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1191 - Im Schattenreich der Yo

Titel: 1191 - Im Schattenreich der Yo
Autoren: Unbekannt
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keine einfache Sache. In früheren Zeiten hatte Ordoban, von dem man annahm, daß er im Innern des Loolandre hause, in regelmäßigen Abständen Signale von sich gegeben - zwei Serien von Signalen, um genau zu sein, von denen die niederfrequente Zeitabstände etwa von der Größenordnung eines Jahres markierte, während die raschere einmal alle paar Stunden tickte. Im Lauf ihrer Entwicklung hatten die Gharwos Uhren entwickelt, so daß sie nicht mehr unmittelbar auf Ordobans zeitgeberische Tätigkeit angewiesen waren, aber ihre Zeitrechnung unterschied sich noch immer wesentlich von der anderer Armadavölker, z. B. der der Cygriden. Mit Mühe und Not hatten Leo und der Admiral inzwischen ermittelt, daß ein „Harar" - ein Wort, das es außerhalb des Loolandres im Armadaslang nicht gab - annähernd dreieinhalb Stunden entsprach. Ein „Maghre" enthielt dreitausend „Harar" und war somit einem Jahr vergleichbar. Begriffe für Tag, Woche und Monat kannten die Gharwos nicht - kein Wunder in ihrer ständig hell erleuchteten, mondlosen Welt. Die Reise zum Planetarium des Heernx würde annähernd zehn bis zwanzig Harar dauern, hatte Arnemar Lenx hören lassen. Die Weite des Spielraums, den er sich bei seiner Schätzung ließ, und der heruntergekommene Zustand der Fähre, der darauf hindeutete, daß die Verbindung zwischen den Gharwos und dem Planetarium keineswegs intensiv war, erweckte in Leo Dürk den Verdacht, daß Lenx selbst nicht wußte, wie lange die Fahrt dauern würde. Sie mußten mit ihren Konzentraten also haushalten.
    TIENX, die urtümliche Fähre, hatte sich schließlich in Bewegung gesetzt. Sie tat es röchelnd, ratternd und schaukelnd wie ein altes terranisches Vierradfahrzeug, das Leo Dürk einmal in einem Videostreifen gesehen hatte. Es bestand kein Zweifel daran, daß die Unterseite der Fähre engen Kontakt mit dem Metallstrang hatte. Des öfteren gingen schwere Erschütterungen durch das unbeholfene Fahrzeug - jedesmal wenn TIENX über eine Unebenheit der Schiene rutschte.
    Leos und des Admirals Quartier enthielt eine der ovalen Sichtluken. Zu Anfang der Reise hatten sie oft davor gestanden und in die konturlose Helligkeit hinausgestarrt. Mit der Zeit aber wurde ihnen klar, daß sich auf diese Weise nichts erfahren ließ. Die Lichtfülle des Loolandre enthielt keine Details. Sie erlaubte dem Beobachter nicht, anhand von Bezugspunkten zu ermitteln, wie schnell er sich bewegte. „Wenn ich da noch länger hinausstarre, werde ich dösig", murmelte Clifton Callamon voller Grimm und wandte sich ab.
    Leo Dürk verstrickte sich in eine ernsthafte Diskussion mit dem Cybermed seiner SERUN-Montur, den er dazu zu überreden versuchte, daß er dringend eines Alkoholits bedürfe, um seine Stimmung aufzubessern. Der Cybermed ließ sich schließlich erweichen und dispensierte die erwünschte Tablette, einen „erfrorenen Cognac", wie er von Spöttern gerne genannt wurde. Der Waffenmeister streckte sich auf einer der beiden niedrigen Liegen aus, die von den Gharwos installiert worden waren, damit die beiden Gäste ihrem Ruhebedürfnis huldigen konnten. Für Leo war das primitive, schlecht gepolsterte Gestell gerade lang genug. Aber der arme Callamon! Mit seinen knapp zwei Metern würde er die Beine ein ganzes Stück weit über den Bettrand baumeln lassen müssen.
    Das Alkoholit entfaltete seine Wirkung. Wohlige Wärme breitete sich in Leo Dürks Körper aus. Er war, das wunderte ihn ein wenig, noch immer nicht müde. Er starrte zur Decke hinauf und ließ den Gedanken ihren Willen. Sie trieben davon und versuchten zu rekonstruieren, wie das alles gekommen war.
     
    *
     
    Nachdem sie den Vorhof des Loolandre passielrt hatte, war die Galaktische Flotte in das Lichtfeld geraten, das das geheimnisvolle Gebilde von allen Seiten umgab. Die Ortung funktionierte nicht mehr, der Hyperfunk gab keinen Pieps von sich. Die Flotte bewegte sich orientierungslos durch ein lichterfülltes Nichts. In dieser Situation war Perry Rhodan auf den Gedanken gekommen, die Umgebung durch eine Reihe von Miniexpeditionen erkunden zu lassen. Jede Expedition bestand aus zwei Mitgliedern. Ein halbes Dutzend solcher Miniaturunternehmen wurde vom Stapel gelassen. Eines davon setzte sich aus Leo Dürk, dem Waffenmeister der BASIS, und Clifton Callamon, Admiral I. Verbandsgröße, zusammen.
    Nominell fiel Leo die Leitung der Expedition zu, aber im Lauf der jüngsten Ereignisse hatte sich die Kommandostruktur ein wenig verwischt.
    Sie waren mit einer
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