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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal
Autoren: Vladimir Volkoff
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Kommandanten zu sprechen:
    »Krebs 24 von Krebs 2. Befehl des Premierministers: Die Bombe nicht - ich wiederhole: nicht entschärfen!«

Der Gedankenblitz
    Montferrand schickte den jungen Leutnant nach seiner Rückkehr aus der Geheimklinik ins Bett.
    »Sie haben Schlaf dringend nötig!« sagte er freundlich. »Ich selbst habe mich im Flugzeug ausgeruht.«
    Lennet erwachte gegen Mittag in einem Zimmer, das für die Offiziere des Geheimdienstes zur Verfügung stand.
    Sofort fiel dem jungen Offizier alles wieder ein. Er duschte in rasender Eile und rannte dann ins Büro seines Chefs, um Neues zu erfahren.
    Das Büro Montferrands war so voller Rauch, daß man kaum noch atmen konnte. Die Neuigkeiten waren schlecht. Genauer, es gab überhaupt keine.
    Das Verhör von Madame Laffon hatte nichts mehr gebracht.
    Die »Sklaven" wußten überhaupt nichts. Die Vernichtung oder Entschärfung der Bombe war nicht möglich, die Schiffe der Marine in ihre Häfen zurückgekehrt. Die Korrespondenzablage der CEAG, die man auf den Kopf gestellt hatte, erbrachte keine neuen Einsichten. Der Finanzminister war mit Unterstützung der Bank von Frankreich immer noch dabei, die notwendige Summe zusammenzukratzen. Die Zeit, in der die Post zugestellt wurde, war verstrichen, und irgendwo auf der Welt saß nun Schmitsky am Radio und wartete auf das verabredete Zeichen.
    Eine Idee schoß durch Lennets Kopf: »Herr Hauptmann, wurde der Anruf, daß die Bombe gesichert ist, auf Tonband aufgenommen?«
    »Natürlich. Wir haben eine Kopie. Wenn Sie sie hören wollen, können Sie...«
    Lennet nahm das Band und schloß sich mit einem Tonbandgerät in einem leeren Büro ein. Sein Gedankengang war:
    Schmitsky konnte auf keinen Fall wissen, daß sein Brief bereits den Premierminister erreicht hatte. Er konnte auch nicht wissen, daß die Stelle, an der sich die Bombe befand, durch wissenschaftliche Berechnungen bereits ermittelt worden war und daß man die Absicht hatte, sie zu zerstören oder zu entschärfen. Nun hatte er aber den Premierminister angerufen und ihm mitgeteilt, daß ein solcher Versuch die Katastrophe auslösen würde. Bedeutete dies nicht, daß Schmitsky einen Verbindungsmann besaß, der ihn benachrichtigt hatte?
    Das war wieder einmal einer der typischen Lennetschen Einfälle, die ihm schon oft in kritischen Situationen zur Lösung eines Falles verhelfen hatten. Die Nachricht Schmitskys, gesprochen in der leicht zu erkennenden Sprechweise des Verbrechers, lautete folgendermaßen:
    »Guten Abend, Monsieur. Sie werden vermutlich nicht begreifen, was ich Ihnen hier sage, aber ich rate Ihnen, trotzdem alles sofort an den Premierminister weiterzugeben. Wenn Sie ihn sehen, bestellen Sie ihm Grüße von seinem Freund Schmitsky und sagen Sie ihm, er solle auf keinen Fall versuchen, mein Paket aufzumachen, wenn er es zufällig finden sollte. Das Paket ist gesichert, und das Paradies auf Erden würde eine Hölle unter Wasser werden. Hahaha!«
    Nach dem charakteristischen Glucksen war eine andere, unpersönliche Stimme zu vernehmen, die hinzufügte, daß der Anruf nach Ansicht der Post aus Barcelona gekommen war.
    Nichts wies darauf hin, daß Schmitsky über die Bewegungen der Flotte informiert war oder daß er den Verdacht hatte, sein Brief könnte den Empfänger schon erreicht haben. Ausdrücke wie »Das werden Sie nicht verstehen" oder »Wenn er es zufällig finden sollte" schienen sogar das Gegenteil zu beweisen. Aber lag es denn im Charakter Schmitskys, auf diese Weise einem Brief, der noch gar nicht angekommen sein konnte, einen telefonischen Nachtrag zu liefern? Oder noch einfacher, warum hatte er die Tatsache, daß die Bombe mit einer Sicherung versehen war, nicht bereits im Brief selbst erwähnt. Dachte er, die Bombe könnte nicht gefunden werden? Gut. Aber wieso dachte er jetzt plötzlich...
    Und jäh ging Lennet ein Licht auf.
    Die Zusammensetzung der Wissenschaftlergruppe II wies sechs Namen auf. Drei Atomwissenschaftler, drei Ozeanographien. Die Atomforscher kamen nicht in Frage, Schmitsky war selber einer. Aber die anderen...? Offensichtlich brauchte er einen Ozeanographien, der die richtige Abschußstelle für die Bombe berechnete.
    Die Ozeanographen hießen Gall, Aron und Leder.
    Gall und Aron hätten sicher nicht »ischt" gesagt. Es war also Leder, dachte Lennet.
    Es gehörte zum Dialekt der Leute aus der Auvergne, S mit einem Zischlaut auszusprechen. An sich mochte Lennet die Menschen aus der Auvergne, sein Chef Montferrand war selber
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