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1198 - Traumzeit

Titel: 1198 - Traumzeit
Autoren: Unbekannt
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eigentlich aus ihm, wenn er seine Aufgabe erfüllt hat?"
    „Eine gute Frage", erwiderte Akronew. „Siehst du die roten Körnchen in seiner Körpermasse? Es sind Drüsen, die ein Gift produzieren, das jede fremde organische Materie für die Verdauung des Chirurgen aufschließt. Infolge ihrer genetischen Vorprogrammierung verändern sie sich dabei jedoch und produzieren nach einiger Zeit ein Gift, das die Zellkerne des Chirurgen abtötet. Er wird sterben und zerfallen, sobald er seine Aufgabe erfüllt hat."
    Parwondov atmete auf .„Sehr gut! Halte dich bereit! Wir setzen zur Landung an. Aber warte auf mich!"
    „Du willst mich in die Schaltstelle begleiten?" fragte der Genetiker verwundert. „Das ist nicht ungefähr „Ich weiß", sagte Parwondov. „Aber ich will dabei sein, wenn das Weidenburn-Element stirbt."
    In Wirklichkeit wollte er nur beweisen, dass er nicht zögerte, sein Leben einzusetzen. Es war wichtig, dass kein Armadaschmied seine Qualifikation für den Ranghöchsten von ihnen bezweifelte. Sein Wort hatte schon immer größtes Gewicht gehabt, aber künftig würde es eine streng gegliederte Rangordnung geben müssen, wenn die Herrschaft über die Endlose Armada funktionieren sollte - und er hatte nicht die Absicht, sich mit einem zweiten oder dritten Platz zu begnügen.
    Wenig später flogen die beiden Armadaschmiede mit Hilfe ihrer Gravo-Paks hinter dem schwergepanzerten zylindrischen Behälter her, der den Chirurgen barg. An der Außenhülle waren zwei kleine Goon-Blöcke befestigt, die der Fortbewegung und Steuerung dienten. Sechs Roboter flogen voraus. Sie hatten die Aufgabe, eventuelle Abwehrmaßnahmen des Weidenburn-Elements auf sich zu ziehen.
    Als sie die Schleuse am Grund eines der Trichter passiert hatten und in einen der Korridore der Schaltstelle eindrangen, blickte Parwondov sich erwartungsvoll um. Er nahm an, dass er Überreste von den dreihundert Armadamonteuren und hundertdreißig Zulinen sehen würde, die hier unten vernichtet worden waren. Doch er konnte nichts dergleichen entdecken. Er sah aber auch nichts vom Weidenburn-Element.
    Akronew schien zu spüren, was er empfand. „Es ist unheimlich hier, nicht wahr?" erkundigte er sich. „Aber keine Sorge. Uns kann nichts geschehen.
    Wir haben ja den Chirurgen."
    Und wann hat er uns? dachte Parwondov. Laut erklärte er jedoch: „Ich habe keine Angst, sondern bin nur ungeduldig. Wann hetzt du den Chirurgen auf das Element?"
    „Ich werde ihn jetzt freilassen", verkündete Akronew. „Einfach so?" entfuhr es Parwondov voller Schreck.
    Diesmal ließ Akronew sich nicht anmerken, was er dachte. „Normalerweise ist mein Chirurg nicht wählerisch, aber ich bin kein Selbstmörder", sagte er und zog ein flaches Kästchen aus einer Gürteltasche, klappte es auf und deutete auf eine grünleuchtende Fläche. „Wenn ich sie berühre, wird das Jagdprogramm des Chirurgen aktiviert. Er wird dann unsere Anwesenheit völlig ignorieren und nur noch dem rebellischen Element nach dem Leben trachten."
    Er berührte die Fläche, dann klappte er das Kästchen zusammen und steckte es weg. Danach gab er den Robotern Anweisung, sich zu ihnen zurückzuziehen, und betätigte eine Fernsteuerung.
    Die Armadamonteure schwebten zu ihnen zurück. Der gepanzerte Behälter zerlegte sich in zwei Halbschalen, die zu Boden fielen. Kurz darauf erlosch der Energiekokon.
    Parwondov hielt den Atem an, als die riesige dottergelbe Masse mit den grellroten Körnchen klatschend auf den Boden fiel, für Sekunden wild umherwogte und dann rasend schnell über den Boden glitt. Bevor er es sich versah, war der Chirurg im nächsten Schacht untergetaucht. „Er hat die Witterung des Weidenburn-Elements aufgefasst und die Verfolgung aufgenommen", erklärte Akronew stolz. „Das Element kann tun und lassen, was es will, es wird ihm nicht entkommen. Es hat nicht die geringste Chance."
    Für einen Moment fühlte Parwondov Bedauern mit dem Opfer beziehungsweise mit den Bewusstseinen die in dem rebellischen Element lebten. Immerhin waren es die Bewusstseine intelligenter Wesen. Doch diese Anwandlung war sofort wieder vergessen.
    Eric Weidenburn fühlte sich sicher. Nachdem es ihm gelungen war, Kontakt zu dem technischen Instrumentarium der Notzentrale aufzunehmen und es teilweise umzufunktionieren, ja, sogar die Wettness-Projektoren zu blockieren, befand er sich in einem regelrechten Rausch.
    Er würde die Armadaschmiede mit ihren eigenen Waffen schlagen. Zwar war es ihm bisher nicht gelungen,
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