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1213 - Comeback des Grusel-Stars

1213 - Comeback des Grusel-Stars

Titel: 1213 - Comeback des Grusel-Stars
Autoren: Jason Dark
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Apparat wieder verschwinden. Angeschnallt hatte ich mich schon. Zwei Sekunden später fuhr ich an und schaute durch die Scheibe auf den hellen Teppich des Scheinwerfer-Paars, der über die Straße hinwegglitt und mir auch in der Dunkelheit zeigte, dass hier dringend etwas verändert werden musste, denn die Beschaffenheit der Fahrbahn war eine Qual für jeden Autofahrer.
    Nachdem ich Yerby verlassen hatte, wurde es etwas besser.
    Als Straße war der Weg nicht zu bezeichnen. Ich sah ihn mehr als breiten Strich in der Landschaft, der in Richtung Westen führte. Mit Gegenverkehr brauchte ich hier nicht zu rechnen, und deshalb hatte ich das Fernlicht eingeschaltet.
    Hier an der Westküste sah die Landschaft ähnlich karg aus wie in Irland. Bäume sah ich nur wenige. Und wenn, dann waren es welche, die sich auch kargen Bedingungen anpassen konnten. Zumeist Nadelbäume, wie Latschenkiefern oder auch ein paar krumme Fichten, die nicht sehr hoch gewachsen waren.
    Aus dem Untergrund hoben sich die hellen Flecke ab. Es waren die grauen Steine, die sich dort festgebacken hatten. Ob der Weg tatsächlich zum Kloster führte, stand noch nicht fest.
    Deshalb hatte ich auch fragen wollen und hätte mein Ziel gern im Hellen erreicht, aber das war nicht möglich gewesen.
    So fuhr ich weiter in die Dunkelheit hinein und sah über mir einen hellen Himmel, der mit dünnen Wolkenschleiern bedeckt war. Sie wirkten wie lang gezupfte Wattestreifen, die vor dem Mond herflossen und durch seinen Schein eine fahle Farbe bekommen hatten.
    Immer wieder musste ich an die Erzählungen des Wirts denken. Ich glaubte nicht, dass er gelogen hatte, aber warum hatte mir Father Ignatius nicht mehr darüber erzählt? Konnte es sein, dass er sich deswegen schämte? Ich wusste es nicht. Möglicherweise hatte er mich auch nur angestupst, damit ich die Dinge richtig ins Rollen brachte. So raffiniert war er auch.
    Yerby war nicht gerade ein Hort der Fröhlichkeit gewesen, aber hier fuhr ich durch eine wilde Gegend, die von Mensch und Tier verlassen zu sein schien. Die Straße wand sich in Kurven weiter, und sie führte auch in die Höhe.
    Ich blickte nicht nur nach vorn, sondern wollte auch so viel wie möglich von der Umgebung mitbekommen, damit ich nicht noch am Kloster oder Altenheim vorbeifuhr.
    Bisher waren mir nur Hänge aufgefallen, Hügel und eben die darin steckenden großen Steine, die eher die Bezeichnung Felsbrocken verdienten.
    Das Fernlicht sorgte dafür, dass ich die tiefsten Schlaglöcher rechtzeitig genug erkannte und sie so umfahren konnte.
    Trotzdem hatte der Rover einiges zu bewältigen. Wäre er ein Mensch und kein Auto gewesen, hätte er mich sicherlich verflucht.
    Ich hatte nicht auf die Uhr geschaut und wusste deshalb auch nicht, wie lange ich unterwegs war. Jedenfalls wollte ich die Suche nicht aufgeben, ich musste den Bau einfach finden.
    Etwas tanzte in das Licht hinein.
    Von der linken Seite her huschte es in den Schein. Ich dachte zuerst an einen kleinen Baum, der sich gelöst hatte und die Böschung herabgerutscht war. Aber ein Baum besaß keine Beine, keine Arme und auch keinen Körper. Was da im Licht der beiden Scheinwerfer erschienen war, beschleunigte meinen Herzschlag und ließ meinen Atem stocken.
    Es war eine Frau.
    Eine junge Frau.
    Sie stand mitten auf dem Weg, hielt die Augen geschlossen, um nicht geblendet zu werden und winkte mit beiden Händen, sodass ich mich gezwungen sah anzuhalten. Aber das hätte ich auch ohne ihr Winken getan.
    Als ich stoppte, schaltete ich zugleich das Fernlicht aus. Die Frau kam an die Fahrerseite heran, und ich ließ die Scheibe nach unten fahren.
    »Hi«, sagte sie, »nehmen Sie mich mit?«
    »Wohin wollen Sie denn?«
    »Das sage ich Ihnen, wenn Sie zugestimmt haben.«
    »Okay, steigen Sie ein.«
    »Danke.«
    Ich wusste nicht, ob ich mich richtig verhalten hatte, aber ich wollte einfach nicht an einen Zufall glauben, denn das hatte ich mir im Laufe der Zeit abgewöhnt. In dieser Nacht hätte ich nie mit einem weiblichen Anhalter gerechnet. Vor allen Dingen nicht auf einer Straße, die ins Nichts zu führen schien.
    Sie ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und strich durch das braunrote Haar, das kurz und trotzdem lockig war. »Bin ich froh.«
    »Das freut mich dann auch.«
    Sie streckte mir die Hand entgegen. »Ich heiße übrigens Lilian Sardis.«
    »John Sinclair.«
    »Super.«
    »Was ist super?«
    »Sie kommen doch nicht aus dieser Gegend.« Sie musterte mich von oben bis unten. »Nein,
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