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1228 - Der Monstervogel aus Atlantis

1228 - Der Monstervogel aus Atlantis

Titel: 1228 - Der Monstervogel aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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hellen Tag, doch die Geräusche wehten zu mir hoch und zusammen mit ihnen schien die Stadt auszuatmen, um noch mal einen Hitzestoß gegen den Himmel zu schicken. Gerüche erreichten meine Nase, die schwer zu identifizieren waren, aber Gummi und Abgase können auch riechen, das merkte ich jetzt.
    Der dritte Schluck aus der Flasche. Danach ließ ich sie sinken und schaute mir an, wie viel Wasser noch vorhanden war. Es lohnte sich nicht mehr, die Flasche zurück in den Kühlschrank zu stellen. Ich wollte sie in den nächsten Minuten leeren, um mich dann wieder langzulegen. Natürlich in der Hoffnung, Schlaf zu finden.
    Den fanden meine Gegner sicherlich nicht. Sie waren immer aktiv. In der Nacht ebenso wie am Tag. Sie zeigten sich nur nicht immer und griffen ein, wann sie es wollten.
    Es stand kein Haus direkt gegenüber. Ich hatte einen recht guten Blick über die Bauten in der Nähe. Die Hochhäuser - in einem von ihnen wohnte ja ich - waren von Parkplätzen umgeben, die ich nur dann sah, wenn ich mich weiter aus dem Fenster lehnte. Darauf konnte ich allerdings verzichten. Durch die Dunkelheit der Nacht zogen sich Schlangen aus Licht, denn so sahen die Fahrzeuge mit ihren eingeschalteten Scheinwerfern von hier aus.
    Ich trank auch den letzten Schluck. Danach drehte ich den Verschluss wieder zu, stellte die leere Flasche in einen Korb zu den anderen und überlegte, ob ich die Fenster offen lassen sollte oder nicht.
    Es war mir egal. Zumindest konnte ich sie kippen. Im Wohnzimmer hatte ich sie gekippt, in der Küche tat ich es jetzt und wollte es auch im Schlafzimmer so machen.
    Zu dem ging ich hin.
    Es war nur ein kurzer Weg, der trotzdem recht lange dauerte, weil ich plötzlich das Gefühl bekam, es hätte sich in meiner Wohnung etwas verändert.
    Was das war, wusste ich nicht. Es war eben nur das Gefühl vorhanden, und ich blieb zunächst mal stehen, um in mich hineinzuhorchen. Es war still geblieben. Kein fremdes Geräusch. Keine fremde Stimme, die mir etwas zugeflüstert hätte.
    Aber etwas war nicht so wie immer. Ich wohnte lange genug in dieser Bude, um das genau zu wissen.
    Geruch?
    Ich schnupperte wie ein Parfümier, der noch an seiner neuen Kreation zweifelt. Ja, da war schon etwas. Es konnte mit dem fremden Geruch zusammenhängen, wobei ich mich da nicht hundertprozentig darauf verlassen wollte, denn auch aus den Straßenschluchten war ein anderer Geruch in die Höhe gedrungen.
    Ja, wie das mal so ist, wenn man in die Küche geht und dort etwas trinkt. Natürlich trug ich keine Waffe bei mir. Bis auf die Hose war ich nackt, und ich hatte bei dieser Hitze auch das Kreuz abgelegt, das mich nur durch seinen Druck auf die Brust gestört hätte.
    Jetzt waren es nur noch drei Schritte bis zu meinem Schla fzimmer. Aus dem Wohnzimmer hatte ich nichts Verdächtiges gehört und sah dort auch nur die Schatten. Das Licht wollte ich nicht einschalten, es wäre mir irgendwie unmotiviert vorgekommen, denn ich war nicht mehr der kleine Junge, der in den Keller schleicht und sich vor der Finsternis fürchtet.
    Im Schlafzimmer brannte ebenfalls kein Licht. Dafür stand die Tür offen. Das Fenster natürlich auch. Für einen Moment hatte ich die schrille Idee, dass jemand durch das Fenster in das Schlafzimmer gestiegen sein könnte.
    War dort jemand?
    Ich hörte ein leises Lachen, beinahe schon ein Kichern. So begrüßte mich kein Feind, davon ging ich einfach aus, und ich überwand den Rest der Strecke mit zwei schnellen Schritten.
    Es war tatsächlich jemand gekommen. Und dieser Jemand stand vor meinem Bett als wäre er in meiner Wohnung zu Hause. Er war klein, wirkte schmächtig und trug trotz der verdammten Hitze den dunklen Mantel, in dem ich ihn fast nur kannte.
    Der Besucher war kein Feind, sondern das direkte Gegenteil davon.
    Vor meinem Bett stand Myxin, der Magier…
    ***
    Als ich ihn erkannte, fiel mir ein kleiner Stein von der Seele, und ich hörte mich selbst scharf durchatmen.
    »Du?«, flüsterte ich, denn mehr bekam ich einfach nicht über die Lippen.
    »Eine Projektion bin ich nicht, John. Ich bin schon echt.«
    »Ja, das hatte ich mir gedacht. Obwohl ich doch einigermaßen überrascht bin.«
    »Das war auch so vorgesehen.«
    Ich hatte mich wieder entspannt und schüttelte den Kopf.
    Dabei dachte ich zurück. Es war lange her, dass ich mit dem kleinen Magier aus Atlantis zusammengetroffen war. In der letzten Zeit hatte er sich rar gemacht, ebenso wie seine Freunde Kara und der Eiserne Engel, der in Sedonia, der
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