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1213 - Comeback des Grusel-Stars

1213 - Comeback des Grusel-Stars

Titel: 1213 - Comeback des Grusel-Stars
Autoren: Jason Dark
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fand ich sein Verhalten schon übertrieben. Ich hatte dem Mann nichts getan, und trotzdem wurde ich verdammt unfreundlich angeschaut.
    Jetzt fiel mir auch der Geruch auf, der hier im Laden fest hing.
    Es roch säuerlich, als wäre irgendwo Essig ausgekippt worden.
    »Sie können mich doch anhören, Mister«, versuchte ich es noch mal.
    »Nein!«
    »Warum nicht?«
    »Sie sollen verschwinden. Ich bin nicht hier, um Ihnen Fragen zu beantworten. Wir wollen unsere Ruhe haben, verstehen Sie. Und jetzt hauen Sie endlich ab.« Er unterstrich seine Worte mit einigen heftigen Handbewegung. Als ich noch nicht reagierte, fasste er mich an und drehte mich um. »Gehen Sie schon, gehen Sie…«
    Ich verhielt mich noch friedlich, auch wenn ich allmählich vor Zorn zu kochen begann. Erst hatte sich das Mädchen so seltsam benommen, jetzt war es der Lebensmittelhändler. Ich kam mir schon fast vor wie ein Aussätziger.
    An der Tür versuchte ich es noch einmal und stemmte mich gegen seinen Griff. »Ich möchte nur von Ihnen wissen, wie ich zu diesem Altersheim komme. Sie verstehen, Sie…«
    »Nein, ich verstehe nichts!«
    Wieder bimmelte es über der Tür, als der Mann sie öffnete und mich nach draußen schob. Ich überging die Treppenstufe.
    Hinter mir knallte die Tür zu. Ich hörte, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde.
    Schon bei der Ankunft in Yerby hatte ich den Eindruck gehabt, dass hier etwas nicht stimmte. Dieses Bild verfestigte sich immer stärker, und ich musste jetzt sehen, dass sich in der kurzen Zeit, in der ich mich im Laden befunden hatte, hier draußen etwas verändert hatte. Ich war der Fremdkörper in einer kleinen geschlossenen Welt oder Gemeinschaft, und diese wollte plötzlich ihre Stärke demonstrieren. Sie tat es in Form einiger noch junger Männer - zum Teil Jugendliche -, die meinen Wagen umstellt hatten. Schon beim ersten Hinsehen spürte ich ihre Feindseligkeit. Sie strahlte mir irgendwie entgegen. Auf den Gesichtern sah ich kaum ein Lächeln. Und wenn, dann wirkte es verdammt hinterlistig.
    Mochte der Ort noch so alt sein, aber als junger Mensch wusste man schon, wie man sich zu kleiden hatte. Die Klamotten hätten auch in die Großstadt gepasst. Es gab keinen, der nicht die Hosen trug, deren Stoff sich an den Beinen wie eine Ziehharmonika zusammenzog. Turnschuhe an den Füßen, Sweatshirts mit nicht eben sanften Aufdrucken, böse Blicke.
    Ich versuchte es mit einem Lächeln, aber das wurde nicht erwidert.
    Die fünf Typen hatten einen Kreis um meinen Wagen geschlossen.
    Einer von ihnen - es war der Größte - lehnte provozierend an der Fahrertür. Die Arme hielt er vor der Brust verschränkt. Er war ziemlich kräftig und hatte weißblondes Stoppelhaar. Die Augen über der knubbligen Nase wirkten wie zwei kalte Steine.
    »Dürfte ich wohl darum bitten, jetzt in meinen Wagen steigen zu dürfen?«, fragte ich höflich.
    »Nein!«
    Mit der Antwort hatte ich gerechnet. »Und warum nicht?«
    »Du hast unseren Frieden gestört, Mister.«
    »Aha. Was habe ich denn getan?«
    »Dumme Fragen gestellt.«
    Ich lachte kurz und scharf. »Da seid ihr auf dem Holzweg. Ich habe noch keine Frage gestellt. Ich hätte gern Erkundigungen eingezogen, aber dazu ist es leider nicht gekommen. Du hast mich auf eine Idee gebracht. Vielleicht könnt ihr mir helfen, denn ich möchte zum Kloster hin. Das ist alles.«
    »Fahr wieder zurück!«
    Das war deutlich. Nur dachte ich nicht im Traum daran, dieser Aufforderung Folge zu leisten. »Weshalb sollte ich das tun?«
    »Weil wir es so wollen!«
    »Ja, das verstehe ich. Ich möchte dich allerdings fragen, warum ich dem Altenheim keinen Besuch abstatten soll. Habt ihr etwas zu verbergen?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Also doch!«
    Der Knabe holte tief Luft. Er bewegte dabei seine Augen und war zufrieden, als er sah, wie seine vier Kumpane den Kreis enger zogen. Es roch nach einer Auseinandersetzung. Ich hatte keine Lust, mich hier auf der Straße zu schlagen und den Leuten einen Schaukampf zu bieten, aber es lief alles darauf hin, dass es keine andere Möglichkeit gab. Das roch hier nach Provokation. Man wollte ein Exempel statuieren, und da war ich der Richtige.
    Ob es nun mit meiner Person oder dem Kloster zusammenhing, wusste ich nicht, aber das war mir in diesem Fall auch gleichgültig. Ich merkte nur, wie meine Wut allmählich immer stärker wurde. Trotzdem sagte ich mit leiser Stimme: »Ich werde fahren!«
    »Versuch es!«
    Der Bursche hatte seine Haltung noch immer
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