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1201 - Kosmisches Mosaik

Titel: 1201 - Kosmisches Mosaik
Autoren: Unbekannt
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sich entscheidende Dinge anbahnten, daß die Zeit lockerer Gelassenheit vorüber war. Gespannt musterte er Carfesch, der seine Meditation beendet und die Zentrale betreten hatte.
     
    2.
     
    Ein leises Knistern begleitete jeden Atemzug. Es wurde von dem organischen Filter erzeugt, den der Sorgore anstelle einer Nase besaß. In dem strohfarbenen, aus achteckigen Hautplättchen bestehenden Gesicht dominierten zwei starre, seitlich weit hervorstehende Augen, die wie große blaue Murmeln wirkten.
    Den Mund bildete eine lippenlose Öffnung im breiten Kinn. Carfesch war humanoid, knapp zwei Meter groß und ausgesprochen zierlich gebaut. Die von den weit hervorstehenden Schultern ausgehenden Arme endeten in siebengliedrigen Krallen, unter deren von hornartiger Substanz verdickten Enden winzige Symbionten nisteten. Diese Symbionten lebten vom absterbenden Hörn und sensibilisierten Carfeschs Hände derart, daß er alles, was er berührte, bis in die feinsten Einzelheiten ertasten kannte.
    Das eigentlich Bemerkenswerte an dem Sorgoren aber lag nicht in seiner äußeren Erscheinung. Das Geheimnis seiner Existenz war es, das ihn zu einer rätselhaften Persönlichkeit machte. Er galt als Gesandter der Kosmokraten und war nach eigenen Aussagen nichts weiter als eine körperliche Projektion.
    Seit er sich Perry Rhodan und den Terranern angeschlossen hatte, vermied er spektakuläre Auftritte und hielt sich als Beobachter und Berater eher im Hintergrund. Während der Auseinandersetzungen um den Loolandre hatte er erstmals wieder erkennen lassen, welchem übergeordneten Zweck sein Dasein in Wahrheit diente. Er verschwand urplötzlich - und als er später wieder materialisierte, wartete er mit wichtigen Erkenntnissen auf. Dazu gehörte die Bedeutung der Chronofossilien ebenso wie die Notwendigkeit, die Endlose Armada mit ihren Millionen Schiffen an jedem dieser kosmischen Marksteine vorbeizuführen, Und es gehörte seine Forderung dazu, den Rückflug zur Milchstraße an Bord der SOL und in Begleitung Jen Saliks anzutreten...
    Jetzt, nachdem er die selbstgewählte Klausur in seiner Kabine aufgegeben hatte, lauerte jeder auf eine Erklärung. In der Zentrale war es still geworden nach seinen Worten. Selbst Zyita Ivory, die sonst nie um einen bissigen Kommentar Verlegene, schwieg.
    Carfesch ging langsam zum Kommandostand und setzte sich auf einen freien Platz neben dem Arkoniden. Der unergründliche Blick der blauen Augen wanderte prüfend über Taster- und Orteranzeigen, streifte Jen Salik und Erdeg Teral und blieb schließlich auf Atlan ruhen.
    „Eine neue Epoche beginnt", sagte er in seiner melodischen Sprechweise. „Ein weiteres Steinchen im kosmischen Puzzle wird gelegt" Atlan konnte nicht verhindern, daß ihm ein kalter Schauer über den Rücken rann.
    Nicht beeindrucken lassen! riet der Extrasinn. Er versucht, Stimmungen zu erzeugen.
    Der Arkonide riß sich zusammen. Mit geheimnisvollen Andeutungen durfte er sich in der Tat nicht zufrieden geben.
    „Worauf warten wir?" fragte er geradeheraus. „Warum sollen wir den Flug nicht fortsetzen, sobald die Arbeiten auf den Schiffen beendet sind?"
    „Weil gute Freunde hier eintreffen werden."
    „Wann?"
    „In ein paar Stunden." Carfesch holte tief Luft, als müßte er Kraft tanken, um das zu sagen, was er während der Meditation erfahren hatte. Der Gazefilter über seiner, Atemöffnung knisterte lauter als sonst.
    Dann fuhr er fort: „Aber sie sind nur der Anfang. Sie werden uns den Weg weisen, mehr nicht, Gehen müssen wir ihn allein."
    Es geschah selten genug, daß Atlan sich überfordert fühlte. Er begriff nur, daß der Sorgore bei dem, was er andeutete, sich selbst offenbar mit einbezog. Alles andere blieb im dunkeln. Der Arkonide wußte nicht recht, wie er sich verhalten sollte, um Carfesch aus der Reserve zu locken.
    Es war schließlich Zyita Ivory, die ihm aus der Verlegenheit half.
    „Was soll dieser ganze Schnickschnack?" schimpfte sie los. „Wir sind nicht hergekommen, um unsere Zeit zu vertrödeln. Wir haben den Völkern der Galaxis eine Botschaft zu überbringen, und sie auf das Kommende vorzubereiten. Deshalb fliegen wir plangemäß weiter."
    „Wir müssen warten!" bekräftigte Carfesch.
    „Wer entscheidet das? Du?"
    „Du vielleicht?"
    Sekundenlang war Zyita sprachlos über so viel Mißachtung. Atlan nutzte die Chance, die Initiative wieder zu übernehmen.
    „Ich entscheide es. Wer sind die Freunde, auf die wir warten sollen, Carfesch?"
    „Die SYZZEL wird hier
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