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120 - Schwur in der Opferhalle

120 - Schwur in der Opferhalle

Titel: 120 - Schwur in der Opferhalle
Autoren: Dämonenkiller
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Spiegels bekommt dir nicht, und ich werde sie noch verstärken. Ich spürte, daß die geheimnisvollen Kräfte des Spiegels auf mich überflossen und daß der magische Gegenstand in meiner Hand zu pulsieren begann.
    Der stolze Königstiger gab klägliche Laute von sich, die mich an das Miauen einer Katze erinnerten. Er wandte sich um und jagte auf die Öffnung zu, durch die er gekommen war.
    Die Luft flimmerte, und er löste sich einfach auf.
    Das blaue Licht in der Arena erlosch, und nach ein paar Minuten zeigten sich wieder die katzengroßen Ratten.
    Was war das für eine seltsame Prüfung gewesen? Der Dämonentiger hatte mich ausschalten wollen und mir seinen Willen aufzwingen wollen. Und fast wäre es ihm gelungen.
    Ich verließ den arenaartigen Raum und stieg die Stufen hoch. Die Holztür war verschlossen. Ich rüttelte daran, doch niemand kam, um zu öffnen.
    Ich setzte mich auf eine Stufe und dachte nach. Viel kam dabei nicht heraus.
    Als ich Schritte hörte, stand ich rasch auf.
    Die Tür wurde geöffnet, und Swami blickte mich an. Sein Gesicht zeigte keine Regung.
    „Was kommt nun?" fragte ich.
    Doch Swami gab mir keine Antwort.
    „Ich sah ein paar Leichen", sagte ich beiläufig. „Wer sind die Toten?"
    Wieder bekam ich keine Antwort. Wir gingen über Treppen und durch niedrige Gänge. Endlich gelangten wir zu jenem Teil des unterirdischen Labyrinths, in dem sich die sogenannten Meditationsräume befanden.
    Um Coco machte ich mir keine Sorgen mehr. Wenn sie eine ähnliche Prüfung hatte bestehen müssen, dann war sie sicher wohlauf.
    Swami öffnete die Tür und ich trat ein.
    Erleichtert atmete ich auf, als ich Coco sah. Sie hockte auf einer Matte und lächelte mir entgegen. Ich wartete, bis Swami die Tür geschlossen hatte. Dann setzte ich mich zu Coco auf den Boden, umarmte sie und küßte sie zärtlich auf die Lippen.
    „Ich hatte Angst um dich", flüsterte sie und ich lehnte meinen Kopf an ihre Schulter. Es war herrlich, ihre Nähe zu spüren. Ich küßte sie wieder.
    „Der Sari steht dir gut", sagte ich. Ich legte mich auf den Boden und blickte sie forschend an. „Ravana nahm mir meine Kleider fort", erzählte sie. „Ich mußte den Sari anziehen."
    „Erzähle", bat ich.
    Sie berichtete mir ausführlich von ihrer Prüfung und ihren Vermutungen. Dann war ich mit meinem Bericht an der Reihe. Nachdem ich geendet hatte, legte sich Coco zu mir und schmiegte sich an mich.
    „Um Olivaro mache ich mir Sorgen", sagte sie. „Er hat seine magischen Fähigkeiten verloren. Sicherlich wird Ravana versuchen, ihn zu beeinflussen -und ich fürchte, daß er damit Erfolg haben wird."
    „Hm, wenn das so ist", sagte ich nachdenklich, „dann sieht es gar nicht gut für uns aus. Dann weiß Ravana, wie wir zu ihm stehen. Er wird versuchen, uns zu töten. Hast du einen Vorschlag, was wir tun können?"
    Coco überlegte kurz und schüttelte den Kopf.
    „Wir können nur warten, Dorian. Helfen können wir ihm nicht. Wir können nur hoffen, daß er Ravanas Einfluß widerstehen kann."
    „Und wenn nicht? Was dann?"
    „Dann wird uns wohl nichts anderes übrigbleiben, als unsere Masken fallen zu lassen. Wir müssen uns zum Kampf stellen und Bixby befreien. Alles Weitere wird sich dann zeigen."

    Olivaro war lange nicht so ruhig, wie er wirkte. Es schien endlos lange her zu sein, seit Dorian Hunter mit Swami den großen Tempelraum verlassen hatte.
    Der ehemalige Herr der Schwarzen Familie dachte angestrengt nach. Seine Gedanken kreisten noch immer um Bixby. Er hatte den Eindruck, daß der Dämon und Bixby die gleiche dämonische Ausstrahlung hatten.
    Er hob den Kopf, als Ravana das Tempelinnere betrat. Forschend blickte Olivaro den Dämon an.
    Die Ausstrahlung Ravanas war schwächer als zuvor. Irgend etwas mußte dem Dämon widerfahren sein.
    „Wie geht es Coco und Dorian?" fragte Olivaro.
    Ravana antwortete auf die Frage nicht, was für Olivaro keine Überraschung war.
    „Nun zu dir, Olivaro", sagte Ravana barsch. „Du wirst aus dem Tempel geführt und zu den Ruinen gebracht. Dort mußt du dann deine Prüfung bestehen."
    „Was habe ich zu tun?"
    „Das wirst du rechtzeitig erfahren."
    Drei Chakras standen auf. Sie umringten Olivaro und trieben ihn auf eine Tür zu. Sie schritten einen endlos langen Gang entlang und erreichten ein hohes Tor, vor dem zwei Chakras standen. Sie öffneten langsam das Tor.
    Olivaro trat ins Freie und blickte sich um. Es war eine kalte sternenklare Nacht. Vom Ganges her wehte ein eisiger
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