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118 - Urzeitdämonen greifen an

118 - Urzeitdämonen greifen an

Titel: 118 - Urzeitdämonen greifen an
Autoren: Larry Brent
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blieb unverändert und regungslos.
    „Lauf ein
bisschen herum“, ordnete er an. Auch das tat Maija... mit aufreizendem
Hüftschwung.
    „Komm näher.“
    Sie ging auf
ihn zu und bewegte sich so nahe vor ihm, dass er nur noch seine Hände
auszustrecken brauchte, um sie anzufassen.
    „Deine Haut
fühlt sich fest an und sieht makellos aus ... Du gefällst mir.“ Er deutete auf
den gegenüberliegenden Sessel. „Setz dich. Wir werden uns gleich weiter
unterhalten.“ Maija wollte mechanisch an die Stelle zurück, wo sie ihre Kleider
hatte fallen lassen, aber der Japaner im Sessel schüttelte den Kopf. „Bleib
hier!“
    „Ich will nur
meine Kleider holen, Herr.“
    „Wozu, wenn
du sie doch gleich wieder ausziehen wirst?“
    Da lächelte
sie, schlüpfte auch aus den hochhackigen Schuhen und stieg in den Sessel, wo
sie in aufreizender Pose Platz nahm.
    „In Ordnung,
Toshiba! Du kannst gehen ... Ich bin mit deiner Vorauswahl sehr zufrieden. Du
hast einen wirklich guten Geschmack. Tarka wird dir deinen Lohn geben.“
    Tarka war der
Diener, der draußen vor der Tür stand. Er hielt das Geld schon bereit. Der
Taxifahrer nahm den geschlossenen Umschlag an sich, ohne die Scheine
nachzuzählen, die darin steckten. Dies war nicht sein erstes Geschäft mit dem
King. Da stimmte alles. Hinter ihm schloss sich die Tür. Was sich dann in dem
Raum abspielte, bekam er nicht mehr mit. Es interessierte ihn auch nicht.
Seinen Teil hatte er erfüllt. Er verließ das Haus und fuhr den Weg zurück, den
er gekommen war.
    Maija saß in
der gleichen Zeit ihrem Freier gegenüber. Sie lächelte ihm zu. „Du bist sehr
schön“, bestätigte der King ihr noch mal, und seine Finger näherten sich dem
Tastenfeld in der flachen Mulde der linken Armlehne. „Er wird sehr zufrieden
mit dir sein. Er ist nämlich sehr wählerisch ...“
    „E — r?
", dehnte Maija das Wort. „Wen meinen Sie damit? Bin ich nicht hier um Sie
...“
    „Nein! Es
gibt einen anderen, der das Vorrecht hat, einer, der größer ist als ich.“
    Da stimmte
etwas nicht. Blitzartig hatte Maija das Gefühl, dass sie auf geschickte Weise
in eine Falle gelockt worden war. Panischer Schrecken erfüllte sie, noch ehe sie überhaupt eine Gefahr registrierte. Und sie musste an das
denken, was seit einigen Tagen in allen Zeitungen stand: In der letzten Zeit
verschwanden auffallend viele junge Frauen und Mädchen. Die Verbrechens- und
Selbstmordrate in einer Stadt wie Tokio war schon immer hoch. Täglich
verschwanden Menschen, die ermordet wurden oder sich selbst das Leben nahmen.
Viele Leichen fand man nie. Sie vermoderten an unbekannten Orten oder wurden
ins Meer getragen und dienten als Fraß der Fische. Maija kam nicht mehr dazu,
aufzuspringen. Der Zeigefinger der linken Hand ihres Gegenüber drückte die
mittlere Taste des insgesamt aus drei mal drei Knöpfen bestehenden Feldes. Die
Prostituierte wurde mit einem scharfen Ruck zurückgeworfen. Der Sessel kippte
nach hinten. Maija schrie auf und krallte sich instinktiv an den Lehnen fest,
um den Halt nicht zu verlieren. Aber das nutzte nichts mehr. Kopfüber fiel sie
nach hinten. Mit dem Abkippen des Sessels öffnete sich automatisch eine
Bodenklappe. Sie hatte genau die Größe des Teppichs, der an ihr befestigt war.
Das eigenartige Haus des nicht minder eigenartigen
Kings steckte voller Überraschungen. Und die bekam die bis auf einen Slip
nackte Maija voll zu spüren. Sie wurde förmlich aus dem Sessel katapultiert.
Ihr Schrei hallte durch den großen Wohnraum. Die Prostituierte flog auf eine
Rutsche, die steil und scharf gewunden in die Tiefe führte. Die Röhre war so
glatt, dass die Japanerin nirgends einen Halt fand, um die schnelle
Abwärtsbewegung zu stoppen. Sie kam zehn Meter tiefer an. Dort wurde sie schon
erwartet. Sie sah mehrere Menschen am Ende der Rutsche stehen, einheitlich in
schäbige blaue Anzüge gekleidet, die sowohl Männer als auch Frauen trugen. Es
ging alles viel zu schnell, als dass die Frau aus der Ginza von Tokio noch
Gelegenheit gehabt hätte, Einzelheiten in sich aufzunehmen. Unter dem
Wohnbereich des Kings existierte eine eigene, seltsame
Welt. Menschen lebten dort. Maija nahm Matratzenlager und Tische wahr, kleine
Wohnnischen, in der eine oder zwei Personen hausen konnten. Das war auch schon
alles an Eindrücken, die sie noch empfing. Vier, sechs Hände streckten sich
gleichzeitig nach ihr aus und fingen sie auf. Eine Hand presste sich ihr auf
Mund und Nase. Maijas Hilferufwurde erstickt. Der
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