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121 - Das Scheusal aus dem Nichts

121 - Das Scheusal aus dem Nichts

Titel: 121 - Das Scheusal aus dem Nichts
Autoren: Larry Brent
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Brent jagte nach unten. Oben füllte
sich Lieperts Zimmer im Handumdrehen mit dem zähen Schleim. Aus allen
Mauerritzen kam es plötzlich, verdoppelte und verdreifachte sich.
    X-RAY-3 erreichte mit seinem Schützling das
Freie.
    Hans Liepert bekam alles nur noch am Rande
mit.
    Die Nacht rundum war erfüllt mit Grauen.
Hinter den Schuppen, Scheunen und Ställen begann es zu brodeln, als ob die Erde
aufbräche. Riesige, quallenähnliche Gebilde formten sich und schoben sich über
die Dächer. Schreie hallten durch die Nacht.
    Mitten im Hof - wie verloren wirkend -
standen zwei Autos. Das eine war Brents Leihwagen, das andere das Fahrzeug der
Steinhusens, die in diesem entsetzlichen Augenblick zurückkamen.
    Was sie zu sehen bekamen, erfüllte sie mit
nacktem Grauen. Dicke, aufbrodelnde Berge stiegen ringsum empor, überragten die
Häuser und schossen wie Pilze aus dem Boden. Der Schleim vermehrte sich in
unkontrolliertem Maß.
    Die Steinhusens stürzten aus ihrem Auto, aus
den Ställen kamen totenbleich der alte Mann und das Hausmädchen. Das Vieh brüllte.
    Verängstigt drängten sich die Menschen in der
Mitte des Hofes zusammen. Larry jagte einen Schuß nach dem anderen in die
pilzartige Masse, die unaufhörlich wuchs und zu einem unüberwindlichen
Hindernis ringsum wurde.
    Der Laserstrahl fraß einige rostbraune Löcher
in das rätselhafte Ungetüm, vermochte aber nur die ersten Ausläufer, die um das
Haus herumkamen, auszulöschen. Doch der gesamte Koloß blieb erhalten.
    Erika Steinhusen preßte beide Hände vor den
Mund und wich Schritt für Schritt zurück, bis sie mit dem Rücken das Auto
erreichte.
    Der Himmel ringsum gloste in schwefligem
Gelb. Es war, als ob der Widerschein der Hölle sich am nächtlichen Himmel spiegele .
    Larry Brents Blicke gingen in die Runde. Da
gab es keinen Ausweg mehr. Das schleimige Ungeheuer in seiner ganzen
unfaßbaren, mehr als haushohen Größe gurgelte, schmatzte und stülpte sich
langsam wie eine riesige Glocke über sie ...
     
    *
     
    „X-RAY-7 an X-RAY-3, hallo, Towarischtsch.
kannst du mich hören?“
    Larry zuckte zusammen, als unmittelbar nach
dem leisen akustischen Signal die Stimme seines Freundes aus dem Miniatursender
des PSA-Ringes tönte.
    Iwan Kunaritschew! Ausgerechnet jetzt!
    „Hier X-RAY-3. Ich kann dich gut verstehen.
Nett deine Stimme noch einmal zu hören, Brüderchen.“
    „Warum? Bist du gerade dabei einzuschlafen?“
    „Schön wär’s. Ich bin hellwach.“ Larry
schilderte seine Situation. „Es ist nur noch eine Frage von Minuten. Das Ding
macht’s spannend!“
    „Annegret Zekker steckt dahinter! Sie steht
mit dunklen Mächten in Verbindung.“
    „Du hast’s erfaßt! Aber leider ein bißchen
spät.“
    „Vielleicht noch nicht zu spät. Hör zu: Hans
Liepert besitzt nach Aussage seiner Mutter eine Fotografie, die die Zekker in
jungen Jahren zeigt. Sie soll sich in Lieperts Brieftasche befinden.“
    „Dort wird sie auch bleiben. Hans Liepert
trägt ’nen Schlafanzug.“
    „Verdammt!“
    „Dein Voodoo-Zauber wirkt nicht.“
    Larrys Stimme klang gepreßt. Noch immer jagte
er einen Laserstrahl nach dem anderen in den wildwuchernden Pilz. Die Luft um
sie herum wurde stickig heiß, der böse schweflige Atem der Hölle streifte ihre
Gesichter.
    „Mit dem Bild hätte man in der Tat etwas
machen können!“ Kunaritschews Stimme klang betrübt. „Kannst du es nicht doch
noch versuchen?“ „Aussichtslos, Brüderchen!“
    Rundum war alles eine einzige gelbe, zähe
Brühe. Der Himmel und die Sterne waren verschwunden. Larry schoß noch immer,
und einzelne braune Flecke zeigten sich.
    Aber vergebens! Der Gigant wuchs in
unermeßliche Höhen, schien den flicht mehr sichtbaren Sternen entgegenzueilen
und blähte sich auf. Eine Kettenreaktion von unvorstellbarem Ausmaß erfolgte.
Die Zellen explodierten förmlich.
    Und etwas Merkwürdiges geschah ... Das Gelb
dehnte sich nach oben aus und drückte nicht mehr nach unten. Der zähflüssige
Titan wirkte dabei durchsichtig und wurde zu einem riesenhaften Gewebe, das ein
warmer, schwefliger Wind in die Höhe trieb, wo es wie ein Schleier wirkte, den
ein Unsichtbarer am Nachthimmel wob.
    Ein schrilles, häßliches Lachen ertönte aus
der Luft über ihnen und kam von überall her.
    „Haß!“ rief eine schreckliche Stimme. Es war
die einer Frau. „Haß ist etwas Großes! Habt ihr jemals richtig gehaßt? Nein!
Dann könnt ihr euch auch nicht vorstellen, wozu ein Mensch fähig ist. der
wirklich hassen
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