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1217 - Todfeind der Templer

1217 - Todfeind der Templer

Titel: 1217 - Todfeind der Templer
Autoren: Jason Dark
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fing sich aber wieder, indem er mit den Armen ruderte, doch er schaffte es nicht mehr, seinen Lauf zurück zu stoppen.
    Plötzlich war da der Sessel!
    Der stoppte ihn!
    Selbst der Abbé, der verkrümmt am Boden lag und unter dem Treffer litt, schaute zu, was geschah. Clarissa hielt die Arme hoch und die Hände zu Fäusten geballt. Sie hatte die Siegerpose eingenommen, und damit behielt sie Recht.
    Wuchtig fiel Michel auf den Sessel. Man hätte Angst haben können, dass die Knochen unter seinem Gewicht zusammenbrachen, aber das passierte nicht. Der Sessel war stabil genug, um den Aufprall abzufangen. Michel wurde praktisch in ihn hineingedrückt, doch er kam nicht mehr aus ihm heraus.
    Es blieb bei einem Versuch, da aber hatte der Knochensessel bereits reagiert. Er bekam plötzlich Arme, doch diese Arme bestanden nicht aus normalen Greifern, sondern aus Feuer.
    Flammen schossen vom Sessel aus in die Höhe. Den Knochen selbst passierte nichts. Der Sessel war nur innerhalb von Sekundenschnelle zu einem makabren Gasherd geworden, dessen blassblaue Flammen sich gedankenschnell um den Körper des Vampirs verteilten und ihm nicht den Hauch einer Chance ließen.
    Michel verbrannte vor den Augen der beiden Zeugen. Das Gas löste seinen Körper auf, der noch im Sessel sitzend zu einer weichen Masse wurde, die immer tiefer sackte und schließlich als eine lange Zunge zu Boden rann, wo sie liegen blieb.
    Es war ein weiches, dampfendes Zeug, das allerdings nicht mehr dampfend blieb, sondern allmählich austrocknete, wobei Clarissa und der Abbé zuschauen konnten.
    Mehr blieb von Michel nicht zurück. Der Knochensessel hatte ganze Arbeit geleistet. Der Nachtwind drang in den Raum. Er brachte die Kühle in das schweißnasse Gesicht des Templers, der froh war, alles überstanden zu haben, es jedoch noch nicht richtig begreifen konnte. Clarissa kam zu ihm und nahm ihm so den Blick auf den Sessel. Als sie nahe genug an ihn herangekommen war, bückte sie sich und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Bitte, es ist vorbei.«
    Bloch ließ sich auf die Beine helfen. Es beschämte ihn nicht mal, dass er so etwas wie außen vor gewesen war. Hier hatte jemand anders das Sagen, und er bewunderte Clarissa sogar.
    Noch immer war mit seinem Magen nicht alles in Ordnung.
    Er hatte Mühe, normal Luft zu holen. Jeder Atemzug schmerzte in seinem Körper, und von der Stirn rann ihm der Schweiß über das verzogene Gesicht hinweg.
    »Ich wollte nicht, dass es dazu kam«, flüsterte Clarissa, »aber es ist alles sehr schnell gegangen. Komm, ich bringe dich zu deinem Platz. Es ist besser, wenn du sitzt.«
    »Ja - danke.«
    Der Abbé hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Er schlurfte über den Boden hinweg und hielt dabei die linke Hand gegen die getroffene Stelle gepresst. Schwer ließ er sich auf den Stuhl fallen, auf dem zuvor Clarissa gesessen hatte.
    Sie schenkte Wasser in ein Glas und reichte es ihm. »Bitte, es wird Ihnen gut tun.«
    »Danke«, flüsterte Bloch mit rauer Stimme. Er trank und blickte dabei über den Glasrand hinweg. Seine Augen hatten einen leeren Ausdruck bekommen. Er sah aus wie jemand, der etwas erlebt hatte, es aber nicht begreifen konnte.
    Schließlich stellte er das Glas zurück und flüsterte kaum hörbar: »Er ist einer von uns gewesen, Clarissa. Ich habe ihn vor einigen Stunden noch völlig normal gesehen. Jemand hat ihn zu einem Vampir gemacht.« Bei seinen nächsten Worten schaute er zu ihr hoch. »Kannst du das begreifen, Kind? Wir haben es nicht nur mit Vincent van Akkeren zu tun, sondern auch mit einem gefährlichen Blutsauger. Und das ist der Schlimmste überhaupt, den du dir vorstellen kannst. Wenn wir bisher noch eine Chance hatten, jetzt nicht mehr.«
    Clarissa sah die Dinge optimistischer. »Auch damit werden wir fertig!«, behauptete sie. »Nein, Kind, nein. Sie haben sich zusammengeschlossen. Sie sind unerbittlich. Sie haben einen ihrer Helfer vorgeschickt, um etwas zu testen. Er hat verloren, doch sie werden nicht verlieren, das weiß ich genau. Außerdem wundert es mich, dass es so ruhig geblieben ist. Wir haben nichts gehört, dabei hätten die anderen doch etwas hören müssen. Ich habe ihnen gesagt, dass sie aufpassen sollen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Das Zerschlagen der Scheibe. Es ist nicht lautlos abgega ngen. Man hätte es hören müssen, Kind.« Er fasste nach Clarissas Hand, als könnte ihm die Berührung Sicherheit geben.
    »Aber es kam niemand, um nachzuschauen«, flüsterte er.
    »Weißt
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