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1217 - Todfeind der Templer

1217 - Todfeind der Templer

Titel: 1217 - Todfeind der Templer
Autoren: Jason Dark
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interessiert es mich.«
    Nora stand auf. »Die Wahrheit werde ich dir irgendwann sagen. Jetzt ist es wichtig, dass wir diese Welt wieder verlassen.«
    »Super.« Ich musste lächeln. »Auf die gleiche Art und Weise, wie du in sie hineingekommen bist?«
    »Oder du!«
    Ich horchte auf und wusste, dass meine Frage damit beantwortet war. Auch sie hatte den Spiegel als Brücke benut zt, und als ich das aussprach, da lächelte sie.
    Ich reichte ihr die Hand, und sie half mir auf die Beine. »Da kann wohl nicht mehr viel schief gehen.«
    »Wenn du das sagst.«
    »Kennst du den Weg?«
    »Ich schließe mich dir an.«
    »Alles klar.«
    Ein lockeres Gespräch in gefährlicher Umgebung, denn ich ging davon aus, dass die Ruhe täuschte. Es war eine trügerische Stille, in der sich viel verbarg.
    Nora schaute den Weg durch den Felsen zurück, aber sie blickte auch nach vorn. In dieser Welt existierten die Blutsauger, die natürlich sofort spürten, wenn sich wieder eine neue Beute in ihrer Nähe bewegte.
    Ich war als Blutspender reserviert. Nora jedoch nicht. Auch wenn sie anders war, so floss in ihren Adern doch menschliches Blut, denn das hatten ihre Entführer nicht ausgetauscht.
    Beide hörten wir das typische Geräusch, das es auch in unserer normalen Welt gab. Es war ein Knarren und Schleifen, das entsteht, wenn eine Tür geöffnet wird, die nicht eben perfekt in den Angeln hängt.
    Nora deutete nach vorn. Sie meinte damit die Vorderseite des Hauses.
    Bevor ich etwas sagen konnte, ging sie los. Sie huschte einfach weg, und ich folgte ihr mit wesentlich langsameren Schritten. Als ich um das Haus herumging, hörte ich den röchelnden Laut.
    Nicht Nora hatte ihn abgegeben, sondern eine bleiche, ausgemergelte Vampirgestalt, die aus der Hütte gekommen war.
    Der Blutsauger war ihr in die Arme gelaufen und auch in den Griff, denn Nora hatte ihm einen Arm auf den Rücken gedreht.
    Dann hörte ich es knacken.
    Zwei Mal!
    Danach hatte Nora dem Unhold beide Arme gebrochen. Sie packte den Körper und schleuderte ihn weg. Mit dem Kopf zuerst prallte der Vampir gegen die steinerne Hausmauer, fiel nach unten und blieb winselnd liegen.
    »So macht man das«, sagte sie nur.
    »Ja, das habe ich gesehen.«
    Sie lächelte mir zu. »Ich brach ihm zuvor noch die Beine. Er wird kaum mehr in der Lage sein, sich Blut zu holen.« Sie schob mich zur Seite und betrat die Hütte durch den offenen Eingang.
    Alles hatte man mir nicht abgenommen. So fand ich noch ein Feuerzeug in meiner rechten Hosentasche, schnickte es an und sah im Licht der tanzenden Flamme, dass die Hütte nicht leer war. Zwei weitere Blutsauger hielten sich darin auf. Sie hockten dicht zusammengedrängt auf einer schmalen Bank.
    Auch sie waren alt, und es war nicht mal zu erkennen, ob sie Männer oder Frauen waren.
    »Du hast die Chance, John. Denn du hast das Feuer!« Nora lachte leise. »Sie sind nichts wert. Sie sind keine Menschen mehr. Sie wollen nur Blut. Verbrenn sie!«
    Ich konnte mir gut vorstellen, dass die Lumpen, in die die Vampire eingehüllt waren, verdammt gut brannten. Sie mussten ausgetrocknet sein. Aber die beiden Untoten hatten uns gerochen. Sie freuten sich schon auf das Blut, denn sie schoben aus ihren Mäulern die dunklen Zungenspitzen hervor.
    Nora handelte wieder schneller als ich. Bevor sich die Blutsauger trennten, war sie bei ihnen. Sie presste sie zusammen.
    »Jetzt, John«, sagte sie.
    Ich hätte geschossen, ich hätte sie gepfählt, also brauchte ich auch jetzt keine Rücksicht zu nehmen.
    Wieder schnickte ich die Flamme an, als ich dicht bei ihnen stand. Der Rest war ein Kinderspiel. Das Feuer hatte nur auf eine so trockene Beute gewartet.
    Augenblicklich standen die alten Lumpen in Flammen. Das Feuer fuhr mit seinen Zungen zuerst an einem Blutsauger hoch, dann an dem zweiten, der dicht neben dem ersten stand.
    Nora ließ die beiden los und ging zurück. Neben mir blieb sie stehen. Ich sah, wie sie lächelte. Dann hörten wir das Schreien der Kreaturen, als die ausgetrocknete Haut von den Flammen erfasst wurde. Sie brannte wie Zunder. Funken und brennende Hautfetzen flogen mehr oder weniger träge durch die Luft, während die ausgemergelten und brennenden Blutsauger ihre Existenz aushauchten, sich noch dabei umarmten und beide gemeinsam zusammenbrachen.
    Wir hatten die Hütte verlassen. Mich überkam plötzlich das Verlangen, die Beretta ziehen zu wollen, aber wo sie steckte, fasste ich ins Leere. Es war eine routinierte Bewegung, und ich hatte sie
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