Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1214 - Draculas Rivalin?

1214 - Draculas Rivalin?

Titel: 1214 - Draculas Rivalin?
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Körper war nur mit einigen dunklen Fetzen bedeckt. Ihre Brüste lagen frei. Eva hatte den Kopf etwas gedreht, der Blick war ins Leere gerichtet. Wie eine dunkle Matte umgab das Haar den Kopf.
    Lilian hatte nicht erkannt, ob ihre Schwester tot war oder noch lebte. Sie bewegte sich jedenfalls nicht, und Lilian sah auch nicht, dass sich der Oberkörper unter Atemzügen hob oder senkte.
    »Nein, Eva, nein. Du darfst einfach nicht tot sein. Du bist zu jung. Ich wusste, dass ich dich finden würde. Ich bin gekommen, um dich zu holen. Warte, ich werde dich befreien…«
    Genau das hatte sich Lilian Sardis vorgenommen. Deshalb war sie ja unterwegs gewesen. Sie hatte gehofft, die Schwester zu finden, und das war ihr jetzt gelungen. Jetzt konnte es eigentlich nur noch vorwärts gehen. So versuchte sie, sich selbst Mut zu machen.
    Es war allerdings nicht nur die Schwester, die sie sah. Das Bild, das ihr im ersten Moment wie ein Gemälde vorgekommen war, besaß eine Tiefe, die sie sich kaum erklären konnte.
    Sie schaute hinein, und der Vergleich mit dem breiten und hohen Eingang einer Höhle kam ihr in den Sinn. Aus der Tiefe leuchtete ihr auch das Licht entgegen, das diese unnatürliche Farbe aufwies. Erst weit im Hintergrund verlor es seinen Schein und verwandelte sich in eine helle Farbe.
    Deutlich sah sie den Kopf einer Gestalt, die für sie die Proportionen eines Riesen haben musste. Der Kopf war sehr groß und wurde von langen pechschwarzen Haaren umgeben. Das Gesicht sah anders aus als das eines normalen Menschen. Es war völlig starr, als hätte jemand eine zweite Haut über die normale gespannt. In diesem Gesicht bewegte sich nichts. In den Öffnungen der halb geschlossenen Augen glaubte sie, einkaltes weißes Licht zu sehen, dessen Anblick Lilian erschauern ließ.
    Es gab noch mehr, was sie interessierte. Zwischen ihrer auf dem Boden liegenden Schwester und dem mächtigen Gesicht schwebten seltsame Vögel in der Luft. Nur beim ersten Hinschauen erinnerten sie Lilian an Vögel. Als sie sich genauer damit beschäftigte, wusste sie, welche Tiere das waren.
    Bevor sie und John Sinclair das Rest House betreten hatten, waren sie von ihnen angegriffen worden.
    Von übergroßen Fledermäusen. Sie hatten sich gegen sie wehren können, nicht zuletzt aufgrund einer Waffe, die eigentlich als Einbruchswerkzeug gedient hatte. Ein vorn flach geklopfter Meißel, der so als Brecheisen umfunktioniert worden war.
    Als sie daran dachte, spürte sie das Gewicht dieser Waffe in ihrer rechten Tasche der Jeansjacke.
    Noch immer kniete sie vor dem Bild und wusste nicht, ob es sich tatsächlich um ein Bild handelte oder ob dies eine erstarrte Wirklichkeit war.
    Lilian dachte wieder an ihre Aufgabe. Sie war losgegangen, um ihre Schwester Eva zu finden, und die lag jetzt vor ihr.
    Auch wenn sie gefesselt war, sah Lilian dies nicht als unüberbrückbares Hindernis an, denn sie hoffte, mit der Kraft des Meißels die Fesseln durchschlagen zu können.
    Noch kniete sie.
    Um ihren Vorsatz zu erreichen, musste sie sich erheben.
    Lilian beging den Fehler, zu heftig aufzustehen. Zwar kam sie hoch, aber da erwis chte sie das Gefühl des Schwindels. Wie eine Schlafwandlerin streckte sie ihre Arme aus, als wollte sie in der Luft Halt finden.
    Vor ihren Augen kreiste das Bild, aber Lilian schaffte es, nicht wieder zu fallen. Zudem ließ das Schwindelgefühl nach.
    Weder die Fledermäuse noch ihre Schwester oder die Gestalt im Hintergrund hatten, sich bewegt. Trotzdem glaubte sie nicht daran, ein normales Gemälde zu sehen, in dem der Künstler die räumliche Tiefe perfekt ausgenutzt hatte. Hier hatte sich etwas anderes aufgebaut. Lilian erinnerte sich daran, etwas über ein Hologramm gelesen zu haben, ein dreidimensionales Bild, das im Raum stand.
    Mit sehr langsamen Schritten bewegte sich Lilian auf das Bild zu. Es kam ihr seltsam vor, aber sie konnte in diesen Augenblicken nicht abschätzen, wie weit das Bild tatsächlich von ihr entfernt war. Es hätten fünf, aber auch hundert Meter sein können.
    Nachdem sich Lilian mit der Umgebung und auch mit der eigenen Lage abgefunden hatte, spürte sie noch etwas anderes, was ihr entgegendrang. Es war schlecht zu erklären, und es hatte auch nichts mit Kälte zu tun, es war einfach ein Gefühl, wie sie es bisher nie gekannt hatte.
    Von dieser Szene strahlte etwas ab. Als unheimlich empfand sie es nicht, eher als kalt und widerlich. Nicht finden Menschen geschaffen. Bösartig. Sie begann zu frieren. Der kalte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher