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1202 - Sturz durch die Zeit

Titel: 1202 - Sturz durch die Zeit
Autoren: Unbekannt
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Büsche auf die Lichtung hinaus. Sie kamen durch die gleiche Lücke im Netzwerk wie er.
    Verdammt, Kazzenkatt! Hast du das gewollt? Schwerfällig tapsten die beiden Tiere auf ihren Beinen weiter. Sie hätten sich mit wenigen Sprüngen zu ihm herüberschnellen können, aber das taten sie nicht. Sie ließen sich Zeit, da sie wussten, dass ihnen ihre Beute nicht mehr entkommen konnte.
    Rhodan bückte sich und nahm einen Ast auf, obwohl er wusste, dass er sich mit dieser Waffe nicht wirksam verteidigen konnte.
    Immer noch besser, als mit bloßen Händen zu kämpfen, dachte er. Rückwärts schreitend, näherte, er sich dem Waldrand. Er ließ seine beiden Verfolger nicht aus den Augen. Noch hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben. Er redete sich ein, dass er das grüne Gespinst mit dem Ast zerschlagen und dann durch eine Öffnung im Netz in den Wald fliehen können.
    Wie sehr er sich geirrt hatte, merkte er, als er den ersten Hieb gegen das Gespinst führte. Es war elastisch gab weit nach, ohne zu zerreißen.
    Entschlossen, sich selbst in aussichtsloser Lage noch bis zum Letzten zu verteidigen, fuhr der Aktivatorträger herum. Er sah, dass die beiden Tiere sich zum Sprung duckten. Sie konnten ihn mit einem einzigen Satz erreichen. Doch jetzt stürzte eine Gestalt aus dem Wald, die Rhodan im ersten Moment an den Haluter Icho Tolot erinnerte. Sie war sogar noch etwas größer als er, hatte allerdings nur zwei Arme und zwei Beine, und sie schien vor Kraft geradezu zu bersten. Auf den mächtigen Schultern thronte ein Schädel, der nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen schien.
    Die Gestalt hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Violetten. Da sie aber so riesenhaft war, nahm Rhodan an, dass er es mit einem Wesen zu tun hatte, das mit diesem höchstens artverwandt war. Ihm blieb kaum Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Der Koloss warf sich brüllend auf die bei den Raubtiere, packte sie und riss sie herum, obwohl sie sich ihm wütend entgegenstemmten. Ein wilder Kampf begann, der jedoch schon bald entschieden war. Nach kaum fünf Minuten lagen die beiden Bestien verendet im Gras.
    Die schwarz glänzenden Augen des Riesen, die tief in den knochigen Höhlen lagen, richteten sich auf Rhodan. Dieser fühlte, wie es ihn kalt überlief.
    Er hatte schon viele Kämpfe gesehen, aber noch kaum einen, der mit einer so erbarmungslosen Härte geführt worden war wie dieser. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass der Koloss tatsächlich gekommen war, um ihm zu helfen. Er ließ den Ast fallen und hielt seinem Gegenüber die offenen Handflächen entgegen, um ihm zu zeigen, dass er keinerlei Waffen hatte.
    Der Riese stieß eine Reihe abgehackter Laute aus, und dann geschah etwas Seltsames. Das Wesen schrumpfte. Es schien förmlich zusammenzuschmelzen und verwandelte sich innerhalb weniger Sekunden in ein Geschöpf, das kaum 1,50 Meter groß war. Es wurde zu dem Violetten, den Rhodan in der Nacht und am Morgen im Nebel gesehen hatte. „Ich danke dir", sagte der Terraner. „Ohne dich wäre ich wohl verloren gewesen." Was ganz und gar nicht im Sinn Kazzenkatts gewesen wäre", antwortete der Violette zur Überraschung Rhodans in Interkosmo. „Mein Name ist Waylinkin. Ich betrachte mich als deinen Leibwächter. Jedenfalls vorläufig. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ich die Fronten irgendwann wechseln muss und dass wir dann Gegner werden. Dann ergeht es dir so wie diesen beiden Raubtieren."
    Waylinkin blickte ihn grinsend an. Dabei zogen sich die Lippen, die kaum mehr als hauchdünne Häute waren, über die Zähne zurück. Dies schien der einzige mimische Ausdruck zu sein, dessen das Wesen fähig war. Zwar bildeten sich zahllose Falten in seinem Gesicht, als er lachte, jedoch veränderte sich sein Ausdruck dadurch nicht. Rhodan spürte erneut, wie ihm ein kalter Schauder über den Rücken lief. Er wurde sich dessen bewusst, dass er über die Worte seines Gegenübers gelacht hätte, wenn er nicht Augenzeuge des Kampfes mit den beiden Bestien gewesen wäre. Jetzt wusste er, dass Waylinkin als Leibwächter kaum zu übertreffen und als Feind wahrhaft zu fürchten war. „Und was ist im Sinn Kazzenkatts?" fragte er.
    „Das wirst du schon noch erfahren."
    „Immerhin ist mir jetzt klar, dass Kazzenkatt uns nur auf diesen Planeten versetzt hat, um dir die Gelegenheit zu geben, mir deine Stärke zu demonstrieren", stellte Rhodan fest. Er bemühte sich um einen ruhigen, sachlichen Ton, um Waylinkin zu zeigen, dass er erfasst hatte, um was es
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