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1205 - Wer die Totenruhe stört

1205 - Wer die Totenruhe stört

Titel: 1205 - Wer die Totenruhe stört
Autoren: Jason Dark
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kann sie manipulieren. Wenn ihr auf euren Friedhof geht, werdet ihr euer blaues Wunder erleben, denn dort hat er ebenfalls gewütet. Die Erde aufgerissen. Wir haben die Schädel der Toten gesehen, die da überall verstreut liegen. Er hat alles im Griff, verdammt. Er will seine Rache haben.«
    Nach dieser Erklärung wurde es still. Die Zuhörer hatten genug damit zu tun, das Gehörte zu verarbeiten. Der Regisseur hatte zudem laut gesprochen, sodass er von allen verstanden worden war.
    Oliver stieß wild seinen Arm vor. »Aber er ist doch Geschichte, verflucht. Oder eine Sage.«
    »Trotzdem gibt es ihn.«
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Ja, einen Teil von ihm. Ich sah, wie die Klaue aus der Erde kam und sich Elsa holte. Und so wird er uns alle holen, wenn wir nicht besser sind als er.«
    »Er muss längst vermodert sein!«, schrie eine Frau aus dem Hintergrund.
    »Das kann ich einfach nicht glauben.«
    »Dann lass es doch!«
    »Und was sollen wir tun?« Darauf wusste Averell auch keine Antwort. Er drehte sich uns hilflos zu. Wir waren gefordert. So stellten Suko und ich uns neben ihn. Ich erklärte den Menschen von Rootpark, wer wir waren und sagte ihnen noch mal, dass Craig mit seinen Ausführungen Recht hatte. Aber ich sprach auch davon, dass wir erschienen waren, um diesen Dämon zu vernichten.
    Man glaubte es uns nicht. Jemand lachte höhnisch. Dann fragte Oliver: »Wie wollt ihr das denn anstellen? Seid ihr vielleicht stärker als dieser Unhold?«
    »Das hoffen wir zumindest.« Mit dieser Anwort konnte Oliver nichts anfangen. Er glaubte uns nicht, er hielt uns für Schaumschläger und erhielt natürlich von den anderen Menschen Beifall. Dann stellte er sogar eine gewagte Hypothese auf, indem er uns fragte, ob wir das alles nicht inszeniert hatten, aus welchen Gründen auch immer.
    »Was sollten wir für Gründe haben?«, rief ich. »Wir wollen nur eines. Ihn - Vurvolak.« Ich ging auf Oliver zu und blieb dicht vor ihm stehen. »Das alles sollten Sie sich merken, Mister. Und beten Sie, dass er nicht noch mehr Opfer holt, denn ich bezweifle, dass er das Gebiet hier verlassen hat. Was er getan hat, war erst der Anfang. Er wird wieder zuschlagen.«
    Oliver war unsicher geworden. Von seinen Mitbewohnern bekam er keinen Rat. Deshalb fragte er mich: »Was können wir denn tun?«
    »Nichts.«
    »Dann wird er uns…«
    Ich ließ ihn nicht ausreden. »Er wird gar nichts tun, verstanden? Nicht mit euch. Wir sind hier, um mit ihm abzurechnen, und ich schwöre, dass wir es auch schaffen werden. Vurvolak ist nicht unbesiegbar.«
    »Was wollen Sie denn tun?«
    »Warten, bis er kommt.«
    »Und dann?«
    »Wird uns etwas einfallen. Aber ich möchte Sie und die anderen Menschen aus dem Weg haben.«
    »Wohin sollen wir?«
    »In die Häuser.«
    »Nein!«, schrie er mich an. »Die Dinger werden zusammenstürzen. Wir alle haben die Anfänge bereits erlebt. Er will Rootpark zu einem riesigen Grab machen.«
    »Genau das hat er vor!«
    Der Mann hatte es nach meiner Antwort die Sprache verschlagen. Er konnte mich nur stumm anschauen.
    »Ja, das hat er vor!«, bestätigte auch mein Freund Suko. »Und wir müssen dagegenhalten. Ich glaube auch nicht, dass eure Häuser so schnell einstürzen werden. Außerdem hat er jetzt zwei neue Feinde. Meinen Kollegen und mich. Deshalb wird er sich zuerst um uns kümmern. Wir aber…«
    Dann passierte es doch. Ich hatte es nicht gewollt. Ich hatte mir gewünscht, dass es noch länger dauern würde, aber der Dämon verfolgte seine eigenen Pläne.
    Ein plötzlicher Erdstoß erschütterte den Ort. Wir bekamen ihn unter unseren Füßen zu spüren, denn da bewegte sich die Erde.
    Zugleich rumorte es in ihrem Innern.
    Die Schrecksekunden der Menschen dauerte nicht lange.
    Dann fiel sie die Panik an. Ob sie trotz allem noch auf meinen Vorschlag gehört hatten, wusste ich nicht. Es konnte auch sein, dass die Angst sie wieder zurück in die Häuser trieb, denn jetzt war der Aufenthalt im Freien für sie gefährlich geworden.
    Ich hatte selten Menschen so schnell verschwinden sehen.
    Auch Oliver war mit ihnen weggelaufen, und so blieben wir allein auf der Straße zurück. Sie hatte nur einen kurzen Erdstoß erlebt, der auch an den Häusern keinen sichtbaren Schaden angerichtet hatte! Jedenfalls war kein Haus zusammengebrochen.
    Allerdings zeigte der Boden jetzt weitere kleine Risse, und die anderen hatten sich erweitert. Aus ihnen drang wieder der schwarze Rauch in dünnen Fahnen hervor.
    Wir konnten in diesen Sekunden
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