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1205 - Wer die Totenruhe stört

1205 - Wer die Totenruhe stört

Titel: 1205 - Wer die Totenruhe stört
Autoren: Jason Dark
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haben.
    Wir atmeten tief durch. Die unmittelbare Gefahr war verschwunden, aber Kreaturen wie Vurvolak gaben so leicht nicht auf, das wussten wir auch.
    Suko hatte das Fernlicht auch jetzt nicht ausgeschaltet. Es strahlte seine Helligkeit in die Finsternis hinein und erwischte bereits die ersten Häuser. Es drang auch in die wenigen Straßen oder die schlichten Gänge zwischen den Bauten ein. Es beleuchtete den Untergrund. Das Licht gab preis, was hier passiert war.
    Der Dämon hatte den Ort erreicht und seine Spuren hinterla ssen. Schon ein erster Blick hatte ausgereicht, um die Schäden zu sehen. Risse und Löcher zogen sich zum kleinen Zentrum der Ortschaft hin. Wir fuhren bereits an den ersten Häusern vorbei und stellten fest, dass einige der Türen offen standen.
    Die Menschen mussten das Beben gespürt haben. Sie hatten in Panik ihre Häuser verlassen. Jetzt sahen wir sie auch. Ein älterer Mann humpelte, gestützt auf die Schulter einer Frau, dem Zentrum entgegen. Die Frau half ihm dabei, über die Querrisse hinwegzukommen.
    Als wir an ihnen vorbeifuhren, schauten sie kurz auf den Wagen, und uns gelang ebenfalls ein Blick in die von Angst gezeichneten Gesichter.
    Craig Averell konnte nicht mehr schweigen. »Wenn das so weitergeht, wird Vurvolak das gesamte Dorf mit seinen Menschen verschlingen. Das traue ich ihm zu.«
    »Noch ist es nicht so weit.«
    »Mr. Sinclair, wollen Sie mir Mut machen? Oder glauben Sie im Ernst, dass wir stärker sind?«
    »Das glaube ich tatsächlich.«
    »Ich nicht!«
    Suko hatte das Tempo stark gesenkt. Wir fuhren beinahe im Schritttempo weiter. Es gab nicht sehr viele Hindernisse. Die Schäden am Boden hielten sich in Grenzen. Das änderte sich jedoch -, als wir die breitere Straße erreichten, die so etwas wie eine Hauptstraße darstellte.
    Hier hatte das ›Erdbeben‹ sein Zentrum erlebt. Suko bremste den Vauxhall an der Einmündung der beiden Straßen ab, denn vor uns war die Straße einfach weggesackt.
    »Nichts mehr, John.«
    »Okay, dann raus!«
    Craig hatte uns gehört. »Wir sollen jetzt aussteigen?«, flüsterte er fassungslos.
    Ich schnallte mich los und drehte mich um. »Das müssen wir, mein Lieber. Stellen Sie sich vor, unter uns sackte die Straße weg. Dann verschwinden wir mitsamt dem Wagen.«
    »Verdammt, nein!«
    »Eben!«
    Ich hatte das letzte Wort kaum ausgesprochen, da passierte es tatsächlich. Wir wurden aus der Tiefe her angegriffen. Das Rumoren war nur sehr leise zu hören, aber nicht minder ungefährlich. Als ich die Tür öffnete, erhielt der Wagen einen Stoß. So wirkte es auf mich. In Wirklichkeit war es anders. Da riss unter uns einfach die Erde auf. Es entstand innerhalb kürzester Zeit ein Loch, und der Vauxhall bekam das Übergewicht. Er kippte nach vorn.
    Suko und ich sprangen nach draußen. Auch der Regisseur machte einen Satz. Er lief sofort weiter, um von der Stelle wegzukommen. Der Vauxhall war nicht mehr zu retten. Er beugte sich immer weiter in einer schwerfällig anmutenden Bewegung nach vorn. Mit seiner Kühlerhaube stieß er zuerst in die Lücke hinein. Wir hörten das Knirschen des Bleches, als es zusammengedrückt wurde. Hinzu kam ein hässlich klingendes Kratzen. Die Hinterräder hatten den Kontakt mit dem Boden verloren und schwebten in der Luft. Dann war es vorbei.
    Der Vauxhall blieb nach vorn gekippt stehen, als hätte er sich mit seiner Schnauze in die Erde gebohrt, um sich in deren Tiefe hineinzuwühlen.
    Auf fast der gesamten Breite war die Straße gerissen. Um die Hauptstraße zu erreichen, mussten wir über die Lücke hinwegspringen, was wir auch locker schafften.
    Dann blieben wir stehen. Verschafften uns einen ersten Überblick, denn es gab genug Licht, das die Schatten der Dunkelheit vertrieb.
    Es war für uns keine Gefahr zu sehen, und trotzdem rann uns ein Schauer über den Rücken…
    ***
    Man konnte im ersten Moment nicht von einer großartigen Veränderung sprechen. Der Ort sah so aus wie wir ihn vom Durchfahren her kannten. Das betraf nur den ersten Blick. Auf den zweiten war die Veränderung schon sichtbar, denn auch hier hatte der Angriff des Dämons seine Spuren hinterlassen.
    Es war durchaus möglich, dass er sich bewusst hier auf der Hauptstraße ausgetobt hatte. Sie war von Rissen und Spalten übersät. An einigen Stellen war etwas aus der Tiefe in die Höhe geschoben worden und bildete neben den Öffnungen kleine Hügel. Ich konnte mir vorstellen, dass es sich um Gestein oder um Steine handelte. Auch parkende
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