Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1206 - Flucht ins Labyrinth

Titel: 1206 - Flucht ins Labyrinth
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schicksal, das vielleicht nur dem ÄLTESTEN bekannt sein mochte.
    „Wir verlieren Zeit", mahnte Kalk besorgt.
    Hulnan warf einen letzten Blick in die Tiefe, aber in seinen silbern schimmernden Augen war kein Bedauern oder Mitleid zu erkennen.
    „Zur Festung Nogons!" sagte er laut, und die Transportkugel nahm den Befehl mental auf, stieg höher und nahm Kurs auf das Viertel der Meykatender.
     
    *
     
    Salik sah vorsichtig aus dem Fenster, das hinaus zur Straße führte. Die Treumänner Nogons waren verschwunden, was jedoch keineswegs das Ende der Gefahr bedeutete.
    Wöleböl trat neben ihn.
    „Wenn alle Trupps das Viertel vergeblich durchsucht haben, wird ihnen Nogon den Befehl geben, die Prozedur zu wiederholen, und zwar gründlicher. Das kann unter Umständen bedeuten, daß sie meinem Volk gegenüber Gewalt anwenden, um etwas zu erfahren. Es kann auch sein, daß sie die geheimen Gänge und Verstecke finden."
    „Wie lange dauert es noch, bis die Schwarzzeit beginnt?"
    „Das weiß niemand. Es ist auch unterschiedlich. Das Tiefenjahr dauert nach deiner Zeitrechnung ungefähr drei Monate - aber eben nur ungefähr. Aber keine Sorge, die Dunkelperiode kündigt sich rechtzeitig an.
    Danach dauert es nicht mehr lange."
    Salik wandte sich vom Fenster ab, als er aus den Augenwinkeln heraus hinter sich den goldenen Schimmer des Starsenspenders erlöschen sah. Schnell drehte er sich um.
    In der Tat hatte sich der goldene Kubus total verdunkelt, als sei er plötzlich deaktiviert worden. Die Bewegungen der fünf Meykatender verrieten Unruhe und Besorgnis. Wöleböl hingegen erklärte sachlich und ohne Anzeichen von Furcht: „Das erste Mahnzeichen, Salik. Er wird gleich wieder hell sein. Dann verdunkelt er sich noch zweimal und dann beginnt die Schwarzzeit. Nacht wird auf Starsen fallen. Fünf lange Stunden, in der weder die Starsenspender, noch die Citytransporte oder Cityabwehr funktionieren. Das wäre nicht so schlimm, viel schlimmer sind die Stahlsöldner, die grausamen Diener des Stahlherrn. Sie fangen jeden, der ihnen in die Klauen fällt, und manchmal dringen sie auch in unverschlossene Häuser ein. Niemand ist sicher vor ihnen."
    Der Starsenspender leuchtete wieder auf.
    „Besorgen wir uns noch rechtzeitig Waffen und Vorräte", schlug Salik von „ Und dann verlassen wir das Haus, um deine .Sippe nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Ich will Nogon haben! Ich will ihn haben, bevor die Schwarzzeit beginnt."
    Wöleböl war nicht anzumerken, ob er dem Vorschlag innerlich zustimmte oder nicht. Aber er gehorchte ohne jeden Widerspruch. Salik besorgte zwei der wirkungsvollen Energiestrahler und Eßvorräte, sowie einige Flaschen mit reinem Trinkwasser. Selbst der gewünschte Tragebeutel erschien auf der goldenen Oberfläche des Spenders.
    „Die Waffen werden, wenn wir Glück haben", sagte Wöleböl, „solange halten, bis die Schwarzzeit vorüber ist. Sie tun das manchmal."
    „Um so besser, Wöleböl. Dann ist die Nacht genau die richtige Zeit, mit Nogon fertig zu werden. Er fürchtet die Stahlsöldner genauso wie jeder andere und wird in seiner Festung sein. Und seine Treumänner sicher auch."
    „Ganz bestimmt, denn die Stahlsöldner verschonen niemanden."
    „Dieses verdammte Starsen", stellte Salik mit Bitterkeit fest, „ist ein ungemütlicher Ort, voller Gefahren und Ungewißheit. Im Lauf der Jahrtausende ist die andere Welt, das Hochland, vergessen worden. Und was blieb, sind Geheimnisse über Geheimnisse. Vielleicht kann Nogon einige davon lüften."
    „Nogon wird das nicht tun", erwiderte Wöleböl bestimmt. „Niemals wird er das tun, weil er diese Geheimnisse selbst nicht kennt."
    Salik nickte und sah zu, wie sich die anderen Meykatender mit Vorräten für die kurze Nacht versorgten.
    Dabei fiel sein Blick rein zufällig auf die in einer Ecke gestapelten Schnitzereien.
    Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen und trat näher.
    Nein! Das war doch nicht möglich...!
    Er bückte sich, um besser sehen zu können.
    Die Statue mochte einen Meter hoch sein und besaß humanoide Umrisse, aber das war es nicht, was Salik so maßlos verblüffte.
    Es war das Gesicht, das von den Meykatendern mit außerordentlicher Sorgfalt und Liebe aus dem Schnitzmaterial herausgearbeitet worden war. Die Züge waren so deutlich zu erkennen, daß kein Irrtum entstehen konnte.
    Salik wandte sich an die Meykatender, die seine Verblüffung wohl für grenzenlose Bewunderung halten mochten.
    „Wer hat die Statue angefertigt?" fragte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher