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1215 - Der Ruf des Stahlherrn

Titel: 1215 - Der Ruf des Stahlherrn
Autoren: Unbekannt
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sofort Gegenmaßnahmen ergreifen. Starsen muß zum Graugebiet werden."
    „Und hast du auch schon einen Plan, wie wir dies angesichts des drohenden Desasters verwirklichen sollen?" fragte der Fratervorsteher.
    „Wir müssen Hilfe von außen anfordern!"
    „Das käme einem Eingeständnis unseres Versagens gleich", rief der Fratervorsteher entsetzt.
    „Wenn schon - es ist die einzige Möglichkeit, Starsen für uns zu retten", erklärte der Älteste überzeugt.
    „Wenn wir keine Unterstützung aus den Graugebieten jenseits der Starsenmauer anfordern, dann werden wir es bald auch mit dem Stahlherrn zu tun bekommen. Erinnere dich der Vorfälle bei seiner Ankunft. Wenn der Stahlherr seine alte Stärke zurückerhält, dann könnte das auch unser beider Ende bedeuten."
    „Wenn wir unser Versagen eingestehen, dann auch", erwiderte der Fratervorsteher, fügte, jedoch zögernd hinzu: „Sei es, wie es sei, Starsen muß grau werden. Darum stimme ich deinem Vorschlag zu."
     
    9.
     
    Der Aufstieg wurde immer beschwerlicher, und ohne die Hilfe der Stahlsöldner hätten sie es gewiß nicht so weit geschafft.
    Als es einmal an einer tiefen Kluft plötzlich nicht weiterging, koppelten sich die Stahlsöldner in drei Reihen aneinander und bildeten eine Brücke über den Abgrund. Sie überquerten einzeln den dreibahnigen Steg, der unter Chulchs Gewicht, leicht zu schwanken begann. Aber die Stahlsöldner hielten auch dieser Belastungstand.
    Auf der anderen Seite angekommen, sah Atlan, wie drüben Mosker mit einigen Hegeten debattierte. Er hörte den Kyrlier zornig rufen: „Dann kehrt um, ihr Feiglinge."
    Die Hegeten senkten die Echsenschädel und schlossen sich ihm dann auf dem Weg über die „Brücke" an.
    Drüben angekommen, erklärte Mosker: „Die Hegeten fürchten die Tiefenkonstante. Wenn wir nicht bald ans Ziel gelangen, werden wir sie wohl verlieren."
    „Du solltest sie nicht zwingen, uns zu begleiten", erwiderte Atlan. „Wir schaffen es auch ohne sie. Ich möchte überhaupt niemanden zu diesem Unternehmen zwingen."
    „Und wie steht es mit mir?" erkundigte sich Ar'Gentov.
    „Wenn du umkehren möchtest, lege ich dir nichts in den Weg", antwortete Atlan. Der Troteer war von dieser Antwort so überrascht, daß er schweigend den Aufstieg fortsetzte.
    Die Stahlsöldner mußten ihnen noch einige Male Steighilfe leisten. Nach der Durchquerung einer senkrechten Wand, in der die Stahlsöldner mit ihren Körpern eine regelrechte Treppe bildeten, stellte Atlan fest, daß sich ihre Zahl verringert hatte.
    „Was ist aus den übrigen Stahlsöldnern geworden?" erkundigte sich Atlan bei Illor. „Wo sind sie?"
    „Ich weiß nicht", sagte der Melukke bedauernd. „Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als daß ich mich um die Stahlsöldner hätte kümmern können. Aber du hast recht, sie sind weniger geworden."
    „Die Tiefe hat sie eingeatmet!" behauptete ein Hegete. Einige andere nickten zustimmend.
    „Ihre Furcht ist nicht ganz unbegründet", raunte Mosker Atlan zu. „Es heißt, daß man in die Tiefe gerissen wird, wenn man der Konstante zu nahe kommt."
    „Wenn die Hegeten daran glauben, dann ist es besser, du schickst sie zurück", sagte Atlan barsch. „Ich bestehe sogar darauf. Dieses abergläubische Geschwätz verunsichert die anderen nur. Sie finden bestimmt irgendwo die Möglichkeit für einen leichteren Abstieg."
    Mosker wandte sich an die Hegeten. Nachdem er mit ihnen gesprochen hatte, zögerten sie. Aber da passierte etwas, das ihre Entscheidung beeinflußte.
    Ein halbes Dutzend Stahlsöldner, die als Vorhut den vorlaufenden Positionslichtern in die Höhe gefolgt waren, lösten sich plötzlich in Nichts auf. Atlan sah mit eigenen Augen, wie sie mit der Starsenwand verschmolzen und in diese aufgingen.
    Von diesem Augenblick an waren die Hegeten am Abstieg nicht mehr zu hindern. Nur noch die beiden BOHRER-Piloten Damoozin und Viilpren gaben ihnen das Geleit. Fünfzehn Stahlsöldner geleiteten die übrigen Hegeten in die Tiefe.
    Atlan schätzte, daß sie eine Höhe von etwa zweitausendeinhundert Metern erreicht hatten, als er sich plötzlich schwerer zu fühlen begann - und mit jedem Schritt, jedem Klimmzug verstärkte sich eine bleierne Müdigkeit in seinen Gliedern.
    „Mir ist, als müßte ich mein doppeltes Gewicht schleppen", verkündete Chulch keuchend. „Ich kann bald nicht mehr, Und mit jeder Körperlänge, die ich höher steige, scheine ich zusätzliches Gewicht zu bekommen."
    „Bleib zurück", riet Atlan
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