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118 - Urzeitdämonen greifen an

118 - Urzeitdämonen greifen an

Titel: 118 - Urzeitdämonen greifen an
Autoren: Larry Brent
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der Himmel über Japan bewölkt,
und die Sonne schaute nur manchmal zwischen den sich hoch auftürmenden Wolken
hervor. Das Haus stand unweit der Küste auf einer felsigen Anhöhe. Ein scharf
gewundener Pfad führte in die Bucht hinab, in die Vasmo, wo der Sohn des
Meeresbiologen Taimasu zu spielen pflegte. Die Familie lebte seit sieben Wochen
auf der kleinen Insel. Das Haus, in dem der Professor, Frau und Sohn
untergebracht waren, hatte früher einem Fischer gehört. Es war vor der Ankunft
der Familie und der Errichtung der Forschungsstation renoviert und zum Teil neu
gebaut worden. Taimasu hasste es, in einer Gemeinschaftsunterkunft zu leben,
Kantinenessen zu sich zu nehmen und wochen- oder gar monatelang ohne seine
Familie zu verbringen. Er vertrat die Ansicht, dass das Leben zu kurz sei, um
von den Menschen, die man liebt, über längere Zeit getrennt zu sein. Als Yasuza
Taimasu, der Dozent an der Universität Tokio war, den Auftrag erhielt, die
Vulkaninsel Naigasir zu untersuchen, nahm er sofort an, allerdings unter der
Bedingung, seine Familie auf die Nachbarinsel mitnehmen zu dürfen.
    Naigasir war
vor knapp zwanzig Jahren siebzig Meilen nordwestlich von der Nordspitze Japans
unter Donnern und Grollen und starker Rauchentwicklung aus dem Meer gestiegen.
Es war in diesen Breiten keine Besonderheit, dass unterseeische Vulkane
ausbrachen, ihre Magmamassen an die Oberfläche wälzten und für kurze Zeit neue
Inseln entstanden. Manche existierten nur ein paar Wochen oder Monate und
versanken ebenso schnell wieder, ehe eine Forschergruppe sie untersuchen
konnte. Andere blieben für einige Jahre an der Oberfläche, und in der
abgekühlten Lavaasche, die ein fruchtbarer Untergrund war, bildeten sich
schnell Gräser, Moos und kleine Pflanzen, fingen sogar Sträucher und Bäume an
zu wachsen. Naigasir war unter den Vulkaninseln, die in diesem Jahrhundert
entstanden waren, noch eine Ausnahme. In den rund zwanzig Jahren hatte die
sechs auf vierzehn Kilometer große Insel eine dichte Wildnis gebildet, und es
war zu erwarten, dass sie noch Jahrzehnte erhalten blieb und eine Erforschung
möglich machte. Naigasir war in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen
Interesses gerückt, weil aus dieser Gegend inzwischen einige seltsame
Beobachtungen gemeldet wurden. Schiffsreisende, Fischer und Neugierige, die
einen Ausflug auf die Insel gemacht hatten, berichteten von eigenartigen
Geräuschen und Spuren. Eine Abordnung von Wissenschaftlern hatte vor wenigen
Monaten ihre Zelte in der wuchernden Wildnis aufgeschlagen, um erste
Beobachtungen in die Wege zu leiten. Diese erstreckten sich hauptsächlich auf
den küstennahen Raum. Die Mitglieder der Abordnung - sie bestand aus insgesamt
vier männlichen und drei weiblichen Personen - hatten in der Tat auch die
erwähnten seltsamen Geräusche vernommen und Spuren entdeckt, die auf etwas
Unbekanntes hinwiesen. In einer Bucht war man auf riesige Fußspuren gestoßen.
Sie deuteten daraufhin, dass entweder im Meer oder in der Wildnis ein Wesen
hauste, von dessen Existenz kein Mensch etwas wusste. In den vergangenen
Monaten waren die Vulkaninsel Naigasir und die Spekulationen darüber, was sie
unter Umständen bei ihrer Geburt mit aus der Tiefe des Meeres geschleppt hatte,
Mittelpunkt sensationeller Zeitungsberichte gewesen. Reporter hatten die alten
Mythen ausgegraben und behauptet, dass an den Ungetümen jener Zeit
offensichtlich doch mehr dran wäre, als die meisten Menschen wahrhaben wollten.
An die Echsen der Vorzeit, die gepanzerten Ungetüme zu Lande, Wasser und in der
Luft, glaubten auch viele, weil man Knochenfunde sichergestellt hatte. Es stand
fest, dass es einst Drachen gab. Die Vorzeit der Menschen war aber nach wie vor
in undurchdringlichen Nebel eingehüllt. Mehr als nur ein Ahnen, dass auf
früheren Vulkaninseln und den ersten Kontinenten der Erde unglaubliche Wesen
gelebt haben mussten, war es nicht. Professor Taimasu war der Leiter der
zweiten Expedition. Vor genau sechs Jahren machte sich eine Expedition auf den
Weg, von der man nie wieder etwas hörte. Mit Mann und Maus ging sie
verschollen. Auch diese Tatsache hatte den Gerüchten um ein großes Geheimnis
auf der Insel stets neue Nahrung gegeben. Taimasu war überzeugt davon, dass
alles eine natürliche Erklärung fand und der Glauben seiner Landsleute an
übermächtige Monster aus der frühesten Erdgeschichte einfach zu weit ging. Was
auf der Insel vorging, wusste er nicht. Nach dem mysteriösen Verschwinden der
ersten
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