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1200 - Operation Ikarus

1200 - Operation Ikarus

Titel: 1200 - Operation Ikarus
Autoren: Jason Dark
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konnten die Ergebnisse präsentiert werden. So lange mussten die Forschungen noch unter dem Deckel bleiben.
    Dass dies so blieb, dafür sorgten Männer wie Babur, die nichts anderes als eiskalte Killer waren.
    Babur liebte Indien. Wahrscheinlich, weil sein Vater Inder gewesen war. Deshalb hatte er sich den Namen Babur gegeben.
    So hatte sich vor einigen hundert Jahren mal ein indischer Herrscher genannt und mit eiserner Hand regiert.
    Die Mutter war Irin gewesen, auch sie lebte nicht mehr. Es interessierte ihn auch nicht, wie sie ums Leben gekommen war.
    Wahrscheinlich tot gesoffen, denn sie hatte das Ableben ihres Mannes nicht verkraftet. Er war durch mehrere Messerstiche ermordet worden. Die alte Rache eines Geheimbundes.
    Da war Babur längst abgetaucht. Schon als Jugendlicher hatte er sich durchgeschlagen, war irgendwann in der Legion gelandet, war dort auch einige Jahre geblieben, und weil es ihm nicht mehr gefallen hatte, war er desertiert.
    Jobs gab es für einen Mann ohne Gewissen genug, und der Professor hatte ihn mit offenen Armen aufgenommen. Babur hatte die Truppe aufbauen können, deren Chef er war.
    Dass nun Carlotta hatte fliehen können, wurmte ihn besonders. Er war der Überzeugung gewesen, keine Fehler zu machen, aber seine Leute hatten geschlafen, und das würde noch ein Nachspiel haben. Zunächst mal war Babur losgeschickt worden, um Carlotta zurückzuholen.
    Normal fangen konnte er sie nicht, dafür abschießen. Er hatte sich entsprechend bewaffnet und war losgefahren. Weg aus den Bergen, denn er glaubte nicht, dass sich Carlotta dort versteckt halten würde. Sie brauchte Hilfe, und die konnte sie nur finden, wo auch Menschen lebten, und zwar in der Stadt.
    Zudem trug sie nur den hellen Kittel und ein wenig Unterwäsche am Leib. Die Kälte würde ihr zusetzen, denn trotz ihres Andersseins empfand sie wie ein Mensch.
    Carlotta hatte natürlich viele Vorteile auf ihrer Seite. Sie konnte immer den direkten Weg nehmen, während sich ihr Verfolger auf die Straßen verlassen musste und deshalb immer wieder Umwege fuhr.
    Aber auch er erreichte die Küste - das Wasser, den Firth, der eine tiefe Furche in das Land hineingedrückt hatte. Die größte Stadt in der Nähe war Dundee. Hier konnte Carlotta Menschen finden, und hier konnte sie sich verstecken.
    Auch Babur war da.
    Er hatte nachgedacht. Er kannte sich aus und war auf einen der höchsten Hügel gefahren, der tagsüber auch als Aussichtspunkt diente, weil er einen perfekten Überblick garantierte. Dort hatte er seinen Jeep abgestellt, war ausgestiegen und beobachtete mit dem starken Nachtsichtglas den Himmel.
    Niemand hielt sich in seiner Nähe auf. Der Kiosk, der hier oben stand, war verwaist. Fenster und Türen waren durch Rolläden verschlossen. Der Wind war kalt, aber er wehte nicht zu stark, was Babur als angenehm empfand.
    Mit seinem Glas suchte er den Himmel ab.
    Babur hatte keinen Blick für dieses prachtvolle Gebilde.
    Sterne interessierten ihn nicht. In dieser Höhe bewegte sich sein Ziel nicht. Wenn Carlotta kam, dann flog sie recht tief, seiner Meinung nach, um einen Platz zu finden, an dem sie landen konnte.
    Der Killer hatte sich gegen seinen Jeep gelehnt und beobachtete in aller Ruhe. Nichts an dieser hochgewachsenen Gestalt erinnerte daran, dass er nervös war. Er wirkte ruhig und gelassen, und ebenso ruhig würde er auch schießen.
    Er liebte die Gewalt. Er liebte die Macht. Er hatte Menschen sterben sehen, und es hatte ihm sogar Spaß gemacht, ihnen dabei zuzusehen.
    Immer wieder schaute er in den Himmel und ließ seine Blicke wandern. Er war ein Mann, der sich in Geduld übte. Das hatte er bei der Legion gelernt. Geduldig sein, abwarten können, das Ziel im Auge behalten, um dann blitzschnell zuzuschlagen.
    Nur gab es für ihn leider kein Ziel, doch Babur gab die Hoffnung nicht auf. Sein Gefühl sagte ihm, dass sich Carlotta irgendwann zeigen würde. Sie musste einfach zu den Menschen. Ob sie sich ihnen offenbarte, war bei ihrem Aussehen fraglich. Im Notfall würde sie auch das tun, und das musste Babur auf jeden Fall verhindern.
    Der Himmel sah aus wie immer in einer klaren Winternacht.
    Viele Sterne, die er durch das Glas sehr nahe heranholte. Aber es gab keinen Gegenstand, der sich durch die Dunkelheit der Nacht fliegend bewegte. Selbst die Vögel hatten sich zurückgezogen und schliefen sich aus.
    Babur schaute nicht nur nach Norden. Er wechselte öfter die Richtung, weil er genau wusste, wie intelligent jemand wie Carlotta
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