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121 - Das Scheusal aus dem Nichts

121 - Das Scheusal aus dem Nichts

Titel: 121 - Das Scheusal aus dem Nichts
Autoren: Larry Brent
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entfiel ihrer Hand, und
die Frau kippte mit dem Oberkörper nach vorn.
    Die ungeheuerliche Energie, die sie selbst
aufgebracht hatte oder die aus dem Jenseits in sie eingeströmt war, existierte
nicht mehr.
    Zwei Freunde sprangen sofort hinzu und
richteten die völlig Erschöpfte auf.
    „Die Botschaft.. kam es kraftlos über die
Lippen des Mediums, das man hinaustrug und auf ein Sofa legte. „Zeigt. . .
Herrn Kunaritschew die Botschaft ... sie ist für ihn... von Frauke Liepert.“
    Iwan kümmerte sich bereits um den Bogen. Es
waren deutsche Worte. Er beherrschte diese Sprache wie viele andere auch. Das
war eine von vielen Voraussetzungen, die man mitbringen mußte, um überhaupt in
die engere Wahl als PSA-Agent gezogen zu werden.
    Der Russe nahm einen Notizblock aus seiner Jackettasche,
schrieb Wort für Wort nieder, das er zu erkennen
glaubte. Manche Buchstaben waren unleserlich, sie waren ineinander
verschlungen, als hätte Mathilde Brunner des öfteren auf der Stelle geschrieben.
    Stück für Stück der Botschaft setzte sich wie
ein Puzzlespiel zusammen.
    „ ... ich habe versucht, Hans zu beschützen
... nur lückenhaft gelungen ... sie war stärker... annegret zekker war die geliebte
meines mannes. .. das bild in der brieftasche... er
trägt es immer bei sich ... vernichten ...“ Es war alles in Kleinbuchstaben
geschrieben; ich werde nie wieder kommen ... es geht weiter... grüßt hans ...
helft ihm ... er kann es schaffen ... operation möglich... in rußland ...
spezialklinik ... sie darf ihn nicht vernichten ... ich möchte ihn wiedersehen
... irgendwann ... in der Unendlichkeit ... jenseits des todes, hinter dem es
keinen tod gibt... wenn sie ihn tötet... gibt es kein Wiedersehen ... des
scheusal frißt seine seele... sie hat es gerufen... ich kann die barriere nicht
niederreißen ... diesmal nicht... es ist stärker als ich ...“
    Mit einem unleserlichen Haken schloß die
Botschaft. Kunaritschews Gesicht war ernst und verschlossen. Er wußte: er hielt
den Schlüssel zu dem Rätsel in der Hand. Er mußte aus dieser Botschaft alles
rausholen, was rauszuholen war. Die Worte dazwischen, die er nun mit den
anderen entzifferte, konnten noch einen letzten, entscheidenden Hinweis
liefern.
    Dieser Abend, diese Seance, hatte sich
gelohnt, wie ihm schien.
     
    *
     
    Der gelbe, zähe Brei war wie eine Säure, und
er würde ihn zerfressen, daß niemand mehr etwas von ihm wiederfand ..'.
    X-RAY-3 stand am Scheideweg.
    Er setzte seine ganze Energie ein. Er hatte
nichts mehr zu verlieren und konnte nur noch gewinnen.
    Wie durch Zauberei lag plötzlich die
Laserwaffe in seiner Hand. Er aktivierte sie erneut.
    Scharf gebündelt jagte der helle, gleißende
Lichtstrahl in die zuckende, schleimige Masse, die sich seinen Füßen näherte.
    Dampfwolken stiegen auf. Der zähe Brei warf
Blasen, verlor seine Farbe, schrumpfte ein und wurde zu einer trockenen,
laubartigen Masse, die zerfiel, und sich in Bruchteilen von Sekunden völlig
auflöste.
    X-RAY-3 führte den Strahl die Wand entlang, an
der er emporzukommen gehofft hatte. Er schmolz das Schleimmonster ein.
Raschelnd fielen winzige wie schwereloses, brüchiges Pergament aussehende
Stücke von der Wand herab und hatten sich bereits in nichts aufgelöst. aus dem
sie gekommen waren.
    Annegret Zekker taumelte und wich zurück in
die Dunkelheit.
    Hatte sie ihren Meister gefunden?
    Brent gelang es, die zähe Masse unter
Kontrolle zu bringen.
    Die mysteriöse Frau, die in der Lage war. die
seltsame, tödliche Masse aus dem Nichts zu rufen, versuchte noch mehr als
einmal, schwere faustgroße Tropfen an schleimigen Fäden entstehen zu lassen.
Sie wirbelten durch die Luft und kamen von oben. X-RAY-3 schmolz sie auf halbem
Weg ein. Er geriet ins Schwitzen. Er mußte schnell handeln und durfte nichts
übersehen.
    Die Wand hinter ihm war noch bedeckt von
einer dichten, schwabbeligen Schicht, die sich nun abhob und wie eine Welle auf
ihn zuschwappte. Es geschah in dem Augenblick, als er einen Anlauf nahm, sich
kurz und ruckartig an der glatten Mauer hochzog und so schnell wie möglich
seine Beine nachzog, damit sie von dem schleimigen Wesen nicht erreicht würden.
    Im Augenblick der höchsten Gefahr war er zu
Höchstleistungen fähig.
    Auf Anhieb kam er oben an und sah in die
Körper von Franz und Amelia Porkar Leben kommen, ebenso in den des
Stallburschen mit den borstigen Haaren.
    Vorn schlug eine Tür zu.
    Annegret Zekker suchte das Weite.
    Larry brauchte drei Sekunden, um sich
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