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1187 - Zielgebiet Armadaherz

Titel: 1187 - Zielgebiet Armadaherz
Autoren: Unbekannt
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abzuwenden.
    Entweder er schaffte es, oder er schaffte es nicht. Niemand sonst konnte etwas dafür oder dagegen tun. Es hatte keinen Sinn, sich gegen das Schicksal aufzulehnen.
    Als Parwondov sah, daß die Unebenheiten auf der Oberfläche des Loolandre sich nicht weiter scheinbar vergrößerten, sondern durch sein Blickfeld hindurchwanderten, wußte er, daß sie gerettet waren. Das Beiboot stürzte nicht länger auf die Wand zu, sondern jagte parallel zu ihr an ihr entlang - oder über ihr dahin, je nachdem, von welchem Standpunkt man es betrachtete.
    Parwondov wandte sich wieder der Steuerkonsole zu. Die hektisch blinkenden Lichter waren erloschen. Auf einer Reihe von Displays zeigte der Bordcomputer alle erforderlichen Werte wie Geschwindigkeit über Grund, Distanz zum Grund, Triebwerksleistung und dergleichen mehr an.
    Parwondov schaltete den Autopiloten aus und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf den Ortungsschirm, der die Wand des Loolandre in Fahrtrichtung optisch darstellte. Danach richtete er den Bug des Armadaschleppers etwas auf, erhöhte den Triebwerksschub und vergrößerte so die Entfernung zur Wand, um einen größeren Überblick zu gewinnen.
    Er mußte fast eine ganze Stunde lang warten, bis er weit voraus eine Veränderung des Terrains bemerkte, den Rand einer „Pore" in einem „Schwamm" von kosmischen Dimensionen. Es unterstrich die erschrekkende Größe des Loolandre abermals, daß dieser Rand an Back- und Steuerbord bis in die Unendlichkeit weiterzulaufen schien.
    Zehn Minuten danach schoß das Beiboot über den Rand hinaus und jagte über einen Ozean alles durchdringenden Lichts, unter dessen Oberfläche in kaum vorstellbarer Tiefe vage erkennbare dunkle Strukturen gleich zerrissenen und gefrorenen Nebelschleiern hingen.
    Die Ortungssysteme gaben die geringste Entfernung mit anderthalb Lichtstunden an, die größte erfaßbare mit mehr als sieben Lichtstunden.
    Parwondovs Blick verdunkelte sich, als er daran dachte, wie gering die Wahrscheinlichkeit war, dort drinnen erfolgreich nach einem kleinen Beiboot mit zwei Armadaschmieden zu suchen. Aber ihm blieb keine Wahl. Wütend betätigte er die Korrekturdüsen. Der Armadaschlepper beschrieb einen weiten Bogen und tauchte dreieinhalb Lichtminuten weiter in das Loolandre ein, ohne daß der gegenüberliegende Rand der „Pore" in Sicht gekommen wäre.
    Im gleichen Moment erschauderte er, da ihm bewußt wurde, daß er soeben eine unsichtbare Grenze überschritten hatte und sich in einem Mini-Universum befand, in dem in vieler Hinsicht andere Gesetze gelten mochten als draußen in dem Universum, das durch die normale Evolution der Materie entstanden war. Der Loolandre war Ordobans Reich und er war gleichzeitig in gewissem Sinn Ordoban selbst. Es erschien dem Silbernen unvorstellbar, daß es darin nicht Tausende von verborgenen Sinnesorganen gab, die das Eindringen eines jeden Frevlers erfaßten und diesen Frevler auch auslöschten.
    Doch die Sekunden, in denen Parwondov auf den Tod wartete, gingen vorüber, und es geschah nichts. Stumm und majestätisch und lichterfüllt ließ der Loolandre es geschehen, daß die Wesen, deren Gedanken auf Frevel ausgerichtet waren, in seine Weite eindrangen.
     
    *
     
    Vzill und die Kundschafterin forderten die beiden Silbernen auf, vor dem Zugang zur Bergenische zu warten, zu der sie sie geführt hatten, nachdem sie im Felsendom Kontakt mit den Materialisationen der entarteten Denkstrukturen gehabt hatten.
    Danach schickten die beiden Trygazen sich an, so viele ihrer Artgenossen aus dem Dämmerschlaf zu wecken, wie benötigt wurden, um einen größeren Transport ins Innere des Armadaherzens zu geleiten. „Vielleicht hätten wir die Armadaschmiede danach fragen sollen, woraus der Transport besteht", gab die Kundschafterin zu bedenken, als sie eine Pause einlegten. „Wir können sie immer noch fragen", pfiff Vzill. „Am Anfang unseres Kontakts hätte allzu große Wißbegier vielleicht Verdacht erweckt. Das ist nach den Ereignissen im Zauberland nicht mehr zu befürchten. Quartson und Halmsew sind unsere potentiellen Verbündeten, auch wenn sie es noch nicht wissen."
    „Bist du völlig sicher?" pfiff die Kundschafterin zurück. „Immerhin wehrten sie sich gegen die Materialisationen und vertrieben sie sogar."
    „Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", erklärte Vzill. „Ihr Widerstand gegen die Materialisationen beruhte auf einer Fehleinschätzung durch die Denkstrukturen.
    Sie stuften die Silbernen als
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