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1182 - Halloween Man

1182 - Halloween Man

Titel: 1182 - Halloween Man
Autoren: Jason Dark
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große schreckliche Leere, das Verlassensein und der Gedanke an eine tiefe Angst und daran, dass alles vorbei war.
    Nichts würde mehr so sein wie früher. Es gab sie noch, aber es gab Mirco nicht mehr. Er war brutal ermordet worden. Von einem Killer, von einer Person, die keine Gnade kannte. Und diese Person hatte einen Namen.
    Halloween Man!
    Es gab ihn. Es war kein Spuk, kein Scherz. Keine Schau, die extra für Menschen inszeniert wurde.
    Sie hatte den Beweis. An ihren Fingern klebte Blut, und sie wollte auch nicht glauben, dass sich Mirco einen Scherz gemacht hatte. Einfach nur auf dem Boden liegen. Sich den Hals mit künstlichem Blut beschmieren, nein, das kam nicht in Frage. Er hätte mal atmen und sich bewegen müssen.
    Kein Mensch konnte so lange auf dem Boden liegen, ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben.
    Das war unmöglich.
    Also tot!
    Erst jetzt kam ihr richtig in den Sinn, was da passiert war. Dass es kein Zurück mehr in die Normalität gab, und sie wunderte sich, dass sie sogar die Kraft fand, sich wieder erheben zu können. Plötzlich schaute sie von oben her auf die starre Gestalt, und etwas Kaltes drang in ihren Körper.
    Sie ging zurück.
    Tappende Schritte. Jeder Schritt von einem heftigen Atemzug begleitet. Ihre Augen brannten, der Druck um ihr Herz war unerträglich. Jeder Schlag dröhnte durch ihren Körper und transportierte die Botschaft, dass Mirco nicht mehr lebte.
    Noch immer konnte sie nicht schreien. Jemand drückte ihre Kehle zu. Es war alles so schrecklich.
    Eine brutale Wahrheit, an die sie nie gedacht hätte.
    Claudia und ihre Freunde hatten den Horror geliebt. Sie waren Fans der entsprechenden Filme wie »Scream« oder »Halloween«. All dieser grotesken Werke, in der die Angst und auch die Komödie dicht nebeneinander standen.
    Hier nicht mehr.
    In der Realität gab es nur die Angst.
    Die Komödie war vorbei, und das wurde ihr auch auf erschreckende Art und Weise klar. Schluss mit lustig.
    Sie ging zurück, ohne sich zuvor gedreht zu haben. Mit der Schulter stieß sie gegen die Türkante, drehte sich daran vorbei und hatte nach dem nächsten Schritt das kleine Haus verlassen.
    Wieder rasten die Gedanken durch ihren Kopf. Sie dachte daran, in welch einer einsamen Gegend sie sich befanden. Sie würden die Polizei alarmieren müssen. Es war aus mit der Reise. Sie würden in die Mühlen der Beamten geraten, und es war fraglich, ob man ihnen überhaupt glauben würde.
    Aber das war alles zweitrangig. Für Claudia zählte nur, dass Mirco nicht mehr lebte.
    Claudia drehte sich um - und wurde fast wahnsinnig.
    Vor ihr stand eine Gestalt - der Halloween Man!
    ***
    »Das habe ich auch nur getan, weil wir uns so lange kennen, Jane. Und weil mich zudem Lady Sarah darum gebeten hat, an deiner Seite zu bleiben. Sie hat ja den Riecher für gewisse Fälle, aber dass es alles tatsächlich stimmen soll, ich weiß nicht…«
    »Du denkst an die Geschichte vom Halloween Man?«
    »Genau.«
    Jane Collins zuckte die Achseln. »Es hat ihn gegeben, daran kannst auch du nicht zweifeln.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Dann ist ja alles gut.«
    »Aber er ist tot. Das hat selbst Sarah gesagt.«
    Jane Collins, die Detektivin, blieb stehen und lachte in den Dunst hinein, der das Tageslicht filterte.
    »Du bist mir vielleicht ein Held, John. Natürlich hat er existiert, und er ist auch tot.«
    »Bitte.«
    »Was heißt hier bitte? Muss ich ausgerechnet dir denn noch sagen, dass nicht alles tot ist, was tot erscheint?«
    Ich verzog den Mund.
    »Auf dem falschen Fuß erwischt, wie?«
    »Abwarten.«
    In der Tat war ich nicht überzeugt davon, dass es sich hier um einen Fall für uns handelte. Ich fragte mich auch, ob es überhaupt ein Fall war. Vor 50 Jahren hatte in dieser einsamen Gegend der Provinz Kent ein Killer Furore gemacht. Immer in der zweiten Oktoberhälfte und bis in den November hinein, also über Halloween hinweg. Und deshalb hatte man dem Killer auch den Namen Halloween Man gegeben, obwohl er nicht wie eine Halloween-Gestalt aussah und sein Gesicht nicht durch einen dicken Kürbis verbarg.
    Der Mann hatte Menschen ermordet. Brutal. Es war ihm egal gewesen, ob es Frauen oder Männer gewesen waren.
    Und dann hatte man ihn gestellt. Gefangen in aufgespannten Netzen. Wie das genau abgelaufen war, wusste ich nicht. Das hatte mir auch Sarah nicht erzählt, denn für sie war nur die Essenz daraus wichtig gewesen, denn der Halloween Man sollte nach 50 Jahren zurückkehren, um das Grauen abermals zu
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