, Sir. Ich werde auch den anderen Kollegen Bescheid geben, die in der Gegend kontrollieren, damit Sie nicht mehr belästigt werden.«
    »Das wäre nett.«
    Der Bobby zog sich zurück, und ich ließ die Scheibe etwas offen, damit frische Luft ins Innere strömte.
    »Wie lange noch?«, fragte Suko.
    »Gut eine Viertelstunde.«
    »Das lässt sich hören.«
    »Ich mache mir trotzdem Gedanken.«
    Er nickte und fragte: »Warum?«
    »Weil es schon verdammt lange dauert.«
    »Denke daran, John, dass wir Jane eine Stunde gegeben haben. Die kann sich hinziehen.«
    »Ich weiß, aber ich bin trotzdem nicht gerade fröhlich.«
    »Der Typ kann mehrere Patienten haben.«
    »Stimmt auch. Nur habe ich bisher keinen aus dem Haus kommen sehen. Es scheint verlassen zu sein.«
    Suko bewegte den Kopf, damit er das Penthouse in seinen Blick bekam, in dem Dr. Barnabas Barker residierte. Es war nicht geschlossen. Wir sahen die breiten, zu Straße hingewandten Scheiben, aber dahinter bewegte sich niemand. Es konnte auch sein, dass unsere Perspektive einfach zu schlecht war, und so blieb uns nichts anderes übrig, als uns in Geduld zu fassen.
    »Was kann er tun?«, fragte ich.
    Suko zuckte mit den Schultern. »Kennst du dich mit dem Beruf des Psychologen denn aus?«
    »So gut wie nicht.«
    »Eben.«
    »Er wird Jane befragen.«
    Suko nickte. »Dabei kann man nur hoffen, dass unsere Freundin auch Kraft genug hat, um durchzuhalten.«
    »Jane ist ziemlich stark.«
    »Klar, das ist sie. Aber diese Psychologen sind auch raffinierte Typen, das weißt du selbst. Die fragen dich aus, ohne dass du es selbst merkst. Und Barnabas Barker scheint zu der besonders gefährlichen Sorte zu gehören.«
    Genau das bereitete auch mir
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