Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1194 - Lady Sarahs Horror-Trip

1194 - Lady Sarahs Horror-Trip

Titel: 1194 - Lady Sarahs Horror-Trip
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
verkrampfte.
    Die Männer standen noch immer an der Tür. Lady Sarah hörte sie atmen. Ihnen musste doch das Bild auf der Spiegelfläche aufgefallen sein, aber sie gingen nicht darauf ein. Vielleicht war es inzwischen auch verschwunden.
    »Alles wie gehabt!«
    Die Stimme des Mannes, der diese Worte gesagt hatte, gefiel Sarah nicht.
    Sie war so kalt. Da schwangen keine Emotionen mit. Sarah konnte sich vorstellen, dass es diesem Mann auch nichts ausmachte, andere Menschen zu drangsalieren und zu schlagen.
    »Nein!« Der andere Typ lachte. Es hörte sich hässlich an. »Es hat sich etwas verändert.«
    »Was?«
    »Hier war jemand. Außerdem ist der Spiegel beschlagen.«
    Es folgte eine Pause. Die Typen denken nach, dachte Sarah. Verdammt, das sind Profis.
    Der mit der kalten Stimme übernahm wieder das Wort. »Du hast Recht, Brad, der Spiegel ist beschlagen. Aber die Fenster sind zu. Es konnte keine Feuchtigkeit von außen hineindringen und sich auf dem Ding da absetzen.«
    »Und es war jemand hier!« Brad blieb bei seiner Meinung.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Sieh zu Boden, Glenn!«
    Das tat der zweite Mann. Sein Kumpan ließ ihm Zeit.
    Sarah überlegte in ihrer Deckung fieberhaft, was sie falsch gemacht haben konnte. Sie kam auf keinen Fehler. Noch immer wagte sie es nicht, hinter dem Sessel vorzuschauen.
    »Stimmt, da sind Abdrücke.«
    »Habe ich dir gesagt.«
    »Feuchtigkeit auf dem Boden.«
    »Wie bei uns, Glenn. Auch unsere Schuhe sind feucht. Dass dir das entgangen ist…« Es folgte ein leises Lachen. »Dabei bist du schon lange im Geschäft.«
    »Man ist nicht an jedem Tag gleich gut.«
    »Okay, vergessen. Fragt sich nur«, sagte Brad mit leiser Stimme, »wer hier eingedrungen ist.«
    »Einer von der Firma?«
    »Nein, das hätte man uns gesagt. So schlecht ist die Kommunikation nun auch nicht.«
    »Eine fremde Person also.«
    »Davon können wir ausgehen.«
    »Scheiße! Wer wusste denn über Abel Morley Bescheid?«
    »Anscheinend zu viele.«
    Lady Sarah ahnte schon, dass sie nicht unentdeckt aus diesem Haus würde entkommen können. Sie musste sich schon eine verdammt gute Ausrede einfallen lassen, die auch von den beiden Typen akzeptiert wurde. Schon jetzt suchte sie nach den richtigen Worten, um nicht von irgendwelchen Fragen zu sehr überrascht zu werden.
    Die Männer gingen durch den Raum. Sie hatten sich getrennt. Sarah hörte es an den Schritten. Einer bewegte sich nach rechts, der andere nach links. Sie würden um den Sessel herumgehen, und Sarah war das Versteckspiel leid.
    Auf ihren Stock gestützt, richtete sie sich auf und sagte: »Ich bin der Besucher, den sie vermissen…«
    ***
    Dass sie die beiden Männer so hatte überraschen können, freute sie im ersten Moment. Doch schon eine Sekunde später war es mit der Freude vorbei, denn noch nie zuvor hatte sie gesehen, dass Menschen so schnell ihre Waffen zogen. Höchstens im Film.
    Plötzlich wiesen die Mündungen zweier Pistolen auf Sarah Goldwyn, die abwehrend den linken Arm anhob. Nur ihn, weil sie in der rechten Hand den Stock hielt.
    Die beiden starrten sie an. Die Zeit schien einzufrieren. Sarah sah zwei Typen vor sich, die so unauffällig wirkten. Beide trugen unter den Jacken Pullover und schwarze Hosen. Einer von ihnen - er stand Sarah am nächsten - war blond. Das Haar hatte er nach vorn gekämmt, wie früher Julius Cäsar. Das Gesicht ähnelte einer teigigen Masse, es sah irgendwie weich aus. Nur die Augen schimmerten kalt, und die Pupillen waren so gut wie farblos.
    Der andere Typ war kleiner. Er trug eine Kappe auf dem Kopf, deren Schirm zur Seite gedreht worden war. Auch sein Gesicht wirkte irgendwie nichtssagend.
    »Ja, ich bin es.«
    Die beiden schwiegen.
    »Wollen Sie mich jetzt erschießen?«
    Der Blonde war der Mann mit der kalten Stimme. Er fragte: »Wer sind Sie? Und wie kommen Sie hier in das Haus?«
    »Die Tür stand offen. Wie bei Ihnen, nehme ich an.«
    »Ja, und weiter.«
    »Ich wollte Abel Morleys Haus besuchen.«
    Brad reckte sein Kinn vor. »Mit welchem Recht?«
    »Er ist ein Freund.«
    Die Augenbrauen des Blonden waren kaum zu sehen, als er sie durch sein Stirnrunzeln bewegte.
    »Sie sagen, ›ist ein Freund‹.«
    »Ja.«
    »Es gibt ihn nicht mehr!«
    »Wieso?« Sarah schaffte einen völlig naiven Blick. »Das ist nicht…«
    »Es ist alles möglich, Madam. Abel Morley ist vor kurzem gestorben. Damit hat es sich.«
    »Ach«, flüsterte Sarah und schaffte es, leicht zu schwanken. »Das habe ich nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher