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1217 - Todfeind der Templer

1217 - Todfeind der Templer

Titel: 1217 - Todfeind der Templer
Autoren: Jason Dark
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nicht grundlos durchgeführt.
    Es musste sich herumgesprochen haben, dass wieder frisches Blut in der Nähe war, denn zahlreiche Gestalten hatten die umliegenden Hütten verlassen oder waren noch im Begriff, es zu tun. Ein halbes Dutzend alte, ausgemergelte Gestalten versperrten uns schon den Weg. Sie mussten zu denen gehören, die nie in die normale Welt geschickt wurden, um sich dort satt zu trinken. Sie bekamen, was andere ihnen übrig ließen, und es wurden auch immer mehr, denn aus den Hütten drängten weitere Gestalten nach.
    »Schlagen wir einen Bogen oder kämpfen wir uns den Weg frei?«, fragte ich.
    Nora Thorn lächelte mich an. Ihre Augen blitzten. Sie hatte keine Angst. Vor mir stand eine verwegen aussehende Frau, die bereit war, es mit allen Feinden aufzunehmen, die ihren Weg kreuzten. »Wir nehmen keinen Umweg, John. Ich gehe vor!«
    »Okay.«
    Ich hatte automatisch zugestimmt, auch wenn mir so etwas neu war. Normalerweise war ich es immer, der den Anfang machte. In diesem Fall war Nora die Bessere von uns beiden, das musste ich neidlos anerkennen. Der Erfolg war wichtig und nicht die Person, die ihn errang.
    Nora ging zügig. Sie wich auch nicht von ihrem Weg ab, und das sahen auch die angefaulten Gestalten der Blutsauger, die sich zusammenrotteten, um ihr den Weg zu versperren.
    Ich ging ihr bereits nach. Dabei behielt ich auch die Seiten im Auge, und auf mich hatten es die Blutsauger ebenfalls abgesehen. Sie hatten mich gesehen und wollten mein Blut.
    Den Ersten schüttelte ich ab wie der Baum das welke Laub.
    Dann sah ich, dass Nora die meisten Blutsauger auf sich gezogen hatte, doch es machte ihr nichts aus. Die bleichen, krummen Finger griffen bereits nach ihr, da verwandelte sie sich von einem Augenblick zum anderen in ein wirbelndes Bündel Mensch. Sie schlug und trat um sich. Mit Händen und Füßen traf sie die Körper, die sehr geschwächt waren, da sie lange kein Blut mehr getrunken hatten.
    Wie Kegel, die von einer Kugel erwischt worden waren, flogen die Gestalten zur Seite. Einige landeten dicht vor mir.
    Ich hörte sie jammern und krächzen. Sie flehten förmlich um mein Blut, aber ich trat mir den Weg frei, und vor mir war Nora dabei, einen letzten Vampir aus dem Weg zu schaffen.
    Sie war in ihrem Element. Sie lachte lauthals auf. Beide Hände umklammerten die Fußknöchel des Untoten, dessen Körper sie beim Drehen leicht anhob.
    Sie ging, drehte sich dabei weiter und ließ den Vampir erst los, als sie den richtigen Schwung bekommen hatte.
    Er wirbelte durch die Luft. Er stieg sogar an und flog auf eines der Häuser zu, gegen dessen Dach er krachte. Die Ziegel brachen unter dem Gewicht des Untoten ein, und er stürzte mit ihnen zusammen in das Haus hinein, wo er für uns nicht mehr zu sehen war.
    Nora boxte leicht gegen meine rechte Seite. »Na also, John, das geht doch. Und sogar ohne Waffen.«
    »Ja, für den Moment.«
    »Alter Pessimist.«
    »Bin ich nicht. Ich frage mich nur, wie es in einer Woche für uns aussehen würde.«
    »Eine Woche bleibe ich nicht hier«, erwiderte sie lachend.
    »Das hatte ich auch nicht vor. Aber noch sind wir nicht weg. Zudem darfst du nicht vergessen, dass diese Welt von einem gewissen Dracula II beherrscht wird. Ob der uns so einfach von hier verschwinden lassen wird, bezweifle ich.«
    »Das wollte die Cavallo auch nicht.«
    »Richtig, aber Mallmann ist stärker.«
    Nora gab mir keine Antwort. Außerdem hatte es keinen Sinn, wenn wir Theorien wälzten. Wir mussten eben alles auf uns zukommen lassen und dann erst handeln.
    Der Weg war frei, und ich hoffte, dass wir den Bau erreichten, in dem der Spiegel zu sehen war. Er nahm die gesamte Wand ein, und er war mehr als nur das.
    Ich warf noch einen Blick zurück. In der Dunkelheit war nicht genau zu erkennen, was sich dort abspielte, aber einige der Gestalten hatten sich schon wieder aufgerafft. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie die Verfolgung aufnahmen.
    Allerdings hatte ich weniger ihretwegen zurückgeblickt, denn mir ging es um eine andere Person. Justine Cavallo mochte alles sein, sie war nur nicht ausgeschaltet. Sie würde sich wieder erholen und uns mit ihrem wahnsinnigen Hass verfolgen.
    Das Wegbleiben des Will Mallmann bereitete mir ebenfalls Sorgen. Dass er nicht eingegriffen hatte, war so untypisch für ihn gewesen. Ein derartiges Blutgeschenk hätte er sich nicht entgehen lassen.
    Wir näherten uns dem Haus. Es war auch mehr eine Hütte.
    Ungefähr in der Größe einer Blockhütte und mit
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