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1213 - Comeback des Grusel-Stars

1213 - Comeback des Grusel-Stars

Titel: 1213 - Comeback des Grusel-Stars
Autoren: Jason Dark
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wirklich zu?«
    »Alt?« Lilian warf mir einen Seitenblick zu. »Meinen Sie wirklich, dass es alte Männer sind?«
    »So habe ich es gehört.«
    »Klar. Mag sein, dass sie von den Jahren her alt sind. Aber sie sind nicht so gealtert wie man es sich normal vorstellen muss. In ihnen steckt etwas anderes, John. Ich kann nicht genau sagen, was es ist, aber ich sehe diese Belegschaft als gefährlich an. Und damit stehe ich nicht allein.«
    »Sie denken dabei an die Aussagen der Dorfbewohner.«
    »Oh. Haben Sie davon auch schon erfahren?«
    »Ich habe mit ihnen gesprochen.«
    »Und sie haben Ihnen freiwillig von der Veränderung berichtet? Da staune ich aber.«
    »Doch, Lilian. Die Veränderung, die sie anging. Sie fühlten sich plötzlich nicht mehr wohl. Sie hatten das Gefühl, dass etwas anderes Macht über sie erhalten hat. Sie konnten es mir nicht erklären. Sie fühlten sich nur eben schlecht und wie verändert. Das habe ich bei ihnen herausfinden können.«
    »Ja«, murmelte sie, »das stimmt. Auch mir gegenüber zeigten sie sich verschlossen. Niemand wollte mir zudem Antworten geben, wenn ich nach meiner Schwester fragte. Da gaben sie sich verschlossen. Angeblich hat keiner ihr Verschwinden bemerkt. Selbst mein alter Großvater ist sehr schweigsam geworden. Mit knappen Worten hat er mir geraten, Yerby zu verlassen. Doch ich bin geblieben, aber nicht im Ort, sondern hier in der freien Natur. Ich habe zudem nicht vergessen, dass mein Großvater davon sprach, dass dieses alte umgebaute Kloster etwas damit zu tun hat.«
    »Was wusste er noch?«
    »Nichts mehr.«
    »Und was glauben Sie, Lilian?«
    Sie hielt sich zurück. Es war ihr anzusehen, dass sie nachdachte.
    Auf ihrer Stirn hatten sich Falten gebildet. »Bisher haben nur Sie die Fragen gestellt, John«, sagte sie nach einer Weile. »Jetzt würde es mich interessieren, was Sie in diesem Rest House wollen. Jemanden besuchen?«
    »Mich umschauen.«
    »Das ist alles?«
    »Nein, aber es kommt der Sache schon sehr nahe. Es hat sich möglicherweise bis London herumgesprochen, dass mit diesem Heim etwas nicht in Ordnung ist. Da bin ich beauftragt worden, mich dort umzuschauen. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Lilian schaltete schnell. »Hat die Kirche Sie beauftragt?«
    »So ungefähr.«
    »Aha. Dann ist man dort wohl endlich aufmerksam geworden.«
    »So könnte man es sehen.«
    »Gut.« Lilian setzte sich so hin, dass sie mich wieder anschauen konnte. »Das sieht ja alles nicht schlecht aus. Da wir schon unsere Karten auf den Tisch gelegt haben, könnten wir uns entschließen zusammenzuarbeiten. Oder haben Sie etwas dagegen? Es ist mir schon etwas komisch, wenn ich als Frau allein in dieses Heim hineingehe. Dafür werden Sie bestimmt Verständnis haben.«
    »Klar doch.«
    »Dann lassen Sie es uns versuchen. Ich stelle Sie als meinen Freund vor. Dazu müssen wir uns duzen, was dir ebenso wenig schwer fällt wie mir, nehme ich an.«
    »Das bestimmt nicht.« Ich musste innerlich lächeln. Diese junge Frau hatte verdammt Power. So leicht brachte sie nichts von ihrem einmal eingeschlagenen Weg ab. Aber sie wusste auch, dass sie sich unter Umständen in Gefahr begab, und dem trug sie Rechnung, indem sie mit mir einen Pakt schloss.
    »Ich muss dir noch ein Geständnis machen«, sagte ich.
    »Raus damit.«
    »Ich weiß nicht, wo ich das Kloster finden kann.«
    »Das ist kein Problem, John. Fahr los, und ich zeige dir den Weg. Es liegt übrigens an der rechten Seite. Ein wenig in die Hügel hineingedrückt. Landschaftlich nicht mal uninteressant. Die haben schon gewusst, wohin sie ihre Hütten stellten.«
    Da konnte ich nicht widersprechen. Ich startete und fuhr an.
    Diesmal ohne Fernlicht…
    ***
    Lilian Sardis war mir wirklich eine gute Hilfe. Sie kannte die Strecke auswendig und warnte mich sogar vor zu tiefen Schlaglöchern, damit ich sie besser umfahren konnte.
    Sehr konzentriert saß sie links neben mir. Mich hätte es interessiert, ihre Gedanken zu lesen. Wahrscheinlich beschäftigte sie sich mit ihrer verschwundenen Schwester Eva. Sollte ihr Verdacht zutreffen und sollte auch all das andere, was ich in Yerby gehört hatte, der Wahrheit entsprechen, dann stand es nicht gut um diese Person. In einem so einsam liegenden Bau konnten Menschen alles Mögliche anstellen, ohne dass es irgendwie auffiel.
    Ich fuhr sehr langsam. Nicht mal 20 Kilometer pro Stunde.
    Die dunkle Landschaft rollte wie ein langsam laufender Film an den Fenstern vorbei, und die Dunkelheit verschluckte
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