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1201 - Die Windjäger

1201 - Die Windjäger

Titel: 1201 - Die Windjäger
Autoren: Jason Dark
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Suko.
    »Trauen Sie mir etwa nicht?«
    »Als Mann lässt man den Ladys den Vortritt. Und als Polizist hat man eben seine Prinzipien.«
    »Pardon, ich hatte vergessen, wer Sie sind.« Dr. Cannon ging vor. Max und Suko folgten.
    Der Blick der Tierärztin war nicht mehr so ruhig. Sie fühlte sich alles andere als wohl, hielt auch die Lippen zusammengepresst und bemühte sich um eine entspannte Haltung, was ihr jedoch nicht so richtig gelang.
    »Wie tief fahren wir denn?«
    »Zwei Etagen. Nicht mehr.«
    »Aha«, sagte Suko.
    »Es wundert Sie, nicht?«
    »Ja.«
    Der Lift fuhr nach unten, und Shirley Cannon musste wieder lachen. »Für mich ist Professor Elax ein Genie. Und Genies brauchen eine bestimmte Umgebung, um arbeiten zu können. So ist das bei ihm auch. Er muss die absolute Ruhe haben, um sich den Forschungen widmen zu können. Da ist der beste Platz das Labor unter der Erde. Er hat dort alles, was er braucht. Der Keller ist perfekt ausgebaut worden. Sie können es sich als Ehre anrechnen, überhaupt dorthin zu gelangen. Das ist Besuchern wirklich nur selten vergönnt.«
    »Wir werden daran denken, wenn wir ihn sehen«, sagte Suko.
    Er wartete, bis die Wissenschaftlerin den Lift verlassen hatte.
    Danach ging Maxine, dann folgte Suko.
    Beide schauten sich um.
    Die Umgebung war nicht sehr einladend. Sie befanden sich in einem recht kahlen Flur, der durch kaltes Deckenlicht erhellt wurde. Es roch nach nichts. Es herrschte eine sterile Atmosphäre, die für High- Tech-Labors nahezu typisch war.
    Shirley Cannon ließ den beiden Zeit, sich umzusehen und fragte ein wenig spöttisch: »Enttäuscht?«
    »Nein, warum sollten wir?«
    »Weil Sie möglicherweise etwas anderes erwartet haben. So wie man es aus einschlägigen Filmen her kennt.«
    »Keine Sorge«, antwortete Suko, »da sind wir ganz locker.«
    »Sehr gut, dass Sie die Dinge so sehen. Dann werde ich Sie mal zu Professor Elax bringen.«
    Wieder ging sie vor. Suko sah, dass Maxine zögerte, und fragte leise: »Was hast du?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das kann ich dir nicht so direkt sagen - ehrlich. Aber wohl ist mir nicht. Ich hätte nicht gedacht, ihn unter der Erde zu treffen. Wer sich dort sein Labor einrichtet, der muss etwas zu verbergen haben.«
    »Davon können wir ausgehen. Zumindest, was die Arbeit dieses Mannes anbetrifft, die sich auf Wesen wie Carlotta bezieht.«
    »Hält er noch mehr hier versteckt?«
    Suko zuckte nur die Achseln. Er wollte auch nicht mehr reden, denn Shirley Cannon wartete bereits auf sie. Und das vor einer Tür, die ziemlich am Flurende lag.
    Es war dort kein Namensschild angebracht worden, aber das brauchte auch nicht zu sein. Hier wusste jeder, mit wem er es zu tun hatte.
    Dr. Cannon klopfte zweimal. Sie wartete keine Antwort ab, sondern öffnete, ging vor, sodass auch Maxine und Suko die Schwelle überschreiten konnten.
    Beide taten es, blieben aber schon nach zwei Schritten überrascht stehen. Was sie hier sahen, hätten sie nicht erwartet…
    ***
    Es war kein Labor, es war auch kein Arbeitszimmer, auch wenn der große Schreibtisch einen Hauch davon vermittelte.
    Sie standen in einer Plüschhöhle, die aussah, als hätte jemand die Einrichtung aus der Belle Epoque hergeschafft.
    Wülstig und schwülstig. Das fing bei den Sesseln und der samtbezogenen Couch an und setzte sich in den Bildern fort, die eng zusammengerückt an den Wänden hingen. Sie zeigten zumeist Szenen aus irgendwelchen Salons, die besonders von schönen Frauen bevölkert wurden. Bekleidet waren die Damen mehr oder minder offenherzig. Manchmal lagen sogar die weißen und prallen Brüste frei, wenn sie sich auf irgendwelchen Sofas oder Liegen räkelten. Es lag auf der Hand, dass die Maler hier der Nachwelt Milieu-Studien aus einem Bordell hinterlassen hatten. Wem es gefiel, okay, sie waren nicht der Fall der beiden Besucher. Überhaupt gefiel ihnen die gesamte Einrichtung des Raumes nicht, die so gar nichts mit einem Labor gemein hatte.
    Es gab auch Schränke, Kommoden, eine kleine Anrichte und noch eine weitere Seitentür.
    Den Mittelpunkt auf dem dicken Teppich, in dem die Rottöne überwogen, bildete der massige und massive Holzschreibtisch, hinter dem der Professor saß.
    Nein, das Wort sitzen traf es nicht genau. Er hockte in seinem Schreibtischsessel und er war darin regelrecht zusammengesackt, was nicht an dem Sitzmöbel lag, sondern an der Gestalt des Professors, denn der Mann war verwachsen.
    Beim ersten Hinschauen wurde man an den Glöckner von
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