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123 - Der Tempel im Dschungel

123 - Der Tempel im Dschungel

Titel: 123 - Der Tempel im Dschungel
Autoren: Dämonenkiller
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Neuankömmlinge wurden kaum beachtet. Guru Mansun Godawari führte sie zum Rat der Padmas. Fünf Männer, drei davon schon sehr alt, saßen im Lotossitz auf den harten Steinen, in sich selbst versunken.
    Mansun Godawari weckte einen von ihnen aus seiner Meditation auf und berichtete, was geschehen war. Er stellte Unga und Reena vor.
    Unga erklärte auf hindi, was es mit Liz Ballard und Chet MacArthur auf sich hatte.
    „Es vergiftet die Seele, nach irdischen Reichtümern zu gieren und ihnen allzuviel Bedeutung beizumessen", sagte der alte Guru zu den beiden. „Wer das tut, vernachlässigt die ewigen Werte, auf die es allein ankommt. Ein Mensch kann die ganze Welt gewinnen, und bei seinem Tod vermag er doch nichts mitzunehmen. Ein reiner, geläuterter Geist aber ist glücklich in Ewigkeit, weil sein Karma sich erfüllt."
    Das Karma war nach indischer Auffassung die Summe aller Taten eines Menschenlebens.
    „Diese Welt ist nun einmal auf materialistischen Dingen aufgebaut", antwortete Chet MacArthur. „Der Mensch lebt vom Brot oder vom Reis und nicht von der Meditation. Aber ich gebe zu, daß ich nach allem, was ich hier erlebte, kein Verlangen mehr nach den Schätzen Shivas habe. Wenn ich heil hier rauskomme, werde ich ein neues Leben beginnen und es auf andere Dinge ausrichten."
    Der Padma-Guru schaute den drahtigen Major an, als wollte er ihm bis auf den Grund seiner Seele blicken. Plötzlich zuckte er zusammen, zeigte großes Erstaunen.
    „Was für ein Geist erfüllt dich?" fragte er überrascht. „Ich sehe eine große Bestimmung, die sich schon bald erfüllen wird. Du bist einer, der schon seit Jahrhunderten angekündigt ist."
    „Ich bin achtunddreißig Jahre alt", sagte der Major trocken. „Wenn mich vor Jahrhunderten einer angekündigt hat, weiß ich nichts davon. Unga hat uns gesagt, ihr könntet uns von hier wegbringen - Liz und mich?"
    Er unterhielt sich auf englisch mit dem Guru.
    „Wenn die Zeit gekommen ist, werden wir es tun", sagte der Guru. „Was ist nun mit dir, Frau mit dem Sonnenhaar? Hast du auch etwas aus den Vorkommnissen hier gelernt?"
    Liz nickte. „Wenn ich hier rauskomme, werde auch ich einiges anders machen. Ein glückliches Leben ist nicht unbedingt mit einem in Reichtum und Luxus identisch. Ich weiß nicht genau, was du alles mit den ewigen Werten meinst, Guru, aber ich will mich bemühen, sie zu erkennen."
    „Strebe nach der Erkenntnis!" sagte der Guru. „Versuche, das Ziel zu erkennen und es zu erreichen! Nur dann hat dein Leben einen Sinn und ist nicht Schall und Rauch."
    Wir wollen hier nicht philosophieren", wandte Unga ein. „Die Chakras stehen vor der Tür, und es wimmelt von Dämonen in der Umgebung. Im See gibt es ein gräßliches Monster, das übrigens auch ohne weiteres in dieser Grotte auftauchen kann. Im Shiva-Tempel ist der Jadegötze erwacht, den ein geringfügiger Teil von Shivas Karma beseelt, und er streift mordlüstern umher. Was ist nun, Guru? Können wir diese beiden Personen wegschicken, sie die Geistreise machen lassen und uns selber zum Padmasambhawa Bodhisattwa begeben?"
    „Alles zu seiner Zeit", antwortete der Guru mit Seelenruhe, ohne seinen Lotossitz zu verändern.
    „Wir müssen erst die Wege und Möglichkeiten ergründen und die geistige Energie erzeugen. Aber es dauert nicht mehr lange. Nach euch ist keiner mehr zur magischen Grotte durchgekommen. Viele, viele Brüder und Schwestern sind Opfer der Chakras und der Dämonen geworden. Wir haben unseren Geist auf die Reise geschickt und kennen die Zusammenhänge."
    Unga schickte Liz Ballard und Chet MacArthur ein Stück weg und wandte sich an den alten Guru. „Wie sind sie denn - die Zusammenhänge? Das würde mich auch interessieren. Oder darf ich es nicht wissen?"
    „Warum nicht? Ich will es dir sagen, Unga. Der Chakravartin hat durch die Reinkarnation des Dämons Ravana von der magischen Grotte erfahren. Die Chakras haben viele von uns abgefangen, weit mehr, als du hier versammelt siehst. Sie versuchen, in die Grotte einzudringen, aber bisher konnten wir sie mit unseren Parakräften zurücktreiben."
    „Und die Dämonen?"
    „Den Dämonen ist der verfluchte Shiva-Tempel schon lange bekannt. Sie haben ihn in der Vergangenheit für Schwarze Sabbate und grausige Rituale benutzt. Der Affendämon Hanuman hat mit einer Wasserhexe das Monster gezeugt, das jetzt in dem grünen Tümpel haust. Das Monster, das übrigens Crashvantra, der Verschlinger, heißt, ist debil und geistig zurückgeblieben. Daher
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