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118 - Im Bann der Bestie

118 - Im Bann der Bestie

Titel: 118 - Im Bann der Bestie
Autoren: A.F.Morland
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grauenerregenden Fangarme, spürte, wie sie mich packten und in die Tiefe zogen…« Ein Weinkrampf schüttelte die junge Ärztin.
    Ich legte meine Hand auf ihre Wange. »Beruhigen Sie sich, Kate. Es ist vorbei -und in Wirklichkeit hatten Sie nichts zu befürchten. Sie waren keine Sekunde tatsächlich in Gefahr.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut sicher«, antwortete ich und wollte meine Hand zurückziehen, doch Kate hielt sie fest.
    »Ich mußte die Tür aufbrechen, weil Sie sich eingeschiossen hatten«, sagte ich.
    »Das macht nichts.«
    »Ich hole die Drinks.«
    »Gehen Sie nicht weg«, flehte die Ärztin, »Ich bin gleich wieder bei Ihnen.« Ich verließ das Schlafzimmer und begab mich in den Living-room, wo die Gläser bereitstanden. Als ich danach griff, merkte ich, daß mir Kate gefolgt war.
    Sie trug die Tagesdecke wie eine Tunika. Ich war damit nicht einverstanden, daß sie aufgestanden war. »Sie sollten eine Weile liegen bleiben, sich ausruhen«, sagte ich. »Sie müssen erst wieder zu Kräften kommen.«
    Sie lehnte sich an die Wand.
    »Marsch ins Bett!« kommandierte ich streng.
    »Es geht mir schon besser, Tony«, sagte die Ärztin matt. »Ich möchte im Augenblick nicht liegen. Ich lege mich später hin, wenn Sie gegangen sind. Geben Sie mir jetzt etwas zu trinken?«
    »Natürlich.« Ich gab ihr ein Glas.
    Sie nahm einen Schluck vom Bourbon. »Wer ist Carrsh?« fragte sie.
    »Keine Ahnung. Woher haben Sie den Namen?« fragte ich.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Er war plötzlich in mir.«
    Ich wußte mit diesem Namen nichts anzufangen, leerte mein Glas auf einen Zug und stellte es neben eine üppig wuchernde Topfpflanze.
    Kates verletzte Schulter war stark gerötet. Innerhalb des Bißkreises war das Fleisch dick angeschwollen. Es wölbte sich mir wie eine runde Beule entgegen.
    »Iiih«, sagte ich und verzog das Gesicht. »Das sieht aber nicht gut aus; hat sich ziemlich rasch entzündet. Sie sollten schleunigst etwas dagegen tun. Einer Ärztin brauche ich nicht zu sagen, wie schnell es zu einer Blutvergiftung kommen kann. Möchten Sie, daß ich die Wunde versorge?«
    Sie antwortete nicht. Ihr Atem ging auf einmal wieder schneller, und ihr Blick wurde starr. Er war nicht auf mich gerichtet. Kate schaute an mir vorbei, als stünde jemand hinter mir. Das hätte mir gerade noch gefehlt.
    Ich wandte rasch den Kopf und stellte erleichtert fest, daß niemand da war.
    »Carrsh…« flüsterte Kate. »Carrsh…«
    »Kommen Sie, wir gehen ins Bad«, sagte ich.
    Über Kates Nasenwurzel schwoll eine Ader an. »Carrsh…«, sagte sie wieder; lauter, aggressiver. »Carrsh!«
    Ich dachte, sie würde wieder halluzinieren, aber als ich sie berührte, wurde ich eines Besseren belehrt.
    »C-a-r-r-s-h-!« brüllte sie, und im selben Moment öffnete sich die Beule. Etwas Rotes zuckte auf mich zu. Eine Hand mit nur drei Fingern. »Das ist Carrsh!« brüllte Kate Maddock mit einer Stimme, die sich veränderte, die lauter und tiefer wurde. In meinen Ohren dröhnte keine Frauenstimme mehr, sondern eine Männerstimme. »Ich bin Carrsh!«
    Und diese dreifingrige Klaue drückte mir die Kehle zu!
    ***
    Carrsh war ein äußerst wandlungsfähiges Ungeheuer. Dieser Alptraum-Polyp mußte Carrsh gewesen sein. Jene beiden Monster und die Killerkrabben auch.
    Hieß die Weltraummagie so? Es bestand eine gefährliche Verbindung zwischen ihr und den Monstern, die sie geschaffen hatte.
    Und Dr. Kate Maddock war davon angesteckt worden. Dieses verfluchte Weltraumgift hatte sie infiziert. Ich hatte sie gerettet, doch es hatte nichts genützt, denn das Gift hatte sich bereits in ihrem Körper befunden.
    Es breitete sich in ihm aus, ohne daß es mir auffiel, und nun war es aus ihr hervorgebrochen. Kate hatte eine Maske getragen - vielleicht, ohne es selbst zu wissen.
    Kate verlor mehr und mehr ihr menschliches Aussehen. Carrsh trat immer mehr hervor. Er drängte sich in den Vordergrund, verformte Kopf und Körper der Ärztin.
    Das Weltraummonster bekam einen zweiten Kopf, und ich sah fingerlange Zähne in seinem schleimigen Maul. Weitere dreifingrige Hände entwuchsen dem Ungeheuer, das nicht einmal mehr entfernt einem Menschen ähnelte. Das war nicht mehr Kate Maddock. Die Frau war tot - für immer verloren.
    Der Druck an meiner Kehle war mörderisch. Ich unternahm alles, um mich von diesem Würgegriff zu befreien, doch je wilder ich um mich schlug, desto mehr Hände wuchsen der Bestie, um mich festzuhalten.
    Bald hatte mich Carrsh so fest im
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