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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal
Autoren: Vladimir Volkoff
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Worten:
    »Madame Laffon hat gestanden, daß Schmitsky einen Verbündeten hat, der genauso wichtig ist wie er selbst. Es ist klar, daß Schmitsky, wenigstens von einem gewissen Zeitpunkt an, eine Hilfe brauchte, einen Spezialisten für Wasser und Meer.
    Nicole hat mir erzählt, daß sie eines Tages einen Mann mit einer zischelnden Aussprache zu Schmitsky gebracht habe. Nun gibt es zufällig einen Ozeanographien in der Wissenschaftlergruppe der Regierung, der zischelt. Ist das vielleicht nichts? Ich meine doch. Dazu kommt, daß Schmitsky genau in dem Moment angerufen und vor der Zerstörung der Bombe gewarnt hat, in der die Stelle, wo sie liegt, von der Gruppe II festgestellt worden ist.
    Dabei konnte Schmitsky eigentlich nicht wissen, daß es eine solche Untersuchungskommission gab und daß seine Briefe bereits angekommen waren. Ich bin mir natürlich darüber im klaren, daß die Sache nicht ganz überzeugend aussieht. Und wenn du mein Chef wärst, würden solche Überlegungen dich auch nicht überzeugen. Aber du bist ja auch bloß ein kleiner Leutnant und deshalb vielleicht ein bißchen offener in deinem Urteil. Oder nicht? Und vergiß nicht, daß der Ozeanograph mit dem zischelnden Akzent zur Wissenschaftlergruppe II gehört.
    Und nur die sechs Mitglieder dieser Gruppe wußten, daß man die Bombe lokalisiert hatte.«
    »Das stimmt nicht ganz, Geheimer", sagte Spinas. »Es gab da schon noch ein paar Zivilisten und schließlich auch die Leute von der Flotte, die an der Operation teilgenommen haben. Und unter ihnen könnte es durchaus auch einen geben, der so ein bißchen zischelt.«
    »Du hast recht. Und gerade deshalb will ich auch nichts Entscheidendes versuchen, ehe ich nicht sicher bin, daß ich recht habe. Und mein Plan besteht gerade darin, mich davon zu überzeugen, daß ich recht habe.«
    Nachdem er die ganze Nacht daran gearbeitet hatte, die Stelle zu errechnen, wo die Bombe untergebracht war, kehrte Professor Leder, ein kleiner, hagerer Mann, in seine Wohnung zurück. Unterwegs hatte er in einem offenen Tabakladen telefoniert. Dann machte er sich ein Frühstück und dachte daran, sich ins Bett zu legen. Man würde es ihm im Ozeanographischen Institut nicht übelnehmen, wenn er heute nicht erschien.
    Schließlich hatte er die ganze Nacht für die Regierung gearbeitet. Nebenbei bemerkt war es ihm völlig gleichgültig, was die im Institut von ihm dachten. Er mußte ein wenig grinsen, als er an seine Kollegen dachte. Er würde die staubigen Mauern dieses Baus sowieso nicht wiedersehen. Jetzt brauchte er nur noch ein paar Stunden zu warten, und dann würde ihm das Geld, das er in das Unternehmen eines Freundes investiert hatte, hundertfach zurückerstattet werden...
    Er stellte das Radio an. Nein, es war noch zu früh für den Satz, der vom Paradies auf Erden sprach und der in den Nachrichten kommen sollte. Im Augenblick dachten diese Dummköpfe ja noch, sie könnten die Bombe unschädlich machen. Schmitsky würde ihnen ihren Irrtum schon bald klarmachen. Wie der Premierminister allerdings so frühzeitig von der Sache erfahren konnte, das war Professor Leder ein Rätsel. Sollte es unter den Leuten Schmitskys einen Verräter geben? In diesem Fall konnte man sich auf Schmitsky verlassen.
    Er würde dem Verräter auf die Schliche kommen und ihn entsprechend bestrafen!
    In der Zwischenzeit war es wohl am klügsten, die Koffer zu packen. Professor Leder wollte keine Stunde zu lang in diesem Land bleiben, das sein Können und seine Verdienste keineswegs so hoch einschätzte, wie er selbst dies tat.
    Er packte seine Koffer und stellte sie in den Flur.
    Erschöpft legte er sich aufs Bett.
    »Wie willst du das anstellen?« fragte Spinas neugierig.
    »Dieses alte Schloß da?« meinte Lennet erstaunt. »Das habe ich doch in drei Sekunden auf.«
    »Willst du es mit einem Dietrich öffnen?«
    »Nicht mal das! Schau her.«
    Lennet führte eine dünne Platte aus Plastik zwischen Tür und Rahmen ein und fuhr mehrfach von oben nach unten. Dann fand er den Riegel und schob ihn zurück.
    »Schon geschafft", flüsterte er.
    »Große Klasse", gab Spinas ebenso leise zurück. Sie traten in den Flur. Der alte Fußboden knarrte unter den Schritten des Seemanns.
    »Sei doch ein bißchen vorsichtiger, du Trampeltier!« zischte der Geheimagent.
    Das erste, was sie in der Wohnung entdeckten, waren die Koffer, die fix und fertig gepackt in einer Ecke standen. Die beiden Eindringlinge tauschten einen Blick, der zeigte, daß sie beide das
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