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1209 - Die grauen Lords

Titel: 1209 - Die grauen Lords
Autoren: Unbekannt
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Rahmen des alptraumhaften Geschehens, das sich in den Kavernen unter der Stadt Starsen abspielte, eine maßgebliche Rolle. Der Alte wurde es genannt. Aber Jen Salik hatte ihm einen anderen Namen gegeben. Er war dem Bäumchen während seiner Odyssee durch die Unterwelt begegnet. Es hatte sich ihm und seinem Begleiter Wöleböl gegenüber hilfreich gezeigt, allerdings auch eine überaus kauzige Natur an den Tag gelegt. Kerzl hieß es. „Wir heißen euch willkommen, Ritter der Tiefe" hatte die Stimme gesagt. „Ihr seid diejenigen, nach denen unser Bewusstsein sich seit unvorstellbar langer Zeit sehnt. Von euch erwarten wir Hilfe. „ In diesem Augenblick hatte AHan zum erstenmal das Empfinden gehabt, dass sich seine Gedanken verwirrten. Er war zuerst völlig sicher gewesen, dass die Gedankenimpulse der Stimme aus dem Innern des Eis kamen. Aber mit jeder verstreichenden Sekunde wurde er seiner Sache weniger sicher. „Doch bevor ihr uns helfen könnt'- hatte die Stimme weiter gesagt, „müsst ihr die Geschichte hören. Die Geschichte Starsens. Das hässliche Lied der Grauen Lords..."
    Das Blickfeld verengte sich. Er sah nur noch das goldene Riesengebilde und den kleinen Baum, der davor stand. Während er seine Aufmerksamkeit auf dieses Bild konzentrierte, schienen sich die Maßstäbe zu verschieben. Das goldene Ei schrumpfte, das Bäumchen wuchs. Dann wurde es finster.
    Aber nur für eine Sekunde...
     
    Sein Name war Oliph-Schakt, und er war ein Alai wie die anderen an Bord des Schiffes. Das Raumschiff war ein Gebilde von beeindruckender Größe. Es bestand aus Energie in späteren Zeiten würde man Formenergie dazu sagen - und seine Außenhülle ebenso wie die Innenwände und die Trennflächen zwischen den einzelnen Decks waren durchsichtig. Da aber die Form des Schiffes unregelmäßig war, brach sich das Licht der Sterne an der Oberfläche seiner durchsichtigen Wände in stetig wechselnden Winkeln, und man konnte trotz aller Durchsichtigkeit nicht bis in den Kern des Fahrzeugs hineinblicken, in dem sich die Alai aufhielten.
    Oliph-Schakt war der Koordinator des Schiffes. Auf anderen. Schiffen hätte man ihn Kommandant genannt, aber Oliph-Schakt kommandierte nicht.
    Er koordinierte. Unter den Alai, Spezialisten wie er selbst, war er am besten für diese Aufgabe geeignet, und als der Ruf an die Alai erging, war Oliph-Schakt dem Ruf gefolgt. So wie die anderen Spezialisten an Bord: Wortlos, pflichtbewusst, mit einer Selbstverständlichkeit, die nur den Spezialisten zu Eigen war. Arbeit wartete auf sie - irgendwo dort vorn in der fremden Galaxis, deren Randgebiete knapp zehntausend Lichtjahre entfernt waren.
    Nur noch kurze Zeit bis zur letzten Überlichtetappe, die das Schiff aus Formenergie bis zum geometrischen Mittelpunkt der Galaxis tragen würde.
    Oliph-Schakt warf einen Blick auf die Computerauswertung der astrophysikalischen Messungen. Messungen, die der Bordrechner allein mit den Normallichtinstrumenten vorgenommen hatte. Keine Hyperortung beim Anflug auf die Zielgalaxis! Das Verbot, das die Alai zusammen mit dem Ruf und den Zielkoordinaten erreicht hatte, war deutlich genug. Der Grund dafür blieb Oliph-Schakt unverständlich, aber er hielt sich daran. Im Lauf der vielen Zyklen, die die Alai nun schon im Auftrag der Raum-Zeit-Ingenieure arbeiteten, hatte sich gezeigt, dass die Auftraggeber niemals über. flüssige Weisungen erteilten.
    Auch wenn der Sinn mancher Anweisungen zunächst verborgen blieb - die Raum-Zeit-Ingenieure wussten, was sie taten, und die Alai respektierten die Wünsche ihrer Auftraggeber. Vielleicht war das der Grund, warum ihre Zusammenarbeit so gut funktionierte. Das - und die Tatsache, dass die Alai Spezialisten waren. Als Oliph-Schakt die Messwerte ablas, war er überrascht. Im geometrischen Zentrum der fremden Galaxis – Cor hatten die Raum-Zeit-Ingenieure sie genannt stand ein brauner Zwerg. Der braune Zwerg - Endstadium einer ausgebrannten Sonne, die nicht über genug Masse verfügte, um sich in ein spektakuläres Spezimen einer typischen Altsternbevölkerung zu verwandeln - war charakteristisch für diese Milchstraße. Cor lag im Sterben. Rote Riesensterne, am letzten Zyklus ihres Daseins arbeitend, weiße Zwerge, Neutronensterne und Schwarze Löcher dominierten. Es gab keine interstellare Materie mehr, aus der sich neue Sonnen hätten bilden können. In Wirklichkeit war der am häufigsten vorkommende Sternentyp der eines braunen Zwerges. Aber braune Zwerge traten optisch nicht in
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