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1181 - Die Clansmutter

Titel: 1181 - Die Clansmutter
Autoren: Unbekannt
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alles.
    Dann kam man in ein Gebiet, in dem sowohl die Gänge als auch die Türen andere Maße hatten. Sie waren immer noch zu groß für die Voche, aber nicht mehr ganz so riesig. Und dann ertönten allerlei fremdartige Geräusche, und man sah eine Anzahl von Voche, die offenbar auf der Flucht waren oder fliehende Artgenossen verfolgten, und das Ziel der ersten Gruppe lag genau da, wo all diese Wesen herkamen.
    Schließlich durchschritten die Spezialisten eine Tür, die mit Gewalt aus ihrem Rahmen gebrochen worden war, und sie sahen die Clansmutter.
    Sie waren mittlerweile zumindest darauf vorbereitet, daß dieses Wesen verhältnismäßig klein sein mußte, denn sie alle hatten sich bücken müssen, um durch die letzte Türöffnung zu kommen. Aber mit dem Begriff „Clansmutter" verbanden die meisten von ihnen instinktiv die Vorstellung, daß sie es mit einem sehr mächtigen Wesen zu tun bekommen würden. Nicht nur Menschen verbinden „Macht" häufig mit „Größe", und so waren einige von ihnen sehr überrascht.
    Die Clansmutter war ein hageres, eineinhalb Meter langes Wesen, das im Augenblick überhaupt nicht mächtig wirkte. Es war über und über mit breiten, abstehenden Schuppen bedeckt. Auf diesem zapfenartigen Körper saß ein kurzer Hals, und darauf zwei Kugelköpfe, die durch fingerdicke Stränge miteinander verbunden waren. Bei näherem Hinsehen konnte man je zwei kurze Arme und Beine entdecken, die jetzt fast völlig zwischen den Schuppen verborgen waren. Außer der Clansmutter waren ziemlich viele Voche hier versammelt.
    Einige waren in einer Ecke zusammengedrängt und wurden von bewaffneten Artgenossen bewacht.
    Andere, noch langbeinigere Voche bildeten einen Ring um die Clansmutter. Und schließlich waren da noch zwei Voche, der eine lang-, der andere kurzbeinig, die den Spezialisten betrübt erklärten, daß die Clansmutter tot sei. „Seit wann?" fragte einer der Spezialisten, und die Voche erwiderten, daß es erst wenige Minuten her sein könne.
    Im nächsten Augenblick wichen die beiden erschrocken zurück, und auch jene langbeinigen Voche, die den Ring um die Clansmutter gebildet hatten, flohen entsetzt.
     
    *
     
    Auch Voche verwechselten mitunter „Größe" und „Macht", und Stira und Rekkam waren beeindruckt, als sie die riesigen Fremden sahen. Fast waren sie auch bereit, neue Hoffnung zu schöpfen. Diese Fremden verloren keine Zeit, und sie stellten keine überflüssigen Fragen, und sie erweckten den Anschein, als wüßten sie haargenau, was zu tun war.
    Trotzdem erschraken selbst Stira und Rekkam, als die Riesen sich über die arme, tote F'durnadde hermachten. Daß? F'durnadde tot war, konnten die Voche deutlich spüren, denn irgendwie war etwas in ihnen plötzlich ganz leer.
    Aber die Riesen spürten nichts dergleichen, denn sie hatten die lebende F'durnadde nicht gekannt. Sie empfanden auch keinerlei Ehrfurcht vor dem Körper der Clansmutter, denn sie stachen mit Nadeln hinein und entnahmen Säfte und Proben, die sie ihren fremdartigen Geräten überließen, während sie andere Geräte mit F'durnaddes Körper verbanden. Ein seltsames Zischen, Summen, Klirren und Klicken erfüllte den Raum, und die tiefen, fremdartigen Stimmen ergaben eine abgehackte, hektische Melodie dazu.
    Stira, die noch immer nicht glauben konnte und wollte, daß die Clansmutter für alle Zeiten tot sein sollte, lauschte und dachte fast schon an das Lied von F'durnaddes Heilung durch die Fremden, das sie eines Tages tanzen würde. Die Klangplatten vibrierten leise, und Stira ging, von einem seltsamen Instinkt getrieben, hinüber und begann, sie zu überprüfen. Bei all dem Durcheinander mußten sie beinahe zwangsläufig verstimmt sein.
    Aber sie waren es nicht, so unwahrscheinlich das auch scheinen mochte. Nur eine der ganz hohen Stimmen hatte sich ein wenig in ihrer Aufhängung verschoben. Stira brachte den Schaden in Ordnung.
    Behutsam setzte sie ihre Füße auf das Instrument. Die Fremden hatten ein neues Gerät angeschlossen, und Stira glaubte, ein ganz leichtes Glimmen in F'durnaddes Sinneskopf sehen zu können. Gleichzeitig meinte sie zu spüren, wie sich die Leere in ihr etwas weniger leer anfühlte. Die Hoffnung fuhr ihr in die Beine, und fast war sie schon etliche Tage weiter und tanzte für die wiedererwachte F'durnadde den Tanz der Heilung.
    Behutsam setzte sie ihre Füße, und das Summen und Klirren, Zischen und Klicken der Geräte bekam ein zartes Echo. Eine der fremden, tiefen Stimmen blubberte heftig
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