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1198 - Traumzeit

Titel: 1198 - Traumzeit
Autoren: Unbekannt
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Bahnen von Strahlschüssen. Gegen sie gab es kein Entrinnen. Doch das Feuer war schlecht gezielt. Die meisten Schüsse gingen daneben und riefen irgendwo im Hintergrund krachende Entladungen hervor. Die Energie der wenigen Zufallstreffer aber reichte nicht aus, um die Paratronschutzschirme zu überladen. Sie wurde in den Hyperraum abgelenkt.
    Der Terraner und der Armadaprinz gaben sich jedoch nicht der Illusion hin, schon gerettet zu sein. Sie wussten nicht einmal, ob sie nicht in eine Sackgasse flogen und dadurch gezwungen sein würden, sich ihren Gegnern doch noch zum Kampf zu stellen.
    Es war so gut wie unmöglich, sich in dem chaotischen Durcheinander von Dunkelheit, Strahlbahnen und Entladungsblitzen mit bloßem Auge zu orientieren. Perry Rhodan versuchte es gar nicht erst. Er richtete sich nach den Ortungsdaten, die das Computersystem seines SERUNS auf die vordere Innenfläche des Druckhelms projizierte. Die Fülle der Daten hätte jeden Unerfahrenen verwirrt. Nur seine praktischen Erfahrungen und regelmäßiges Simulatortraining befähigten den Terraner dazu, nur die Daten zu beachten, die unmittelbaren praktischen Nutzen für ihn hatten, und sich nach ihnen zu richten.
    Er stellte fest, dass die Halle in zirka achthundert Meter Entfernung an einer Wand endete, die jedoch nicht lückenlos war. Es gab zahlreiche Nischen sowie Schotte, hinter denen sich langgestreckte Hohlräume befanden: Korridore.
    Rhodan steuerte eines dieser Schotte an, flog jedoch wegen des andauernden Beschusses nicht geradlinig, sondern mit dreidimensionalen Ausweichmanövern nach einem bestimmten Takt. Er errötete, als er sich dabei ertappte, dass er nach diesem Takt summte - und er verstummte sofort. „Da, da, da, da, da - domm, da, domm, da, domm!" sang Nachor von dem Loolandre weiter.
    Rhodan bekam zusätzlich knallrote Ohren, während er im gleichen Takt weiterflog und dabei seinen auf „Desintegrieren" geschalteten Kombilader auslöste, um das angepeilte Schott aufzulösen. Er hütete sich jedoch davor, den Armadaprinzen zu unterbrechen.
    Sekunden später wurde sein Paratronschirm noch einmal voll getroffen, wehrte die Fremdenergie jedoch mühelos ab, dann schoss Perry Rhodan in den freigelegten Korridor hinein. Sofort klang der bisher in den Außenmikrophonen tosende Lärm von Strahlschüssen und Entladungen ab. „Warum hast du den Energienadelwalzer nicht weiter gesummt, Perry?" tönte es über die HzH-Verbindung.
    Rhodan wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. „Der Takt hat sich doch schon damals bewährt, als wir mit Andrew Denkbar auf Loolandre-Patrouille gegangen waren", sagte Nachor. „Ja, aber gegen den computergesteuerten Beschussakt von Raumschiffen", wandte der Terraner ein. „Er hilft doch wenig gegen den spontanen Beschuss geistig verwirrter Wesen."
    „Er stärkt zumindest die Einsatzmoral", gab Nachor zu bedenken.
    Erst da erkannte Rhodan, dass der Armadaprinz die ganze Sache nicht so ernst gemeint hatte. Es war seine Art gewesen, sich selbst und anderen Mut zu machen - und diese Art unterschied sich gar nicht so sehr von der terranischer Raumfahrer.
    Er beschleunigte stärker, denn der Korridor erstreckte sich geradlinig über mehrere Kilometer. Sobald ihre Verfolger ihn ebenfalls erreichten und trotz ihrer Verwirrung mit massiertem Beschuss begannen, würde die Lage bedrohlich werden.
    Sekunden später sah Rhodan ein, dass er ihre Lage noch viel zu optimistisch beurteilt hatte. Weit vor ihnen blitzte es mehrfach auf, dann tobten Energieentladungen in seinem und Nachors Paratronschirm.
    Der Terraner schaltete seinen Kombilader auf „Paralysieren" und nahm das Ende des Korridors unter Dauerfeuer. Er sagte nichts, weil er wusste, dass Nachor von sich aus ebenso handeln würde.
    Das Feuer wurde schwächer, dann setzte es verstärkt wieder ein und schwächte sich auch nicht mehr ab.
    Anscheinend hatte der Gegner Armadamonteure eingesetzt. Als das Computersystem seines SERUNS mit einem roten Alarmsignal die Überlastung des Schutzschirms meldete, zögerte Rhodan nicht länger. Er schaltete seine Waffe auf „Impuls" und synchronisierte sie mit der Ortungs-Zielerfassung. Zwar musste er sie deswegen immer noch selbst bewegen, aber sobald die Mündung genau auf ein Ziel zeigte, wurde der Schuss von einem Mikroprozessor seines SERUNS ausgelöst.
    Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Zwei, drei Glutbälle blähten sich dort auf, wo der Gegner sich befand. Der Donner der Explosionen brandete durch die
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