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1214 - Draculas Rivalin?

1214 - Draculas Rivalin?

Titel: 1214 - Draculas Rivalin?
Autoren: Jason Dark
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der Nacht. Wir sind nicht tot und auch nicht richtig lebendig, aber wir haben ein Leben, das, wenn wir schlau sind niemals enden wird.«
    Große Worte, die Lilian hörte, aber nicht zu groß und aufgesetzt. Sie selbst merkte in ihrem Innern die neue und ganz andere Kraft, die sie vorantrieb.
    Noch war sie etwas unsicher, und das fiel Eva auf. »Ich weiß, du musst dich erst daran gewöhnen. Lass dir versichern, meine Liebe, es wird ganz einfach sein. Du wirst keine Probleme mehr bekommen. Du wirst jubeln können und dich freuen. Die Nacht wird zum Tag, und wir sind zu wunderbaren Geschöpfen geworden.«
    »Ich glaube dir.«
    »Das ist prima, Lilian. Lass dich umarmen.«
    »Gern!«
    Beide Schwestern fielen sich in die Arme. Es war wunderbar für sie. Ihre Körper berührten sich. Die unmittelbare Nähe gab ihnen Kraft. Eva hörte Lilian leise aufschluchzen. Es war kein Weinen, es war das Schluchzen der Freude, und auch Eva wurde davon erfasst. Nur drückte sie sich anders aus.
    »Wir schaffen es!«, flüsterte sie.
    »Wir heben die Welt aus den Angeln…«
    »Ich wünsche es mir.«
    »Wir bleiben immer zusammen. Nichts kann uns trennen, und wir werden unsere Opfer gemeinsam leer saugen. Keiner stoppt uns, denn unsere Kräfte stammen aus der Hölle…«
    »Ich bin glücklich«, flüsterte Lilian zurück…
    ***
    Langsam, bewusst langsam drückte Justine Cavallo ihre Zähne gegen meine straff gespannte Halshaut. Sie wollte jede Sekunde genießen. Ich stellte mir vor, dass sie die Augen dabei weit offen hielt, um sich nichts entgehen zu lassen.
    Dieses Bild verschwand sehr rasch, denn ich beschäftigte mich gedanklich mit einem anderen Thema. Da war ich selbst am Wichtigsten, denn mein Leben stand auf dem Spiel.
    Ich wurde zum Vampir!
    Ich konnte mich nicht wehren!
    Es war todernst und trotzdem eine Farce. Damit hätte ich rechnen müssen bei meinem Leben, aber ich hätte es nie für möglich gehalten, dass so etwas auch eintreten würde.
    Der Druck.
    Das Reißen der Haut.
    Der erste Schmerz!
    So wie man es sich immer vorstellt, bekam ich es am eigenen Leib zu spüren.
    Es war wirklich nicht anders. Wenn Justine ein wenig tiefer zudrückte, würde sie die Haut so weit geöffnet haben, dass Blut aus meiner Ader spritzte.
    Wie viele Sekunden blieben mir noch als Mensch? Drei? Fünf
    ... vielleicht noch zehn?
    Ich schloss die Augen.
    Es war die typische Geste eines Menschen, der sich in sein Schicksal ergibt. Denn ich sah keine Chance mehr, dem Dasein als Vampir zu entrinnen. Es rasten auch unheimlich viele Gedanken durch meinen Kopf. Ich dachte an meine Freunde, die bald meine Todfeinde sein würden, und seltsamerweise drückte keine Angst in mir hoch und auch keine Trauer.
    Alles war so anders geworden.
    So leicht, fast schon schwebend. Wieder riss die Haut ein Stück auf. Bestimmt waren schon die ersten Blutstropfen hervorgequollen.
    »Nein, nicht so!«
    Eine männliche Stimme peitschte durch die bedrückende Stille.
    »Nicht jetzt, später!«
    Traum, kein Traum?
    In diesen Sekunden war ich so durcheinander, dass ich von all den Dingen nichts begriff. Eines jedoch stand für mich fest.
    Die Stimme war nicht in meinem Kopf aufgeklungen. Demnach hatte ich sie mir auch nicht eingebildet.
    Wieder klang sie auf. Mächtig, peitsche nd und befehlsgewohnt.
    »Lass ihn los, Justine!«
    Und genau in diesem Augenblick fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Jetzt wusste ich, wer hier die Befehle gegeben hatte.
    Kein anderer als Dracula II!
    ***
    Also war es doch kein Traum gewesen, denn Mallmanns Stimme konnte ich mir nicht einbilden. Die hatte ich mir auch nicht herbeigewünscht. Es gab sie einfach, und dann würde es auch ihn geben, den König der Blutsauger, dem selbst Justine Tribut zollen musste.
    Auch sie hatte ihn gehört, und sie zog ihre Konsequenzen. Ich hatte mich wieder auf sie konzentriert und natürlich auch auf die Berührung der beiden spitzen Zähne an meinem Hals.
    Der Druck war weg!
    Nein, nicht ganz, aber Justine war erstarrt. Die Spitzen berührten mich zwar, nur hatten sie dabei keine Ader getroffen, und so quoll auch kein Blut hervor.
    »Hast du nicht gehört, Justine?«
    Ich befand mich noch immer nicht in Sicherheit. Gehorchte sie, gehorchte sie nicht?
    In ihrer Kehle entstand ein Geräusch, das mit einem dunklen Knurren zu vergleichen war. Es war nicht dazu angetan, mich positiv zu stimmen. Noch überlegte sie, und ich wollte auch nicht wie ein toter Fisch unter ihr liegen. Jetzt bewegte ich mich, packte
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