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1231 - Im Würgegriff des Grauens

1231 - Im Würgegriff des Grauens

Titel: 1231 - Im Würgegriff des Grauens
Autoren: Jason Dark
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die Rothaarige deshalb nicht aufschaute, aber ich sah ein Namensschild auf dem Pult stehen.
    »Jennifer Flannigan?«, fragte ich.
    Erst jetzt fühlte sie sich angesprochen und war auch bereit, mit uns zu kommunizieren.
    Sie hob den Kopf an. Wir schauten in grünliche Augen, die mir starr vorkamen. »Was kann ich für Sie tun, meine Herren?«
    »Sie wohl weniger, Mrs. Flannigan. Uns geht es mehr um Ihren Chef, den Doktor.«
    »Sind Sie angemeldet?«
    »Nein.«
    »Dann tut es mir Leid.«
    »Aber uns nicht«, erklärte ich. »Wo finden wir Ihren Chef?«
    Erst jetzt hob die Frau den Kopf richtig an, damit sie uns auch in die Gesichter schauen konnte. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Dr. Barker nicht da ist. Damit müssen Sie sich zufrieden geben. Jetzt gehen Sie bitte.«
    »Das wird nicht möglich sein«, erklärte ich.
    »Wieso?«
    Suko hielt seinen Ausweis bereits in der Hand. Ich zeigte ihn jetzt vor. Der Kopf der Rothaarigen glitt von einer Seite zur anderen, aber keiner der Ausweise beeindruckte sie, denn sie zuckte nur die Achseln und sagte: »Na und?«
    »Wir sind von Scotland Yard.«
    »Der Doktor ist trotzdem nicht da.«
    »Sie gestatten, dass wir uns davon überzeugen?«, fragte Suko mit ruhiger Stimme.
    »Nein!«
    Die Antwort reichte. Auch so wie sie gesprochen worden war.
    Das war beinahe wie ein Schlag in unsere Gesichter, und beide ahnten wir, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zuging.
    Der Chef nicht da, aber Jane war auch nicht zurückgekehrt.
    Diese Tatsachen sorgten dafür, dass sich der Verdacht für uns erhärtete.
    Ich trat einen Schritt zurück, um Platz genug zu bekommen, mich umdrehen zu können. »Wenn Sie das sagen, haben Sie wohl Recht. Aber man wird als Polizist im Laufe der Jahre misstrauisch. Und deshalb möchten wir uns gern selbst davon überzeugen.«
    Bevor sie protestieren konnte, waren wir bereits unterwegs.
    Es gab nur eine Tür, die zu einem zweiten Raum führte, und dahinter musste das Zimmer des Chefs sein.
    Suko ging vor.
    Ich blieb ihm auf den Fersen, holte ihn aber nicht ein, sondern schaute noch einmal zurück auf die rothaarige Frau. Bisher hatte sie sich an ihrem Platz kaum bewegt. Das veränderte sich nun, denn Jennifer Flannigan hatte sich schon zur Seite gebeugt und kam jetzt wieder hoch.
    Mit beiden Händen hielt sie etwas fest und schob den Gegenstand über ihr Pult und zwischen beide Computer hinweg.
    Erst jetzt registrierte ich, dass es eine automatische Pistole war. Die Flannigan hielt sich nicht lange auf, sie schnellte von ihrem Stuhl in die Höhe und fing sofort an zu schießen…
    ***
    Die Tore der Hölle können sich von einem Augenblick zum anderen öffnen, das war uns nicht neu, und das erlebten wir in diesen verfluchten Momenten ebenfalls.
    Es war die Veränderung einer völlig normalen Frau in eine mordgierige Amokläuferin, für die ein Menschenleben nichts galt.
    Jennifer Flannigan war noch in der Bewegung, als mein Schrei durch das große Vorzimmer hallte. Es war ein Schrei des Erschreckens und eine Warnung zugleich. Ich flog zu Boden, und der weiche Teppich dämpfte meinen Aufprall.
    Sofort danach drehte ich mich über ihn hinweg, und meine Hand erwischte die Beretta. Ich zog sie schnell. Es war eine oft geübte Bewegung, schon in Fleisch und Blut übergegangen, aber ich bekam die Waffe nicht rasch genug hervor.
    Das Krachen der Schüsse zerriss die Stille. Keiner von uns wusste, wie gut die Frau schießen konnte. Ich erlebte auch keine Einschläge. Die Kugeln hieben nicht in meinen Körper.
    Sie hämmerten auch nicht in greifbarer Nähe in den Teppichboden. Ich dachte mit Schrecken daran, dass es für mich in der nahen Umgebung keine Deckung gab. Das Büro war zwar groß, aber auch relativ spärlich möbliert.
    Ich schoss zurück.
    Es war eine ungezielte Gegenwehr, und ich traf auch nicht.
    Aber es geschah etwas anderes. Plötzlich verstummten die Schüsse. Ich drückte kein zweites Mal ab, weil ich den Grund herausfinden wollte. Instinktiv war ich bis in die Nähe der Tür gerollt. Dort hielt ich auch an, kniete mich hin und schaute nach vorn.
    Die Frau war dabei, auf ihr Pult zu klettern. Deshalb hatte sie nicht weiterhin feuern können. Sie wollte einen besseren Schusswinkel für ihre automatische Waffe bekommen, und das hatte sie auch geschafft. Aber sie feuerte keine Kugeln mehr ab.
    Von der anderen Seite des Raumes meldete sich mein Freund Suko. Und er rief nur ein Wort.
    »Topar!«
    Alles wurde anders, obwohl die Umgebung gleich
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