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1187 - Zielgebiet Armadaherz

Titel: 1187 - Zielgebiet Armadaherz
Autoren: Unbekannt
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entlang und sah Vzill und die Kundschafterin mit halbausgebreiteten Flughäuten aus dem Nebenstollen hüpfen. „Es wurde Zeit, daß ihr euch wieder blicken ließet!" rief er ihnen zu.
    Einen Moment lang kam es ihm vor, als hätte er den Herzscouts eigentlich etwas anderes sagen wollen, doch er schüttelte diesen Gedanken ab. Zumindest konnte es nichts Wichtiges gewesen sein, sonst hätte er es nicht restlos vergessen..
     
    3.
     
    Warum antworten sie nicht? grübelte Parwondov, während er das Beiboot mit halber Lichtgeschwindigkeit auf den Loolandre zu jagen ließ, dessen Ausdehnung überwältigend und erdrückend wirkte, als er nur noch wenige Lichtstunden entfernt war.
    Quartson und Halmsew mußten schon vor vielen Tagen den Loolandre erreicht haben. Es war ganz ausgeschlossen, daß so hochqualifizierte Armadaschmiede wie sie sich von den Tücken und Gefahren'der Pforten und des Vorhofs hatten aufhalten lassen. Aber es konnte auch nicht nur an den hyperphysikalischen Anomalien der Lichtsphäre liegen, daß keine Funkverbindung zustande kam. In den letzten Stunden hatte Dronomon klar verständliche Hyperfunksprüche mit mehreren anderen Schiffen von Armadaschmieden gewechselt, die sich innerhalb dieser Zone aufhielten. Demnach mußten Quartson und Halmsew von irgend etwas innerhalb des Loolandre aufgehalten worden sein.
    Parwondov spürte, daß seine Unruhe zunahm. Zuviel hing davon ab, daß Quartson und Halmsew ihre Mission erfolgreich und rechtzeitig abschlössen. Wenn es den Terranern mit Hilfe des Armadaprinzen gelang, Armadaeinheit lzu finden, würden die Pforten sie nicht allzu lange aufhalten können. Zwar hätten sie damit noch längst nicht die Gefahren überwunden, die in der Hölle des Vorhofs auf jeden unbefugten Eindringling lauerten, doch hatte der Silberne inzwischen zu oft erlebt, daß die Terraner ausweglos erscheinende Situationen gemeistert hatten, um sich irgendwelchen Illusionen hinzugeben. Sie würden kommen - und dann konnten nur die Barbarenwellen sie noch aufhalten. „Worauf wartest du?" fragte Dronomon.
    Parwondov wollte aufbrausen, weil es einem rangmäßig unter ihm stehenden Armadaschmied nicht zustand, ihm kritische Fragen zu stellen, aber zur eigenen Verwunderung klang sein Zorn ab, bevor er ihm Luft verschafft hatte.
    Dronomon hatte völlig recht. Sie konnten nicht stundenlang mit Unterlichtgeschwindigkeit auf den Loolandre zufliegen, wenn ihr Vorsprung vor den Terranern nicht gefährlich schrumpfen sollte. „Ich habe die Überlichtphase schon programmiert", antwortete er und schaltete wieder auf Beschleunigung.
    Nachdenklich blickte er durch die transparente Kuppel der Steuerkanzel auf den Ausschnitt der Oberfläche des Loolandre, der aus der geringen Entfernung nur noch von dem gigantischen Gebilde zu erkennen war, das die Ausmaße eines großen Sonnensystems haben mußte. Aus dieser Nähe wirkte der Ausschnitt beinahe wie ein Teil der Oberfläche eines trockenen Badeschwamms unter einem Vergrößerungsglas. Als die günstigste Geschwindigkeit erreicht war, schaltete sich der Autopilot ein und aktivierte den Hyperantrieb.
    Parwondov bewegte sich unbehaglich in seinem Sessel, als das Normalkontinuum und damit auch der Loolandre seiner Wahrnehmung entschwand. Für kurze Zeit peinigte ihn die Furcht, Armadaeinheit lkönnte irgendwann wirklich verschwinden. Das Leben aller Armadaschmiedete verlöre seinen Sinn, falls dieser Fall tatsächlich eintreten sollte.
    Er blickte verstohlen zu Dronomon und sah, daß sein Begleiter noch stärker von der gleichen Furcht gepackt war und sich zitternd zusammengekrümmt hatte. Seltsamerweise vermittelte ihm dieser Anblick Trost und gab ihm die Kraft, seine Furcht zu überwinden.
    Dann fiel der Armadaschlepper in den Normalraum zurück. Eine Alarmsirene heulte, Lichter blinkten warnend auf der Steuerkonsole, und der Autopilot bremste mit Maximalwerten ab.
    Vor dem Beiboot erstreckte sich etwas wie eine Wand aus hellem Basaltgestein, die sich endlos nach allen Seiten ausdehnte. „Wir werden zerschellen!" schrie Dronomon voller Panik. „Sei still!" fuhr Parwondov ihn an und schaltete die Alarmanlage ab.
    Im Augenblick der höchsten Gefahr spürte er, wie er von kühler Gelassenheit erfüllt wurde.
    Die hyperphysikalischen Verzerrungen der Lichtsphäre hatten den Überlichtflug des Beiboots so beeinflußt, daß es dichter am Loolandre in den Normalraum zurückgekehrt war als vorgesehen, aber der Autopilot tat alles, um die drohende Kollision
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