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1190 - Die stählerne Spinne

Titel: 1190 - Die stählerne Spinne
Autoren: Unbekannt
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genialen Schachzug getan. Wenn ihnen schon nicht auszureden war, daß die Galaktische Flotte Ordobans Schweigen verursachte - mochten sie daran glauben! Um so leichter würde es ihnen fallen zu verstehen, daß umgekehrt ihre einzige Hoffnung, jemals wieder von dem Armadaherzen zu hören, ebenfalls bei den Galaktikern lag.
    Der Trick hatte gewirkt. Die erste Runde war gewonnen. Wenn sie während der kommenden Minuten auch nur ein Mindestmaß an Überzeugungskraft und Glaubwürdigkeit an den Tag legten, konnte nichts mehr schiefgehen. „Auf welche Weise gedenkt ihr, Ordoban zu helfen?" erkundigte sich Arnemar Lenx, der völlig vergessen zu haben schien, daß er vor wenigen Minuten noch fest entschlossen gewesen war, die beiden Fremden hinzurichten.
    Das, fand Leo Dürk, war eine heikle Frage. Was würde Clifton Callamon darauf zu antworten haben? „Wir sind auf Informationen angewiesen, die wir von den Völkern des Loolandre erhalten, zum Beispiel von euch", sagte der Admiral. „Wir wissen wenig über Ordoban. Wo ist er zu finden? Welche Wege führen zu ihm?"
    Schwach, dachte Leo Dürk. Er darf uns nicht als zu unwissend hinstellen.
    In der Tat schien Arnemar Lenx mißtrauisch zu werden. „Wenn ihr so wenig Bescheid wißt, werdet ihr ihm nicht helfen können", sagte er.
    Der, den er Mattsabin genannt hatte und der zum Kreis seiner Berater gehörte, trat einen Schritt auf die hängende Plattform zu. „Ich behaupte noch immer, sie lügen", erklärte er schrill. „Sie haben Ordoban getötet und zittern nun um ihr eigenes Leben."
    „Dein Gerede ergibt nicht viel Sinn", mischte Leo Dürk sich spöttisch ein. „Wenn wir Furcht hätten, wären wir nicht zu zweit, sondern mit unserer ganzen Flotte gekommen."
    „Du bist nicht aufrichtig zu uns", sagte Clifton Callamon, der Mattsabin überhaupt nicht wahrnahm, zu Arnemar Lenx. „Ich? Nicht aufrichtig?" empörte sich der Anführer. „Du weißt genau, wo wir die Informationen erhalten können, die wir benötigen. Du könntest uns den Weg dorthin weisen, uns womöglich sogar eine Eskorte mitgeben."
    „So! Weiß ich das? Könnte ich das?" höhnte der Gharwo. „Wovon sprichst du, Fremder?"
    „Er spricht ins Leere", schrie Mattsabin zornig. „Er macht Narren aus uns allen!"
    „Ich spreche vom Planetarium des Heernx", antwortete der Admiral kalt.
    Die Wirkung dieser Worte war beeindruckend. Die Berater fuhren zurück, als hätte der Blitz vor ihnen eingeschlagen. Arnemar Lenx schnellte von seinem Schemel in die Höhe, daß die Plattform von neuem ins Schaukeln geriet. Sein dreieckiger Mund öffnete und schloß sich, aber es dauerte eine Zeitlang, bis er die ersten hörbaren Laute hervorbrachte. „Woher... woher weißt du vom Planetarium des Heernx?" stieß er zischend hervor.
    Darauf, dachte sich Leo Dürk, hätte ich auch gern eine Antwort. „Woher ich davon weiß, spielt hier keine Rolle", erklärte Clifton Callamon eisig. „Das Planetarium enthält alles Wissen, dessen wir bedürfen. Es befindet sich tief drunten auf dem Grund der Vertiefung, die ihr die Höhle der Gharwos nennt. Ihr wißt den Weg dorthin. Ich schlage vor, daß du eine Truppe von zwanzig bis dreißig deiner zuverlässigsten Kämpfer zusammenstellst und ihr den Auftrag gibst, uns zu Heernx zu führen. Denk daran: Das Schicksal des Loolandre hängt von unserem Erfolg ab."
     
    *
     
    Drei Stunden später: Die Lage hatte sich grundlegend gewandelt. Die Unterkunft, in der Leo Dürk und Clifton Callamon einquartiert waren, war eine Luxuswohnung im Vergleich mit dem Loch, in dem man sie ursprünglich untergebracht hatte. Arnemar Lenx behandelte sie als seine Gäste. Sein Respekt vor den beiden Terranern kannte keine Grenzen. Kostbare Speisen waren ihnen vorgesetzt worden, aber Clifton Callamon hatte dankend abgewinkt und mit Nachdruck erklärt, er müsse jetzt erst einmal ein paar Stunden schlafen. Das war dem Anführer der Gharwos angenehm; denn es gab ihm Zeit, die Vorbereitungen für die Expedition zum Planetarium des Heernx zu treffen, an der er selbst teilzunehmen gedachte.
    Und das alles hatte der Admiral mit einem simplen Bluff bewirkt! Leo Dürk brannte eine Reihe von Fragen auf der Zunge. Aber Clifton Callamon schlief den Schlaf des Gerechten. Die Neugierde des Waffenmeisters hatte zu warten.
    Mit sich selbst war Leo Dürk ebenfalls nicht unzufrieden. Während der mehr als zweistündigen Beratung hatte er es verstanden, die Sprache auf ein Thema zu bringen, das ihm am Herzen lag. Er hatte
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