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1198 - Traumzeit

Titel: 1198 - Traumzeit
Autoren: Unbekannt
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die KORMANSOR, verzögerte, während es zwischen mehreren T-Trägern auf die eigentliche Schaltstelle zuflog. Die beiden Armadaschmiede, die die Unternehmung ganz allein mit einer Handvoll von Robotern durchführten, verzichteten bewusst auf die Aktivierung der Schutzschirme. Sie hätten bei einem elektronischen Angriff nichts genützt, ja, sie hätten ihn vielleicht erst provoziert. So mochte das Weidenburn-Element das einzelne Schiff eventuell für keine Bedrohung halten. „Wir sind gleich da", stellte Akronew fest. „Würdest du die Kontrollen übernehmen, während ich mich um meinen Chirurgen kümmere?"
    „Selbstverständlich", antwortete Parwondov.
    Nachdem Akronew die Zentrale verlassen und Parwondov seinen Platz eingenommen hatte, ließ Parwondov Bild 2 sich noch einmal die Etappen seines Planes, das Ordoban-Element auszuschalten, durch den Kopf gehen.
    Akronew glaubte, er baute nur auf den Chirurgen. Er irrte sich gründlich. Parwondov verließ sich nicht darauf, dass der Chirurg alle Schwierigkeiten beseitigen würde. Dazu war die Lage zu kompliziert. Durch den Ausfall der Wettness-Projektoren konnten sich Perry Rhodan und der Armadaprinz ungehindert durch den Loolandre bewegen. Die vom Armadaprinzen ausgehende Gefahr stufte Parwondov dabei trotz seinem unfreiwilligen Respekt vor dem Terraner als erstrangig ein. Perry Rhodan war klug und gerissen, aber das nutzte ihm herzlich wenig, da sein Wissen über Armadaeinheit 1 gleich null war. Doch der Armadaprinz besaß dieses Wissen - und wenn er sich daran erinnerte, wurden er und der Terraner zu der Gefahr schlechthin für alle Pläne der Armadaschmiede. Das Weidenburn-Element musste ausgeschaltet werden, bevor es dazu kam, dann würden die Stunden Rhodans und des Armadaprinzen gezählt sein.
    Als der große Bildschirm die oktaederförmige Schaltstelle zeigte, wurde Parwondov nervös. Akronew hatte sich bisher nicht aus dem Frachtraum gemeldet, in dem er den Chirurgen ein letztes Mal für den bevorstehenden Einsatz präparierte. Hoffentlich hatte es keine Panne gegeben. Für den Chirurgen war alles Organische Nahrung. Er würde keinen Unterschied zwischen dem Weidenburn-Element und seinem Erschaffer machen. Für einen Moment empfand Parwondov ein sadistisches Vergnügen bei der Vorstellung, der Chirurg könnte über Akronew hergefallen sein. Doch er rief sich sofort wieder zur Ordnung. Der Chirurg war unersetzlich für diesen Einsatz, und Akronew würde immer gebraucht werden.
    Parwondov erschrak.
    Wenn aber der Chirurg doch seinen Meister aufgefressen hatte? Dann befand sich ein Ableger von ihm wahrscheinlich schon auf dem Weg in die Zentrale, um auch über ihn herzufallen.
    Er blickte sich wie gehetzt um.
    Wie sah dieses Ungeheuer eigentlich aus? Womöglich konnte es jede nur denkbare Gestalt annehmen.
    Parwondov atmete auf, als der Bordfunk sich meldete. Er schaltete das Gerät ein und bemühte sich, kalt und arrogant zu erscheinen. „Wir sind bereit", sagte Akronew. Sein Abbild war auf dem Schirm des Kommunikationsgeräts zu sehen. „Wie sieht es bei dir aus?"
    „Alles in Ordnung", erwiderte Parwondov. „Die Landung steht unmittelbar bevor." Widerstrebend fügte er hinzu: „Würdest du mir deinen Chirurgen einmal zeigen, bevor er verpackt ist?"
    „Du möchtest ihn sehen?" fragte Akronew überrascht. „Warum nicht?" gab Parwondov kühl zurück. „Nun, ich dachte immer, du empfändest Abscheu ihm gegenüber", meinte der Genetiker. „Aber ich zeige ihn dir gern. Warte einen Moment!"
    Der Bildschirm wurde dunkel. Als er sich wieder erhellte, vermochte Parwondov sich nur deshalb zu beherrschen, weil er sich auf einen scheußlichen Anblick vorbereitet hatte.
    Auf eine gewisse Weise ähnelte der Chirurg einem Ordoban-Element. Doch er war weder hellgrau noch wirkten seine Bewegungen harmonisch. Er war eine mit grellroten Körnchen durchsetzte dottergelbe Masse, die sich unablässig in hektischer Bewegung befand und kein anderes Ziel zu kennen schien, als sich aus dem unsichtbaren energetischen Kokon zu befreien, der sie gefangen hielt. Die Größe ließ sich an dem Bild nicht erkennen, doch Parwondov wusste, dass der Chirurg das Volumen dreier mittlerer Goon-Blöcke besaß.
    „Was sagst du zu meinem Liebling?" erkundigte sich Akronew. „Er gebärdet sich so aufgeregt, weil er mich durch den Energieschirm hindurch wittert. Meine erste Schöpfung, die mich zum Fressen gern hat." Parwondov erschauderte. „Verwahre ihn gut!" sagte er heiser. „Was wird
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