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1213 - Comeback des Grusel-Stars

1213 - Comeback des Grusel-Stars

Titel: 1213 - Comeback des Grusel-Stars
Autoren: Jason Dark
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nicht mit den normalen Abenden zu vergleichen, denn Shao spürte sehr deutlich die Unruhe ihres Freundes Suko.
    Bei ihm kam das selten vor. Es hielt ihn nicht auf seinem Platz, er ging zu oft zum Fenster und schaute hinaus in die immer dichter werdende Dämmerung.
    Shao, die eigentlich vorgehabt hatte, etwas im Internet zu surfen, hielt es nicht mehr länger aus. Sie erhob sich und blieb hinter Suko stehen, der ihr Gesicht als schwachen Abdruck in der Scheibe sah. Shao legte beide Arme um ihn, drückte ihre linke Wange an seinen Rücken und fragte mit leiser Stimme: »Was hast du denn den ganzen Abend über?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, ob es richtig gewesen ist, was wir getan haben.«
    »Wie meinst du das?«
    »John allein fahren zu lassen.« Shao musste leise lachen.
    »Aber Suko, ich bitte dich. Bist du denn sein Kindermädchen?«
    »Sag nicht so etwas.«
    »Sorry, es war nicht so gemeint. Aber John weiß, wie er sich zu verhalten hat. Es gibt auch keine konkrete Spur, wie du mir selbst erzählt hast. Er ist auf einen gewissen Verdacht losgefahren, das hat selbst Father Ignatius gesagt, wie du von John weißt und ich letztendlich auch von dir.«
    »Stimmt alles, Shao.«
    »Super, dann brauchst du dir ja keine großen Sorgen zu machen.«
    Suko drehte sich um, sodass sich die Umarmung dabei löste.
    Er blickte Shao ins Gesicht. »Bitte, glaubst du selbst daran, was du da gesagt hast?«
    »Ich wollte dich zumindest beruhigen.«
    »Danke, aber das klappt nicht so leicht.«
    »Warum nicht?«
    Suko lehnte sich mit dem Rücken an die Fensterbank. »Es ist nicht so leicht zu erklären, Shao, weil es nur ein Gefühl ist.«
    »Und was sagt es dir?«
    »Dass sich die Dinge nicht so entwickeln, wie sie es eigentlich hätten sollen.«
    Die Chinesin trat einen Schritt zurück. »Auch wenn du mich jetzt für dumm hältst, aber ich kann dich nicht verstehen, Suko.«
    »Es ist auch schwer.«
    »Zumindest das gibst du zu.«
    Suko schüttelte den Kopf und ging zu einem Sessel, in den er sich hineinfallen ließ. »Es steckt in mir«, erklärte er dann, »es steckt tief in mir, Shao. Es ist das Gefühl, dass etwas sehr Schreckliches auf uns zukommt. Dass John in die Einsamkeit gefahren ist, das sehe ich als einen Anfang an.«
    Shao schwieg. Sie schaute jetzt aus dem Fenster. Am Frühlingshimmel segelten graue Wolken entlang, die wie eine düstere Dekoration wirkten. »Und was willst du jetzt unternehmen?« fragte sie leise.
    »Das weiß ich noch nicht. Aber ich muss etwas tun, sonst werde ich noch verrückt.«
    »Was kannst du denn tun? Du hast keinen Beweis. Nur dein Gefühl. Für mich gibt es nur eine Möglichkeit: Rufe ihn auf seinem Handy an, dann erfährst du, was los ist und wie es ihm geht.«
    »Falls er es eingeschaltet hat.«
    »Ist das nicht zumindest einen Versuch wert?«
    Suko lächelte Shao an. »Du hast wie immer Recht, meine Liebe. Klar, ich habe daran gedacht, aber irgendwie habe ich mich nicht getraut, tut mir Leid.«
    »Dann mache es jetzt!«
    Es war eine Sache von Sekunden, aber der Teilnehmer meldete sich nicht. Nur die weibliche Stimme auf der Mailbox. Mit einer sehr langsamen Bewegung legte Suko das Handy zurück auf den Tisch. Der lange Atemzug wies darauf hin, dass es ihm nicht besser ging.
    »Gibst du auf?«, fragte Shao.
    »Nein, das nicht. Ich warte. Aber ich werde die Wartezeit überbrücken. Sir James wird sicherlich mehr wissen, und ihn kann man ja Tag und Nacht erreichen.«
    »Was ist mit Father Ignatius?«
    Suko dachte einen Moment nach. »Nein, Shao, so dringend ist es nicht. Ich möchte auch nicht die Pferde scheu machen, nur weil ich ein dummes Gefühl habe. Ich denke, dass ich kurz mit Sir James spreche. Möglicherweise weiß er mehr. Oder ebenso viel wie John, wobei der uns nicht alles gesagt hat. Du kennst ihn ja. Manchmal ist der große Geisterjäger sehr eigen.«
    »Wie du!«
    Suko erwiderte nichts auf diese Bemerkung und telefonierte mit Sir James. Man erreichte ihn entweder im Club oder noch in seinem Büro im Yard.
    Diesmal war er noch im Büro und gab sich etwas überrascht, Sukos Stimme zu hören.
    »So spät noch?«
    »Ja, Sir, und ich habe keinen sehr triftigen Grund für meinen Anruf. Es kann auch alles verkehrt sein, aber ich mache mir Sorgen wegen John.«
    »Weshalb?«
    »Kann ich Ihnen leider nicht so genau sagen. Es gibt keinen konkreten Grund. Es ist einfach das Gefühl, das mich so handeln lässt. Dieses Drängen aus dem Bauch hervor. Sie
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