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1198 - Traumzeit

Titel: 1198 - Traumzeit
Autoren: Unbekannt
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Außenlautsprecher seines Raumanzugs ein und rief: „Hier spricht Parwondov! Ich rufe Eric Weidenburn. Ich weiß, dass du über die technischen Anlagen sehen kannst, was in der Schaltstelle vorgeht." Er deutete auf die Gefangenen. „Du kennst sie alle. Es sind bedeutende Persönlichkeiten von der Galaktischen Flotte und der SOL. Wir haben sie gefangengenommen. Sie sind unsere Geiseln. Wir werden sie ausnahmslos töten, wenn du deinen Widerstand nicht aufgibst."
    Er gab Quartson das vereinbarte Zeichen.
    Die Roboter stellten die neun Gefangenen in einer Reihe auf. Hinter jedem postierte sich ein weiterer Roboter mit schussbereiter Strahlwaffe. „Ergib dich, Eric Weidenburn!" schrie Parwondov, ohne Akronews spöttischen Blick zu beachten. „Ich sehe keinen Grund dafür", ertönte es aus unsichtbaren Lautsprechern. „Diese Leute sind mir völlig gleichgültig. Du kannst mit ihnen machen, was du für richtig hältst. Allerdings dulde ich euch nicht länger bei mir. Ich werde in zehn Minuten eine Hölle von Entladungen in diesem Korridor entfesseln, in der alles zu Asche verbrennt, was nicht in meine Schaltstelle gehört."
    „Na schön, Parwondov!" flüsterte Akronew über Helmfunk. „Der Chirurg hat versagt. Aber dein Plan war auch nicht besser. Du bist genauso gescheitert wie ich."
    Parwondov ging überhaupt nicht darauf ein, sondern tauschte einen schnellen Blick mit Quartson, bevor er sagte: „Ich sehe ein, dass du diesmal gewonnen hast, Eric Weidenburn. Wir ziehen uns zurück. Aber triumphiere nicht zu früh! Irgendwann werden wir den Kampf wieder aufnehmen. Dann werden wir siegen."
    Er steuerte sich in Richtung Schleuse. Quartson erteilte den Robotern Befehle, dann zogen sich auch die drei anderen Silbernen zurück, gefolgt von den Armadamonteuren mit den Gefangenen.
    Eric Weidenburn war erleichtert. Die Drohung Parwondovs, die Gefangenen zu ermorden, hatte ihn tiefer getroffen, als er sich selbst eingestand. Er wusste aber zumindest, dass er es nicht fertiggebracht hätte, tatenlos zuzusehen, wie die Geiseln erschossen wurden. Da sein technisches Instrumentarium nicht differenziert genug eingesetzt werden konnte, um auf verhältnismäßig engem Raum zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, wäre es nicht möglich gewesen, die Gefangenen gewaltsam zu befreien.
    Weidenburn hatten nur zwei Möglichkeiten zur Wahl gestanden: aufzugeben oder zu bluffen.
    Er hatte sich für den Bluff entschieden, war sich aber im klaren darüber gewesen, dass diese Waffe sich als stumpf erweisen mochte. Falls die Silbernen entschlossen waren, ihre Drohung wahr zu machen, hätte er klein beigeben müssen, obwohl er wusste, dass die Silbernen sich nicht mit einer verbalen Kapitulation zufrieden geben würden. Sie hätten Maßnahmen ergriffen, die ihn ein für allemal zum Sklaven dieser Verbrecher gemacht hätten.
    Anscheinend aber hatten sie ihm den Bluff als Wahrheit abgekauft. Oder, überlegte Weidenburn im nachhinein, sie überschätzen meine Intelligenz. Tatsächlich hätte meine Aufgabe niemanden gerettet, und die Silbernen hielten es für logisch, dass ein intelligentes Wesen diesen Sachverhalt durchschaute. Sie hatten nur nicht ihrerseits auf geben wollen, ohne einen letzten Versuch zu unternehmen.
    Und es war wirklich ihr letzter Versuch gewesen. Das bewies nicht nur ihr sang- und klangloser Abzug, das bewiesen auch die Drohungen Parwondovs. Wer damit drohte, irgendwann den Kampf wieder aufnehmen zu wollen, der versuchte nur, das Gesicht zu wahren und seine endgültige Niederlage zu kaschieren.
    Eric Weidenburn wartete, bis die Silbernen und ihre Roboter mit den Gefangenen in die beiden Schiff estarteten, dann setzte er seine Bemühungen, eine Kommunikation mit seinen Anhängern in den anderen Schaltstellen zustande zu bringen, mit verstärkter Energie fort.
    Und diesmal stellte sich der Erfolg endlich ein. „Wir hätten ein paar der Gefangenen erschießen sollen, dann wäre Weidenburns Widerstand bestimmt zusammengebrochen", wandte sich Akronew vorwurfsvoll an Parwondov, während die beiden Raumschiffe nebeneinander von der Schaltstelle wegflogen. „Das glaube ich nicht", erwiderte Parwondov. „Warum hast du dann damit gedroht?" erkundigte sich der Genetiker verständnislos. „Man muss verlieren können, um zu siegen", belehrte Parwondov ihn. „Wir haben den Chirurgen eingesetzt, und ich habe mich nicht auf seinen Erfolg verlassen. Deshalb habe ich einen zweiten Schlag vorbereitet.
    „Das nennst du einen
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