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1191 - Im Schattenreich der Yo

Titel: 1191 - Im Schattenreich der Yo
Autoren: Unbekannt
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vielleicht sogar seit Jahrhunderten nicht mehr in Gebrauch gewesen. „Dort hinauf ist er", sagte Clifton Callamon.
    Leos Blick folgte der Armbewegung des Admirals. Im Hintergrund des Raumes war der Beginn einer Rampe zu sehen, die steil in die Höhe führte. Die Spuren im Staub gingen dorthin. Kein Zweifel: Mattsabin befand sich auf dem Oberdeck.
    Sie hatten die Gravo-Paks abgeschaltet und bewegten sich unter dem Einfluß der geringen künstlichen Gravitation. Mit langen Schritten bewegte sich Leo auf die Rampe zu. „Nimm dich in acht", warnte Callamon. „Dem Kerl traue ich alles zu!"
    Leo Dürk hielt das Mißtrauen des Admirals für übertrieben. Gewiß, Mattsabin war von allem Anfang derjenige gewesen, der rückhaltlos die Bestrafung der beiden Fremdwesen befürwortete, die nach seiner Ansicht für Ordobans langes Schweigen verantwortlich waren.
    Er hatte mehrmals ihren Tod gefordert. Zunächst war Arnemar Lenx geneigt gewesen, auf die Vorschläge seines Beraters einzugehen. Aber dann hatte Clifton Callamon seinen großen Trumpf ausgespielt: Er hatte den Gharwos vom Planetarium des Heernx vorgeflunkert, über das er nicht mehr wußte, als er kurze Zeit zuvor aus dem Speicher des Interkom-Terminals erfahren hatte. Mit wohltönenden Worten hatte er Arnemar Lenx auf den Fehler in seiner Logik aufmerksam gemacht. Wenn schon er und seinesgleichen - mit anderen Worten: die Galaktische Flotte - für Ordobans Schweigen verantwortlich seien, dann dürfe man getrost auch annehmen, daß nur durch ihre - nämlich Leo Dürks und seine - Mithilfe das Armadaherz wieder zum Leben erweckt werden könne. Und dann hatte er auf das Planetarium des Heernx angespielt, in dem angeblich zu erfahren sei, wie man es anzustellen hätte, um bis Ordoban vorzudringen. Es war ein großer Bluff gewesen, aber er hatte gewirkt. Die Gharwos staunten über das umfangreiche Wissen der Fremden, und Arnemar Lenx entschied, daß unverzüglich eine Expedition zum Planetarium des Heernx auszurüsten sei. Seitdem schwieg Mattsabin. Er mochte noch immer mißtrauisch sein, aber Leo Dürk glaubte nicht, daß er ihnen allen Ernstes ans Leder wollte. Es war noch immer Arnemar Lenx, der unter den Gharwos das Sagen hatte, und solange er die beiden Terraner als seine Gäste bezeichnete - wenn ihm dabei auch manchmal die Zunge ausrutschte -, würde Mattsabin es nicht wagen, sich an dem Admiral und dem Waffenmeister zu vergreifen.
    Leo Dürk stapfte die Rampe hinauf. Er gelangte in einen Raum, der den Grundriß eines Halbkreises besaß. Entlang des gerundeten Teils der Wand waren zahlreiche Konsolen und Schaltpulte installiert. Vier ovale Luken boten Ausblick in die konturlose Helligkeit des Loolandre. Unter der Decke waren großflächige Bildgeräte angebracht. Das Ganze erinnerte Leo an die Kommandozentrale eines altmodischen Raumschiffs. Kein Zweifel: Von hier aus wurde TIENX gesteuert.
    Clifton Callamon war dicht hinter ihm. Eine der Luken wies in Richtung der riesigen Metallfläche, die die Hülle der Gharwo-Festung bildete. Von Arnemar Lenx und seinen Begleitern fehlte vorläufig noch immer jede Spur.
    Clifton Callamon schwang sich über den oberen Rand der Rampe. „Wenn ich mir das so ansehe", sagte Leo Dürk, „dann überkommt mich die Versuchung, ohne den Häuptling und seine Stabsspinnen loszufahren."
    „Mach keinen Unsinn", warnte Callamon. „Deswegen hat Arnemar Lenx uns alleine vorausgeschickt. Er will uns auf die Probe stellen. Und vergiß nicht, daß Mattsabin hier irgendwo umherschleicht."
    Leo Dürk war nicht ganz überzeugt. Die bunten Kontrollampen lockten. Die Hebel bettelten darum, betätigt zu werden. „Wie lange, glaubst du, würde es dauern, bis wir begriffen hätten, wie der Kasten zu steuern ist?" fragte der Admiral.
    Das gab den Ausschlag. Viel zu lange, entschied Leo Dürk. Länger jedenfalls, als Arnemar Lenx brauchte, um an Bord zu gelangen. Und selbst wenn ihnen in Form einer Erleuchtung im Handumdrehen aufgegangen wäre, wie die fremde Technik zu bedienen sei, was hätten sie damit gewonnen? Die Fähre verkehrte nur zwischen hier und dem Planetarium des Heernx.
    Sie wären die Gharwos los, aber ein anderes Ziel hätten sie nicht wählen können. „Also dann, zum Teufel, finden wir unser Quartier", knurrte der Waffenmeister.
    In der geraden Wand im Hintergrund des Raumes gab es mehrere Türen. Eine davon führte ohne Zweifel zu der Unterkunft, die Arnemar Lenx erwähnt hatte. Leo Dürk musterte die Ausgänge der Reihe nach. Er
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