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1194 - Lady Sarahs Horror-Trip

1194 - Lady Sarahs Horror-Trip

Titel: 1194 - Lady Sarahs Horror-Trip
Autoren: Jason Dark
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Sarah überkam der Eindruck, von einer anderen Welt berührt zu werden. Da gab es jemand oder irgendetwas, das Kontakt mit ihr aufnehmen wollte und eben diesen Kältestoß geschickt hatte.
    Also doch. Also wieder. Sie war nicht einmal überrascht. Immer noch wurde sie mit dieser anderen Welt konfrontiert, und sie trug den Namen Horror-Oma nicht zu Unrecht.
    Sicherlich hätten die meisten Menschen in dieser Situation fluchtartig das Haus verlassen, aber nicht Sarah. Sie blieb stehen, denn sie wollte wissen, was hier vorging.
    Spiegel sind keine geöffneten Kühlschränke, die einen Kältestoß aussandten.
    Sie konzentrierte sich auf den Spiegel und wusste schon sehr bald, dass die Kälte nicht mit einer normalen zu vergleichen war, die sich um das Haus herum ausbreitete. Diese hier war anders. Sie war weder feucht noch trocken, sie war eigentlich kaum zu beschreiben, denn das Jenseits zu erfassen, war nicht eben einfach.
    Lady Sarah wartete ab, was weiter hin passierte. Das Erscheinen der Kälte war erst der Anfang. Es würden noch andere Vorgänge folgen, davon war sie überzeugt.
    Sie sah sich im Spiegel. Ihr Gesicht zeigte kein Erschrecken. Sie kümmerte sich auch nicht um die Falten in ihrer Haut, es war etwas ganz anderes, das sie störte, und für das sie keine Erklärung hatte.
    Das Phänomen hing einzig und allein mit ihr zusammen, denn Sarah sah sich selbst im Spiegel verschwinden. Ein unglaublicher Vorgang, den sie zunächst nicht wahrhaben wollte. Doch es stimmte.
    Ihr eigenes Gesicht trat immer mehr in den Hintergrund, als wäre es dabei, sich in der Fläche aufzulösen.
    Nein, das war nur der erste Eindruck. Es stimmte so nicht, denn über der normalen Fläche breitete sich ein schwacher Nebelschleier aus. Sarah wusste nicht, woher der Dunst kam. Aus irgendwelchen Tiefen, in die sie nicht hineinschauen konnte. Sie waren den Blicken der Menschen einfach verschlossen, aber aus ihnen drang diese schwache Nebelschicht hervor und verteilte sich über die gesamte Spiegelfläche, bis sie alles dort ausfüllte.
    Schließlich war der Spiegel kein Gegenstand mehr, der diesen Namen verdient hätte. Lady Sarah sah ihn als ein nebelerfülltes Rechteck, sonst nichts.
    Sie trat einen kleinen Schritt zurück. Erst jetzt merkte sie, dass sie etwas zu lange den Atem angehalten hatte. Auch ihr Herz klopfte schneller, was ihr ebenfalls nicht gefiel. Sie wollte sich nicht zu sehr aufregen, sondern so cool wie möglich bleiben. Schließlich wurde sie nicht zum ersten Mal mit Vorgängen aus dem Bereich des Unerklärlichen konfrontiert.
    Was war passiert?
    Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Es waren leider nur Bruchstücke, aber Sarah gab sich Mühe, diese zusammenzusetzen. Sie holte ihr Wissen hervor und dachte daran, dass es Spiegel gab, die manchmal Eingänge in geheimnisvolle Jenseitswelten waren. Davon konnte auch ihr Freund John Sinclair genug erzählen und ihre Mitbewohnerin Jane Collins ebenfalls.
    Der Nebel blieb vorerst bestehen. So sehr sich Sarah auch anstrengte, es gelang ihr nicht, sich selbst in der Fläche zu erkennen. Nicht mal schattenhaft.
    Zugleich vermutete sie, dass dieser Vorgang noch nicht beendet war. So konnte es nicht bleiben. Es gab keine Beweise, aber Sarah vertraute auf ihre Erfahrungen und Kenntnisse aus der Vergangenheit. Es gab immer wieder ein Ziel, auch bei unerklärlichen Dingen, die normalerweise für menschliche Augen verborgen waren.
    In den folgenden Sekunden passierte nichts. Sarah kam sich vor wie die Hauptperson in einer völlig erstarrten Szenerie. Sie wollte einfach nicht glauben, dass diese Veränderung des Spiegels die gesamte Botschaft war, die man ihr mit auf den Weg gab. Da musste noch etwas anderes existieren.
    Deshalb ging sie auch nicht weg. Sie war froh darüber, dass sich ihr Herzschlag wieder normalisiert hatte. Ein Teil des Geheimnisses war ihr gezeigt worden, aber die Tür war noch nicht ganz geöffnet.
    Was hier geschehen war, widersprach allen Regeln.
    Und sie bekam Recht.
    So langsam wie sich der Spiegel mit dieser nebligen Soße gefüllt hatte, so langsam drängte sie sich auch wieder zurück. Der dicke Dunst lockerte sich auf. Es kam ihr vor, als wäre jemand dabei, der Reihe nach gewisse Schichten von Vorhängen abzunehmen, um zu zeigen, dass es innerhalb des Spiegels noch etwas gab.
    Das war auch so.
    Es dauerte nicht mal eine Minute, als die Augen der Horror-Oma wieder groß wurden. Denn jetzt zeichnete sich etwas innerhalb der Spiegelfläche ab.
    Eigentlich
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