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1202 - Sturz durch die Zeit

Titel: 1202 - Sturz durch die Zeit
Autoren: Unbekannt
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ging, jedoch keineswegs übermäßig beeindruckt war. „Völlig richtig", bestätigte der Violette. Er lachte laut, wobei er den Mund weit öffnete und die beiden Zahnreihen entblößte. „Du hast die Fähigkeit, dein äußeres Bild zu verändern", fuhr der Terraner fort. „Nicht gerade neu für mich, aber immerhin. Ich vermute, dass du Energie aus deiner Umgebung in dich aufnehmen und zu Materie umformen kannst."
    „Sieh an, sieh an", spöttelte Waylinkin. „Nicht schlecht. Du hast es erraten. Ich kann - wenn ich will Licht, Wärme, Gravitation, oder was auch immer in meiner Nähe an greifbarer Energie vorhanden ist, für mich nutzen."
    „Du kannst dich also jeder Lage anpassen und dich auf jeden deiner Gegner einstellen. Hast du es zum Beispiel mit großen Bestien zu tun wie eben, vergrößerst du dich, bis du ihnen klar überlegen bist."
    „Ich hätte auch doppelt so groß werden können", erklärte Waylinkin. „Das wäre kein Problem gewesen. Es war jedoch nicht notwendig." Er lachte laut auf. „Wenn ich es mit dir zu tun hätte, würde ich so bleiben, wie ich jetzt bin. Das genügt. Vielleicht würde ich meine Hände zu Dolchen umwandeln und sie mit Widerhaken versehen, aber das wäre wirklich alles, was ich tun würde. Mehr wäre nicht nötig."
    „Wie schön für dich", erwiderte Rhodan im gleichen, spöttischen Ton. „Da kannst du ja richtig stolz auf dich sein." Du solltest vorsichtig mit deinen Äußerungen sein", warnte der Violette ihn.
    Rhodan lächelte. Ich bin richtig erschrocken, wenn du so mit mir redest", antwortete er. „Gehört es zu den Aufgaben eines Leibwächters, seinen Schutzbefohlenen zu bedrohen? Doch wohl nicht."
    „Es liegt bei mir, wann ich die Rolle des Leibwächters beende", behauptete Waylinkin. Rhodan lachte. „Mach dich nicht lächerlich. Du bist ein Sklave Kazzenkatts. Du hast seine Befehle auszuführen. Eine Interpretation der Anweisungen ist dir nicht gestattet. Spiel dich nicht auf. Mich kannst du damit nicht beeindrucken. „ Der Violette fuhr auf ihn zu und streckte ihm die Hände entgegen, als wolle er ihn am Hals packen. Rhodan wich keinen Zentimeter zurück. Ge lassen blickte er Waylinkin in .die Augen. „Ich warne dich, Rhodan", drohte sein Beschützer. „Du kennst mich nicht. Man sagt mir nach, dass ich unbeherrscht bin und leicht die Kontrolle über mich verliere. Ich könnte mich vergessen und dich in meiner Wut schwer verletzen."
    „Wunden heilen wieder."
    „Nicht alle, Perry Rhodan!" Der Terraner blickte sein Gegenüber erstaunt an. Warum betonte Waylinkin diese Worte so? Was wollte er ihm damit zu verstehen geben? Rhodan zuckte mit den Schultern. „Bei dir vielleicht nicht", erwiderte er. „Bei mir schon." Er tat, als messe er den Worten des Violetten keine besondere Bedeutung bei. „Du könntest mir sagen, wer du bist", fuhr er fort. „Von welchem Planeten kommst du? Oder bist du eine Art Roboter?" Waylinkin drehte sich um und entfernte sich einige Schritte. Es war offensichtlich, dass er Zeit zum Überlegen gewinnen wollte. „Du bist sehr unvorsichtig, Rhodan", warnte er. „Du solltest wissen, dass es Fragen gibt, die mir nicht gefallen. Es könnte sein, dass ich mich bei einigen Fragen wirklich vergesse. Wenn du also noch ein wenig leben willst, dann hüte deine Zunge." Rhodan schnippte herausfordernd mit den Fingern. „Was macht Kazzenkatt eigentlich mit dir, wenn mir etwas passiert?" entgegnete er. Waylinkin fuhr herum. Er ballte die Hände zu Fäusten, und in seinen Augen schien ein verzehrendes Feuer zu glühen. Rhodan erwartete, dass er etwas sagen würde. Doch er blickte ihn nur schweigend an.
    Aus dem Unterholz kroch ein Pulk kleiner, schwarzer Tiere hervor. Es waren achtbeinige Wesen, mit Schuppenhäuten und Echsenköpfen. Sie näherten sich Rhodan, sprangen ihn jedoch nicht an, sondern kauerten sich ins Gras. Und plötzlich wechselte die Szene. Der Wald verschwand. Die Tiere lagen auf matt schimmernder Formenergie, und der Terraner fand sich in der Energieblase wieder, aus der heraus er vorher auf den Planeten übergewechselt war. Tatsächlich?
    Rhodan fuhr sich mit den Händen über die Augen. War er wirklich auf dem Planeten gewesen? Hatte er dort eine Nacht verbracht und den vielfältigen Geräuschen eines exotischen Urwalds gelauscht? Hatte er Waylinkin gesehen - oder war alles nur Einbildung gewesen? Hatte Kazzenkatt ihn getäuscht und ihm auf psychomechanischem Wege Eindrücke vermittelt, die so überzeugend waren, dass er
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