Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1208 - In den Katakomben von Starsen

Titel: 1208 - In den Katakomben von Starsen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
etwas, das das Vorgehen der Söldner rechtfertigte?
    Die Verquickung von Aspekten, die auf den ersten Bück nichts miteinander zu tun zu haben schienen, faszinierte ihn. während er mit Chulch zusammen weiter in die Katakomben vordrang, verschwendete er keinen Gedanken an die schauerliehen Gerüchte, die er über die Blinden Eremiten gehört hatte. Für ihn war der Besuch der Unterwelt eine Gelegenheit, Informationen zu sammeln. An die Gefahren, die ihm hier drohten, dachte er nicht.
    Das änderte sich allerdings rasch. Der Gang, durch den sie sich bisher bewegt hatten, weitete sich und mündete in eine unregelmäßig geformte Felsenhöhle. Die blaßblättrigen Pflanzen, die hier wie überall an den Wänden empor krochen, verbreiteten grünliches Dämmerlicht. Finstere Stollenmündungen gähnten den beiden Wanderern entgegen.
    Chulch, der es sich zur Aufgabe machte, stets hinter dem Arkoniden herzugehen, blieb abrupt stehen.
    „Still!" zischte er. Atlan verhielt mitten im Schritt Aus der Ferne kamen matte Geräusche. Sie näherten sich, soviel ließ sich mühelos erkennen. Verworrene Stimmen waren zu hören. Ärgerlich gellte ein Schrei: .„Vorwärts! Macht schneller!"
    Atlan horchte auf. Die Stimme kannte er. Sr sah sich um, Es wäre ihm ein leichtes gewesen, den Nahenden aus dem Weg zu gehen. Chulch mit seinen sechs Beinen war ein geschwinder, ausdauernder Läufer und hatte ihm schon mehrmals angeboten, ihn auf dem Rücken zu tragen, Aber nach Flucht stand ihm nicht der Sinn. Wenn Frater Torkun sich in die Unterwelt wagte - seine Stimme war es, die der Arkonide erkannt hatte -, dann war hier eine Teufelei im Gang, über die er mehr erfahren wollte.
    Acht Stollen mündeten in die Halle. Aus einem von ihnen kamen die Geräusche, Durch einen der sieben anderen würden Frater Torkun und seine Begleiter sich weiterbewegen. Blieben sechs, die sich als Versteck eigneten.
    Chulch hatte inzwischen erkannt, was Atlan im Schild führte.
    „Du wirst, um aller Tiefengeister willen, nicht hier bleiben wollen?" flüsterte er aufgeregt.
    „Doch, das will ich", antwortete Atlan."
    „Dort gehen wir in Deckung. Vorwärts! Ich muß wissen, was hier gespielt wird."
    Seine Wahl war auf den Gang gefallen, der unmittelbar neben der Mündung des Stollens lag, aus dem die Geräusche drangen. Er konnte seiner Sache nicht sicher sein, aber es erschien ihm wenig wahrscheinlich, daß Torkun, wenn er die Halle erreichte, eine Dreiviertelkehrtwendung machen und eine Richtung einschlagen würde, die annähernd dorthin zurückführte, woher er gekommen war.
    Chulch gehorchte, wenn auch widerstrebend. Sie zogen sich so weit in den Stollen zurück, daß sie alles, was in der Felsenhalle geschah, beobachten konnten, ohne selbst gesehen zu werden. Sie standen Seite an Seite, und durch den dichten Haarwuchs hindurch fühlte der Arkonide Chulchs Körper zittern.
    Die Geräusche waren jetzt ganz nahe. Gestalten, die sich träge bewegten, erschienen im weiten Rund der Felsenhalle.
    „Przsebus und Yavilli", raunte Chulch. „Tertos und Bar Niiv. Wo kommen sie alle her?"
    Das Artengewimmel, das Starsen bevölkerte, widersetzte sich jedem Versuch der Katalogisierung. In der kurzen Zeit, seitdem sich der Tiefenfahrstuhl hinter ihm aufgelöst hatte, war Atlan den Vertretern mehrerer Dutzend unterschiedlicher Spezies begegnet, und doch, dessen war er sicher, hatte er erst einen winzigen Bruchteil des Völkergemischs kennen gelernt, das die riesige Stadt beherbergte. Von den Przsebus und Yavilli, den Tertos und Bar Niiv hatte er noch nie gehört Er sah aber deutlich, daß die Wesen, die sich draußen über den Boden der Halle bewegten, verschiedenen Arten angehörten.
    Gemeinsam war ihnen allen lediglich das Gehabe. Sie trotteten, andere rollten müde dahin, als hätten sie einen langen, anstrengenden Marsch hinter sich. Wenn sie miteinander sprachen, klangen ihre Worte dumpf und interesselos. Sie gaben sich, als ständen sie unter dem Einfluß initiativehemmender Drogen. Und als Atlan die Gruppe der Fratres auftauchen sah, die den Schluß des Zuges bildeten, da wußte er, welch häßliches Los die Bedauernswerten gezogen hatten; Sie standen unter dem hypnotischen Bann der Weißkutten!
    „Stehen bleiben! Warten!" schrie einer der Fratres.
    Atlan stutzte. Warten - worauf? Er zählte insgesamt sieben Fratres. Weiße Umhänge, die bis zum Boden reichten, drapierten ihre dünnen, drei Meter hohen Gestalten. Ein strohfarbener Haarschopf, eigenartig bleich im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher