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1213 - Der Superkämpfer

Titel: 1213 - Der Superkämpfer
Autoren: Unbekannt
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verfolgen. Sie führte zu der Steilwand mit den Höhlenöffnungen und in die größte der Öffnungen hinein.
    Stalion rief allerdings Peruz zurück, als der dort eindringen wollte. Er rechnete mit einer Falle. Deshalb stieg er in eine zirka zweihundert Meter entfernte Höhle ein. Er vermutete, daß viele der Höhlen durch Gänge miteinander verbunden waren und fand das bestätigt. Unter der Führung seines Okrills, der in Gegenwart und Vergangenheit spähte, tastete er sich an das Gangsystem heran, das auch zur größten Höhle führte.
    Mit allergrößter Vorsicht versuchten er und Peruz, die Falle zu entdecken, mit der Stalion fest rechnete.
    Sie fanden sie nicht. Dafür fanden sie den anderen und seinen Okrill. Der Klon Stalions war von seinem Okrill zerrissen worden, aber vor seinem Tod hatte der Mann das Tier noch mit STOG-Säure-Nadeln aus einer Gasdrückwaffe gespickt. Es war nach furchtbarem Todeskampf elend krepiert.
    Stalion Dove mußte sich übergeben.
    Danach verließ er die Höhle und versuchte, Klarheit in seine aufgewühlten Gedanken und Gefühle zu bringen. Peruz schien die Seelenqual seines Herrn zu spüren. Er zog sich ungefähr zwanzig Meter von ihm zurück und winselte leise.
    Der Oxtorner wußte nicht, was ihn am stärksten betroffen gemacht hatte, der Tod seines Klones oder der dessen Okrills. Er wußte nur, daß er sich schuldig fühlte am Schicksal dieser beiden Wesen, auch wenn es nur organische Roboter gewesen sein sollten. Hätte er nicht einen Okrill für sich gefordert; dann hätte 1-1-Helm den anderen auch nicht mit einem Okrill bedacht und dann wäre er nicht zerfleischt worden und hätte auch seinen Okrill nicht qualvoll umbringen können.
    Stalion schüttelte den Kopf.
    Das waren alles verdrehte Gedanken. Schuld an allen war nur der Herr von BRÜTER. Er zwang ihn zum Kämpfen, und er hatte seine Klone und die beiden Okrills erschaffen.
    Soweit mit seinen Überlegungen gekommen, schaute Stalion sich seinen Okrill verstohlen von der Seite an. Er vermochte keinen wesentlichen Unterschied zu dem toten Okrill in der Höhle zu entdecken, abgesehen davon, daß Peruz noch lebte. Es war ja auch nur natürlich, daß beide Okrills sich bis auf die kleinste Hautfalte glichen. Schließlich waren sie nach ein- und demselben DNS-Kode gefertigt worden. 1-1-Helm würde sich kaum der Mühe unterzogen haben, zwei verschiedene DNS-Kodes zu beschaffen, wenn es einer ebenso gut tat.
    Aber warum hatte dann der Okrill des anderen seinen Herrn getötet, während Peruz ihm gegenüber so friedfertig war, daß eine Taube dagegen zum Symbol für Mordlust geworden wäre?
    Lag es daran, daß zwischen dem anderen und seinem Okrill keine gegenseitige Zuneigung geherrscht hatte, wie sie zwischen Peruz und ihm herrschte?
    Stalion nickte bedächtig.
    Das mußte es sein. Sympathie und Zuneigung ließen sich nicht klonen wie körperliche Merkmales und Fähigkeiten.
    Stalion blickte zu Peruz und lächelte, erleichtert darüber, daß er des Rätsels Lösung gefunden hatte - bis er sich bewußt wurde, daß es höchstens eine Teillösung war, die er gefunden hatte.
    Denn Peruz war ebenfalls nur ein Klon aus Protomaterie und besaß ebenfalls nur ein künstliches paramechanisches Bewußtsein und synthetische Instinkte. Er konnte kein echtes Gefühl wie Zuneigung oder Sympathie entwickeln.
    Der Oxtorner erschrak, als sein Okrill laut schnalzte und sich im nächsten Moment mit einem Sprung auf ihn zuschnellte. Bevor er auch nur an Verteidigungsmaßnahmen denken konnte, war Peruz unmittelbar vor seinen Füßen gelandet, hatte sich aufgerichtet und ihm die Vorderfüße auf die Schultern gelegt.
    Stalion Dove ging in die Knie, aber in erster Linie aus Erleichterung und nicht wegen Peruz' Gewicht.
    Danach beugte er sich impulsiv hinab und rieb seine Nase an dem Maul des Tieres.
    „Vielleicht genügt es, wenn ein Teil dem anderen intensive Gefühle entgegenbringt", ü berlegte er dabei laut. „Aber ich glaube einfach nicht, daß es nur daran liegt. Irgendwie muß der Psi-Bruder seine ,Hand' im Spiele gehabt haben."
    Er nahm sich vor, ihn so bald wie möglich persönlich kennen zu lernen. Allerdings unterschätzte er die Schwierigkeiten nicht, die der Verwirklichung dieser Absicht im Weg standen. Aber gemeinsam mit Peruz hoffte er, sie überwinden zu können.
     
    9.
     
    Von einem Augenblick zum anderen wurde es so dunkel, daß Stalion Dove keine Hand mehr vor Augen sehen konnte.
    Er versuchte, mit Hilfe seines Mentalempfängers,
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