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1208 - In den Katakomben von Starsen

Titel: 1208 - In den Katakomben von Starsen
Autoren: Unbekannt
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Hallen. Sie traten aus der Felswand hervor, folgten ein Stück weit dem Verlauf des Korridors und verschwanden gewöhnlich durch ein Loch im Boden. In der Nähe des
    Wassers gediehen Gewächse, die wie schwarzes Moos aussahen. Das Moos sonderte einen eigenartigen Geruch ab. Jen Salik hatte es daher als Nahrungsquelle erst gar nicht in Erwägung gezogen.
    Er selbst fühlte sich noch einigermaßen kräftig und war überzeugt, daß er es weitere zwei bis drei Tage ohne Nahrung aushalten könne. Aber Wöleböl machte ihm Sorgen. Für ihn mußte bald etwas zu essen gefunden werden.
    Wie dem auch sei: Zuerst kam die Ruhe an die Reihe.
    „Also gut", sagte der Terraner versöhnlich: „Sobald wir einen passenden Ort finden, legen wir eine Pause ein und ruhen uns aus."
    „Wirt aber auch Zeid", knarrte Wöleböl.
    Wenn er verdrossen war - aber auch im Zustand der Erregung - geschah es oft, daß er die Dentallaute dund tmiteinander verwechselte.
    Der passende Ort war bald gefunden. Ein schmaler Gang zweigte vom Stollen aus nach links ab. Die Schmarotzerpflanzen wuchsen hier weniger dicht; entsprechend ungewiß waren die Lichtverhältnisse. Im Gegensatz zum Stollen schien der Zweiggang auf natürliche Weise entstanden. Er wand sich ein paar Dutzend Meter weit durch das Gestein. Dann endete er in einer runden Kammer von vier Metern Durchmesser. Der Boden senkte sich zur Mitte hin, und ein Teil der so entstehenden Senke war mit klarem, kühlem Wasser gefüllt. Am Rand des Miniaturweihers wuchs büschelweise schwarzes Moos. Es erfüllte die Luft mit seinem aufdringlichen Geruch, aber sonst war der Ort als Ruheplatz ideal.
    Wöleböl bearbeitete mit dem keilförmigen Vorderteil seines Hammerschädels die Felswand und brach ein paar Steinbrocken los. Diese reihte er auf dem Boden nebeneinander auf, so daß eine schmale Leiste entstand, in die er die Krallen schlagen konnte. Das Hocken auf dem platten Boden war für ihn denkbar unbequem.
    Jen Salik fand eine Ecke zwischen Wand und Boden, die sich zum Ausruhen eignete. Er stillte seinen großen Durst vom Wasser des Tümpels und rollte sich zusammen, so gut es ging. Inzwischen verrieten regelmäßige, von leisem Schnarren untermalte Atemzüge, daß der Meykatender der Mühsal des Wachseins bereits den Rücken gekehrt hatte.
     
    *
     
    Obwohl er die Müdigkeit in jedem einzelnen Knochen spürte, hatte Salik Mühe mit dem Einschlafen. Zu vielfältig und zu grotesk waren die Eindrücke, die er während der vergangenen Tage hatte verarbeiten müssen. Zwei Standardwochen war es her, seitdem er zusammen mit Atlan von Carfesch dem Tiefenzöllner Drul Drulensot vorgestellt worden war. Der Zöllner hauste im Innern einer synthetischen grünen Sonne namens Cortrans, die zu einer Galaxis namens Cor gehörte, von der niemand wußte - wenigstens Atlan und Salik nicht - wie weit sie von der heimatlichen Milchstraße entfernt war.
    Saliks und des Arkoniden Aufgabe war es, in die TIEFE vorzudringen und mit den Raum-Zeit-Ingenieuren Verbindung aufzunehmen. Ihr Auftrag stand im Zusammenhang mit der Rückführung von TRIICLE-9, der von den Terranern Frostrubin genannt wurde. Irgendwo in der Tiefe gab es den Berg der Schöpfung, an dessen Gipfel TRIICLE-9 einst befestigt gewesen war - ein modellhaftes Bild ohne Zweifel, denn fünf dimensionale psionische Felder lassen sich gewöhnlich nicht an Bergspitzen verankern.
    Drul Drulensot hatte sie auf den Weg in die Tiefe gebracht, nicht ohne sie in seiner wenig subtilen Art darüber zu informieren, daß er sie für Narren halte, denen man drunten den Hals umdrehen würde. Auf abenteuerliche Weise hatten sie wenig später die Stadt Starsen erreicht, einen Alptraum von einer Siedlung, so groß wie Australien, mit Millionen und aber Millionen Bürgern unterschiedlichster Herkunft bevölkert, eingesponnen in ein soziopolitisches System, bei dessen Betrachtung sich dem, der aus geordneten Verhältnissen kam, die Haare sträubten. Als erstes hatten Salik und Atlan die Bekanntschaft eines Wesens gemacht, das man auf Terra ohne viel Federlesen als Tagedieb bezeichnet hatte. Sein Name war Chulch.
    Chulch hatte die beiden Hochländer - so nannte man in Starsen alle, die von oben kamen - mit gewissen Aspekten des Lebens in der Stadt vertraut gemacht, worauf sie zu der Überzeugung gelangt waren, daß Drul Drulensot mit seinem griesgrämigen Pessimismus wohl eher noch untertrieben hatte, Atlan und Salik besaßen gewisse Fähigkeiten, die Chulch davon überzeugten, daß
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